VR-Bank Neu-Ulm schließt Geschäftsjahr 2019 mit gutem Wachstum und solidem Ertrag ab

21. April 2020

Für die VR-Bank Neu-Ulm war das Geschäftsjahr 2019 – sowohl hinsichtlich der Kundeneinlagen als auch bei den Krediten – von Wachstum geprägt. Die Bilanzsumme lag damit zum 31.12.2019 erstmals über der 2-Milliarden-Marke. „Der Wachstumskurs der vergangenen Jahre hat sich fortgesetzt“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Seel die Zahlen und wertet dies als „Vertrauen in die Solidität unserer Genossenschaftsbank“. 

Die aktuelle Entwicklung wird jedoch auch bei der VR-Bank Neu-Ulm von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Dr. Wolfgang Seel erklärt, dass die Bank gemeinsam mit ihren Firmen- und Gewerbekunden unter Hochdruck an individuellen Lösungen und an den Umsetzungen des Maßnahmenbündels arbeitet, das vonseiten des Bundes und des Freistaats Bayern auf den Weg gebracht wurde: „Unsere Kreditsachbearbeitung läuft beispielsweise im Zwei-Schicht-Betrieb von morgens 7.30 Uhr bis abends 20 Uhr.“ Steffen Fromm, der als Vorstand den Kreditbereich bei der VR-Bank verantwortet, gibt jedoch auch zu bedenken, dass sich die Realisierung dieser Maßnahmen nicht so einfach darstellen lässt wie es die öffentlichen Stellen nach außen – vor allem an die mittelständischen Firmen sowie an die kleineren Betriebe und Handwerker – kommunizieren. „Gerade in der Kreditvergabe gibt es von rechtlicher Seite klare Leitplanken, die wir nun nicht ohne Weiteres überfahren können und dürfen. Gleichzeitig darf man auch den hohen bürokratischen Aufwand nicht außer Acht lassen. Das kommt in der politischen Diskussion meist zu kurz“, so Fromm.

Die weitere wirtschaftliche Gesamtentwicklung lässt sich mit Blick auf die ungewisse Eindämmung des Coronavirus generell nur schwer abschätzen, dennoch betont Seel, „dass sich die Gremien, unsere Beraterinnen und Berater sowie alle internen Bereiche nach besten Kräften dafür einsetzen, damit wir diese schwierige Zeit mit unseren Mitgliedern und Kunden gemeinsam meistern.“

Bilanzsumme erstmals über 2 Milliarden Euro 

Das vergangene Geschäftsjahr hat die VR-Bank Neu-Ulm mit einer Bilanzsumme in Höhe von 2,016 Mrd. Euro abgeschlossen, womit sie zum ersten Mal die 2-Milliarden-Marke übertroffen hat. Das entspricht einem Plus von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,905 Mrd. Euro). Das Volumen der ausgereichten Kredite ist um insgesamt 4,1 Prozent auf 1,491 Mrd. Euro gestiegen. Auch der Trend im Einlagengeschäft verfestigt sich trotz Niedrigzinslage weiter: Die Mitglieder und Kunden haben der VR-Bank zum Jahresende Einlagen in Höhe von insgesamt 1,581 Mrd. Euro (plus 6,3 Prozent) anvertraut. Unter Berücksichtigung der Gelder, die bei Verbundunternehmen wie Union Investment, bei den Versicherern R+V und Allianz sowie bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall angelegt sind, betreute die VR-Bank Neu-Ulm zum Jahresultimo ein Kundenanlagevolumen in Höhe von 2,532 Mrd. Euro (plus 7,8 Prozent). Das Kundenkreditvolumen, der Bestand an bilanziellen Krediten und über Verbundunternehmen ausgegebene Kredite, wuchs um 123 Mio. Euro auf 1,811 Mrd. Euro (plus 7,3 Prozent) an. Das gesamte Kundenvolumen, das von der VR-Bank Neu-Ulm betreut wird, ist somit um 306 Mio. Euro (plus 7,6 Prozent) gewachsen und belief sich zum 31.12.2019 auf insgesamt 4,343 Mrd. Euro.

