Vier Millionen für 5G-Projekt

27. Januar 2021

Ein regionales Konsortium mit elf Partnern beteiligte sich an einem vom Bundesverkehrssministerium ausgeschriebenen 5G-Innovationswettbewerb. Mit Erfolg: Für das Projekt zum Einsatz von 5G-Datenübertragung im Rettungsweisen bekommt das Konsortium nun die höchstmögliche Fördersumme von vier Millionen Euro.

Besserer Schutz und Rettung von Menschenleben durch den Einsatz von 5G-gestützter Technik im Rettungswesen, das ist das Ziel des Projekts „Rettungsbürger/in und Smarter Rettungseinsatz“. Am 26. Januar überreichte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Anwesenheit der Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer den Förderbescheid über vier Millionen Euro  – coronabedingt online – an Oberbürgermeister Gunter Czisch, Landrat Heiner Scheffold und Landrat Thorsten Freudenberger stellvertretend für das Konsortium.

Insgesamt hatten sich 138 Kommunen und Regionen an dem Innovationswettbewerb beteiligt. Die zehn Besten wurden nun mit einer Umsetzungsförderung von bis vier Millionen Euro pro Projekt ausgezeichnet. Bundesminister Scheuer bei der Übergabe der Förderbescheide: „Die Resonanz auf unseren 5G-Innovationswettbewerb ist überragend – und, wie sich jetzt gezeigt hat, sind die Ergebnisse das auch…. Ob in Landwirtschaft, Mobilität oder Rettungswesen – sie alle werden ganz konkret zeigen, wie 5G unseren Alltag verbessern kann. …Die Entwicklung zeigt: Wir können Deutschland international zum Vorreiter bei 5G machen.“

Das hiesige Konsortium besteht aus insgesamt elf Partnern aus Wissenschaft, Industrieunternehmen sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Es wird von einem Beirat aus Fachleuten des Rettungswesens und der Feuerwehr, Wissenschaftlern und Behörden begleitet. Das Projekt „Rettungsbürger/in und Smarter Rettungseinsatz“ plant den Einsatz von 5G-Technologie im Rettungswesen, bei der Feuerwehr und im Katastrophenschutz.

Der Einsatz des superschnellen 5G-Mobilfunkstandards soll dabei in den Themenfeldern “Notruf” (Optimierung Kräfteeinsatz, Verbesserung Lageeinschätzung in Leitstelle), “Erste Hilfe” (Verkürzung therapiefreie Intervalle) und “Einsatzkräfte” (Optimierung Lageeinschätzung, Schutz Einsatzkräfte) untersucht und Lösungen erarbeitet werden. Konkret geht es etwa darum, den Einsatzkräften der Feuerwehr und der Rettungsdienste Live- Daten und Informationen vom Einsatzort schon auf dem Anfahrtsweg und in Echtzeit zu übermitteln. Die Einsatzkräfte sollen komplexe Einsatzlagen, beispielsweise das Austreten von Gefahrstoffen, Rauchgasausbreitung oder Starkregenereignisse, besser einschätzen können. Die Bürger wiederum sollen mittels 5G vor Eintreffen der Rettungskräfte Anleitungen für Ersthilfemaßnahmen auf Smartphone gesendet bekommen.

Am Projekt sind neben der Stadt Ulm der Alb-Donau-Kreis, der Landkreis Neu-Ulm, die accellonet GmbH aus Neu-Ulm, die BOS Connect GmbH aus Schwäbisch Gmünd, die ELARA Leitstellentechnik GmbH aus Aachen, die Eurocommand GmbH aus Halstenbeck, das Fraunhofer IAO aus Stuttgart, das Fraunhofer IIS aus Erlangen und Nürnberg, Germandrones aus Berlin, die Nokia Solutions and Networks GmbH & Co. KG aus Ulm, die Sympalog Voice Solutions GmbH aus Erlangen und die Universität Stuttgart beteiligt. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Die Ergebnisse sollen nach Abschluss des Projekts öffentlich vorgestellt werden.

 

Stimmen aus dem Konsortium:

 Oberbürgermeister Gunter Czisch (Stadt Ulm)

“Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Bundes, den Einsatz von 5G im Rettungswesen mit uns in der Region zu entwickeln und praktisch zu erproben. Schnelle Datenübertragung kann dort, wo es auf Sekunden ankommt, Leben retten. Die Entscheidung des Bundes, ein solches Modellprojekt gerade in und mit unserer Region zu realisieren, ist eine Auszeichnung für schwäbische Innovationskraft.“

Landrat Heiner Scheffold (Alb-Donau-Kreis)

„Gerade der ländliche Raum mit seinen besonderen Bedingungen und langen Wegstrecken kann von der Entwicklung dieser Technologie im Rettungswesen stark profitieren, wenn wichtige Informationen in Sekundenbruchteilen digital übermittelt werden können. Letztlich geht es hier um den bestmöglichen Schutz und Rettung von Leben. Ich freue mich, dass die vorbildliche Zusammenarbeit der Akteure in der Region Früchte trägt und wir mit dem Pilotprojekt in Bälde starten können.“

Landrat Thorsten Freudenberger (Landkreis Neu-Ulm)

„Bundesweit einzigartig macht das Projekt die Tatsache, dass hier ein bundesländerübergreifendes Konsortium gebildet wurde, das durch seine unkomplizierte Zusammenarbeit und kurzen Wege einer sehr interessanten Projektidee zur Umsetzung  verholfen hat. Das macht es zugleich zu einem Leuchtturmprojekt für die gute Kooperation in der Region.”

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Bundesverekhrsminister Andreas Scheuer übergibt online den Förderbescheid an das regionale Konsortium. Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
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