In kompletter Eigenregie haben rund 50 Studierende im Einstein Motorsport Team erneut einen modernen und konkurrenzfähigen Rennwagen entwickelt. Projektmanagement inklusive Erstellung eines Business- und Kostenplans, Simulation von Bauteilen, Leichtbau und Teamarbeit – die Nachwuchsingenieure erprobten beim Bau von „Albert 18“ Fähigkeiten, die sie später im Berufsleben bei der Entwicklung eines Fahrzeuges benötigen. Beim Rollout am Samstag stellte die Studierenden-Crew die neueste Version ihres Fahrzeugs vor.
Seit Gründung der Formula Student Germany im Jahr 2006 nimmt das Einstein Motorsport Team der Hochschule Ulm an dem großen studentischen Konstruktionswettbewerb teil. Über 300 studentische Teams versuchen dabei jedes Jahr das beste Gesamtpaket aus Rennperformance, Wirtschaftlichkeit, Design und Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen.
Mit dem Rollout des „Al‘18“ blickt das Team auf ein ereignisreiches Jahr mit Höhen und Tiefen zurück. Enttäuschend endeten die Rennen der Formula Student Austria und der Formula Student Germany, bei denen es aufgrund von technischen Defekten im Antriebsstrang des Vorgängers „Al‘17“ nur für die Gesamtplatzierungen 23 und 38 reichte. Welches Potential im Vorgänger steckt, konnte das Team schließlich in Barcelona mit einem Top Ten Ergebnis auf Platz 9 beweisen, wodurch die Rennsaison mit einem tollen Erfolgserlebnis beendet werden konnte.
Die Schwächen des Vorgängermodells konnte die Projektgruppe beim diesjährigen Prototypen beseitigen. „Durch die Motorschäden in Österreich und Deutschland mussten wir trotz finanziell angespannter Lage in den Antriebsstrang investieren“, so Dennis Waberowski, Kaufmännischer Leiter im Einstein Motorsport Team. Um diese Investition auch für die Nachfolgegenerationen zukunftsfähig umzusetzen, stieg das Team von der Marke Husaberg auf KTM um, obgleich sie sich des Umbauaufwands am Prüfstands und des Entwicklungsaufwands in der Applikation eines unbekannten Motors bewusst waren. „Damit bleiben wir dem Einzylinder Konzept treu, greifen aber auf neuere, leichtere und leistungsstärkere Technik zurück. Die Schwächen unseres Antriebsstrangs werden dabei in aller Konsequenz angegangen.“
Getreu des Mottos "Stillstand bedeutet Rückschritt" wurde auch an der Aerodynamik gearbeitet. Unzählige Simulationsmodelle führten erstmals zu der Entscheidung, einen Unterboden zu konstruieren, der mit den Optimierungen an Front- und Heckflügel bereits ab einer Geschwindigkeit von 50 km/h zu einem Anpressdruck von 515 Newton führt. Die Reifen haften durch diesen Druck besser auf der Fahrbahn, wodurch das Fahrzeug schneller die Kurven nehmen kann, ohne dass die Zentrifugalkräfte das Auto aus der Kurve tragen. Mit dem eigens entwickelten Echtzeit Telemetriesystem mit Fahrerfunk und automatischer Analyse der übertragenen Daten bewegt sich das Team auf Formel 1 Niveau der 2000er Jahre.
Mit dem Festhalten am Einzylinder Konzept und damit auch an der Leichtbauweise des „Al‘18“ bleibt das Einstein Motorsport Team der DNA seiner Prototypen treu. Innovation und Fortschritt haben die Nachwuchsingenieure dabei stets fest im Visier. Die rund 50 Teammitglieder blicken nun mit großer Freude und durchaus berechtigten Erwartungen auf die Wettrennen in Tschechien, Deutschland und Spanien im kommenden Sommer.
Innovation und Fortschritt fest im Visier
Ulm. Das Einstein Motorsport Team der Hochschule Ulm hat seinen neuen Rennwagen „Al‘18“ präsentiert.