Solide Ertragslage 

Während der Zinsüberschuss in Höhe von 35,4 Mio. Euro weiter rückläufig ist (minus 5,3 Prozent), konnte der Provisionsüberschuss im Jahr 2019 um 5,6 Prozent auf 13,0 Mio. Euro gesteigert werden. Der Personalaufwand konnte überdies infolge natürlicher Fluktuation um 6,0 Prozent auf 18,5 Mio. Euro gesenkt werden. Die anderen Verwaltungsaufwendungen schlagen mit einem leichten Plus von 1,9 Prozent in Höhe von 9,8 Mio. Euro zu Buche.

Das Gesamtbetriebsergebnis vor Bewertung lag mit rund 1,0 Prozent zur durchschnittlichen Bilanzsumme in 2019 wieder auf gutem Niveau und damit weiterhin über dem Durchschnitt aller Genossenschaftsbanken in Bayern. Die Aufwand-/Ertrag-Relation (Cost-Income-Ratio) notiert mit 61,2 Prozent leicht besser als im Vorjahr (61,6 Prozent). Unter dem Strich kann die VR-Bank Neu-Ulm für das Geschäftsjahr 2019 – vorbehaltlich der Feststellung – einen Bilanzgewinn in Höhe von 2,7 Mio. Euro ausweisen (2018: 2,6 Mio. Euro).

Kreditpartner für Häuslebauer und Mittelstand 

„Die günstige Zinslage und die anhaltend hohe Nachfrage nach Immobilien führte im vergangenen Jahr zu einem weiteren überdurchschnittlichen Wachstum bei Wohnbaufinanzierungen“, erklärt Steffen Fromm. So konnte die VR-Bank Neu-Ulm im vergangenen Jahr insgesamt 1.025 Kunden auf dem Weg ins Eigenheim begleiten und dabei das Baufinanzierungsvolumen um 21,2 Mio. Euro auf 193,4 Mio. Euro (plus 12,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr steigern. Die Summe der ausgereichten privaten Förderkredite nahm um 5,1 Prozent auf 18,6 Mio. Euro zu.

In gleicher Weise entwickelte sich das Geschäft der eigenen Immobilienabteilung sehr positiv: Das Team um Leiter Ulrich Späth hat im vergangenen Jahr insgesamt 102 Gebraucht- und Neubauimmobilien mit einem Gesamtvolumen von rund 31 Mio. Euro erfolgreich vermittelt.

Darüber hinaus trug die VR-Bank als drittgrößte Genossenschaftsbank in Bayerisch-Schwaben auch im Jahr 2019 maßgeblich zur Finanzierung der mittelständischen Wirtschaft in der Region bei: 175,4 Mio. Euro wurden in Form von Krediten an Firmen- und Gewerbekunden ausgereicht. Aufgrund einzelner größerer Ausleihungen im Vorjahr ging das absolute Volumen zwar zurück (2018: 192,2 Mio. Euro), die Anzahl der Finanzierungen hat sich dagegen von 683 auf 770 erhöht. Die gewerblichen Förderkredite sind um 5,2 Mio. Euro auf 12,6 Mio. Euro gestiegen. Zugleich begleitete die VR-Bank 17 Existenzgründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

Positive Entwicklung im Privatkundengeschäft 

Ein positives Fazit zieht auch Vorstand Alois Spiegler für das Privatkundengeschäft im vergangenen Jahr: „Wir stellen im Rahmen unserer ganzheitlichen Genossenschaftlichen Beratung eindeutig fest, dass unsere – vor allem jüngeren –Kunden für den langfristigen Vermögensaufbau verstärkt auch Wertpapieranlagen in Betracht ziehen.“ Der für den Privatkundenbereich verantwortliche Spiegler berichtet auch, dass die Kunden in der aktuellen Coronakrise – trotz der größeren Kursturbulenzen – sehr besonnen reagieren. „Der Vermögensaufbau in Form von Investmentfonds und Aktien ist langfristig gesehen immer die rentabelste Anlagemöglichkeit, um dem Kaufkraftverlust bestmöglich entgegenzuwirken“, führt Spiegler weiter aus. Gerade jetzt finde man einen günstigen Einstiegsmarkt mit niedrigeren Kursen vor, der sich laut Spiegler beispielsweise hervorragend für die Anlage in breitgestreute Aktienfonds – entweder einmalig oder in monatlichen Sparraten – anbietet.

