Bessere Kommunikation für eine sichere Geburt

27. September 2021

Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm (UKU) beteiligt sich an dem Forschungsprojekt „TeamBaby“, eine App für Schwangere und Angehörige, das sich mit Kommunikation in der Geburtshilfe befasst. Ziel ist es, die Patientensicherheit in den Fokus zu stellen.

„Mach dich stark für Patientensicherheit – Sicher vom ersten Atemzug an“ – unter diesem Motto steht der Welttag für Patientensicherheit. Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle, denn auch der verständliche, respektvolle und zugewandte Austausch zwischen Patient*innen und dem Behandlungsteam kann Risiken minimieren. Seit 2019 beteiligt sich die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm (UKU) an dem Forschungsprojekt „TeamBaby“, das sich mit Kommunikation in der Geburtshilfe befasst. Jetzt startet die dritte Phase des Projekts: Mit einer kostenlosen Web-App können schwangere Frauen und Angehörige Kommunikationskompetenzen erlernen und sich so besser auf die Geburt vorbereiten.

Jede Geburt ist anders und läuft nicht immer nach der Wunschvorstellung der werdenden Mutter ab. „Um Missverständnisse auszuräumen und Unsicherheiten vorzubeugen, beteiligen wir uns an dem Projekt „TeamBaby“. Wir möchten die Kommunikation zwischen unserem Team und den werdenden Müttern sowie den Begleitpersonen verbessern und so die Patientensicherheit erhöhen“, sagt Professor Frank Reister, Leiter der Geburtshilfe am UKU. Nachdem in der ersten Phase des Forschungsprojekts das Team der Geburtshilfe von erfahrenen Kommunikationsexpert*innen zusätzlich zu den regelmäßigen Trainings nochmals speziell geschult wurde, konnten in Phase II Schwangere und Angehörige an Online-Schulungen teilnehmen. Für die dritte und letzte Phase des Projekts wurde die TeamBaby-App von Kommunikationstrainer*innen, Ärzt*innen und Psycholog*innen entwickelt. „Die App bietet praxisnahe und interaktive Trainingseinheiten, die Schwangeren und Angehörigen neue Kommunikationskompetenzen vermitteln und so besser auf die Geburt vorbereiten soll“, erklärt Professor Frank Reister. Professor Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Ulmer Frauenklinik ergänzt: „Neben einem möglichst natürlichen Geburtserlebnis ist die Sicherheit unserer Patientinnen ist uns ein zentrales Anliegen. Ergänzend zu dem Projekt TeamBaby haben wir an unserer Klinik beispielsweise regelmäßige Fallbesprechung und interdisziplinäre Konferenzen während und nach einer Behandlung, die für Sicherheit von Aufnahme bis zur Entlassung und darüber hinaus sorgen.“

An allen Kliniken des UKU steht die Sicherheit der Patient*innen im Mittelpunkt. „Wir ermitteln beispielsweise im Rahmen des Zentralen Meinungsmanagements, mithilfe der Rückmeldungen durch Beschwerden und Anregungen, Verbesserungspotenziale, um uns stetig gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken weiterzuentwickeln“, sagt Dr. Oliver Mayer, Leiter der Stabsstelle Qualitäts-​ und Risikomanagement.

Über „TeamBaby“

Das Projekt „TeamBaby“, das die Universitätsfrauenklinik in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) durchführt, untersucht die Kommunikation zwischen Schwangeren und ihren Partnern sowie dem Klinikpersonal. An dem Forschungsprojekt sind verschiedene Stellen in ganz Deutschland beteiligt: am Universitätsklinikum Ulm ist Professor Frank Reister verantwortlich, die Konsortialführung hat die Gesundheitspsychologin Professorin Sonia Lippke von der Abteilung für Psychologie der Jacobs University Bremen inne. Weitere Beteiligte sind die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Frankfurt und das Versorgungsmanagement der Techniker Krankenkasse.

Voraussetzung zur Teilnahme an dem Projekt „TeamBaby“ ist, dass werdende Mütter an der Ulmer Universitäts-Frauenklinik gebären. Das Anmeldeformular sowie Ansprechpersonen finden Sie unter: www.uniklinik-ulm.de/teambaby

(v.li): Sandra Riedmüller, Freya Häussler und Prof. Frank Reister betreuen das TeamBaby Forschungsprojekt am UKU. [Foto: Universitätsklinikum Ulm]
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