Digitale Produkte, Services und Kommunikationskanäle immer beliebter 

„Die Corona-Pandemie ist für alle – sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld – eine sehr schwierige Zeit, die uns alle in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen vor gänzlich neue Herausforderungen stellt. Sie zeigt uns als Nachbarschaftsbank aber auch auf, wie wichtig es ist, stets neue Wege auszuprobieren und sich an den verändernden Bedürfnissen der Mitglieder und Kunden auszurichten“, resümiert der Vorstandsvorsitzende Seel. Zum einen erfreuen sich generell – aber auch nochmals verstärkt in der aktuellen Lage – neue Zahlungsformen wie beispielsweise die kontaktlose girocard (Debitkarte) oder die kontaktlose Kreditkarte sowie das mobile Bezahlen mit dem Smartphone immer größerer Beliebtheit bei den Kunden. Zum anderen unternimmt die VR-Bank große Anstrengungen, um über ihr KundenDialogCenter via Telefon, Webchat und das VR-Service-Interaktiv-System (VR-SISy), über die Beratungsmöglichkeit per Video sowie über ihre Online-Geschäftsstelle – auch in der aktuellen Ausnahmesituation – nah bei ihren Mitgliedern und Kunden zu sein.

Die Nachbarschaftsbank wirkt in vielfältiger Weise in der Region: 

Die Nachbarschaftsbank für ihre Mitglieder: Das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken, das sich durch die Gemeinschaft, Zusammenhalt und Partnerschaftlichkeit auszeichnet, ist für die Menschen heute in gleichem Maße wichtig wie vor über 150 Jahren. Das unterstreicht auch der Mitgliederzuwachs bei der VR-Bank, die zum 31.12.2019 insgesamt 32.941 Mitglieder zählte (2018: 32.898).

Die Nachbarschaftsbank für Sport, Kultur und Soziales: Knapp 155.000 Euro hat die VR-Bank Neu-Ulm im vergangenen Jahr an soziale Einrichtungen und Vereine gespendet und dadurch mehr als 150 Projekte im Landkreis Neu-Ulm unterstützt.

Die Nachbarschaftsbank für Viele: Über die Crowdfunding-Plattform vrnu.viele-schaffen-mehr.de konnten im Jahr 2019 Spendengelder in Höhe von insgesamt 18.115 Euro für gemeinnützige Projekte eingesammelt werden (davon rund 4.000 Euro Zuspende von der VR-Bank). Seit der Einführung im Jahr 2016 wurden mittlerweile mehr als 120.000 Euro an Spenden über das Portal akquiriert.

Die Nachbarschaftsbank für die heimischen Kommunen: Als einer der größeren Steuerzahler trägt die VR-Bank wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung im Landkreis Neu-Ulm bei: So wurden allein im vergangenen Jahr rund 2,3 Mio. Euro an Gewerbesteuern, die direkt den Städten und Gemeinden zufließen, abgeführt.

Die Nachbarschaftsbank für ihre Mitarbeiter: Mit insgesamt 17 Auszubildenden ist die VR-Bank ein bedeutendes Ausbildungsunternehmen in der Region. Zum 31.12.2019 waren 335 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der VR-Bank Neu-Ulm beschäftigt (2018: 340).

Dr. Wolfgang Seel (Vorstandsvorsitzender), Steffen Fromm (Vorstand) und Alois Spiegler (Vorstand).
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