„Ein ganz starkes Stück Bayern“

21. Juli 2022

Gemeinsam mit rund 200 Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Lebens feierte der Landkreis Neu-Ulm seinen 50. Geburtstag. Besonderer Ehrengast war Ministerpräsident Söder.

„Der Landkreis Neu-Ulm ist eine Perle Bayerns, in der Mitte Europas“, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder zu Beginn seiner Ansprache. Gut 200 geladene Gäste erlebten im Wolfgang-Eychmüller-Haus in Vöhringen nicht nur einen bestens gelaunten Landeschef, sondern auch eine rundum gelungene Veranstaltung. Nur einen Steinwurf entfernt, im Josef-Cardijn-Haus, hatte vor genau 50 Jahren, am 18. Juli 1972, die konstituierende Sitzung des Kreistages des neuen Landkreises Neu-Ulm stattgefunden.

Landrat Thorsten Freudenberger begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sozialwesen und öffentlichem Leben. Neben Ministerpräsident Söder waren darunter auch der frühere Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel, der ehemalige Staatsminister Josef Miller, Altlandrat Erich Josef Geßner sowie Staatssekretärin Ekin Deligöz, Bundestagsabgeordneter Alexander Engelhard und die Landtagsabgeordnete Dr. Beate Merk.

Altlandrat Erich Josef Geßner ist einer von nur noch sehr wenigen lebenden Persönlichkeiten, die am 18. Juli 1972 bei der konstituierenden Sitzung Sitz und Stimme hatten. Damals mit dabei waren auch Valentin Mayer und Hermann Pfeiffer, die beim feierlichen Empfang ebenfalls begrüßt werden konnten.

Über fünf Jahrzehnte hinweg hätten die vier Landräte Dr. Max Rauth, Franz Josef Schick, Erich Josef Geßner und Thorsten Freudenberger sowie die früheren und aktuellen Kreisrätinnen und Kreisräte mit Unterstützung der Landkreisverwaltung  einen „unschätzbaren Dienst an unserer Demokratie geleistet“, sagte der amtierende Landrat. „Sie haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben, indem sie die Voraussetzungen für unseren Wohlstand geschaffen haben.“ Freudenberger zählte eine Fülle von Politikfeldern auf, in denen eine enorme Entwicklung erzielt wurde.

Besonders zwei Zahlen brachten zum Ausdruck, wie groß der Fortschritt an Donau und Iller im vergangenen halben Jahrhundert gewesen ist: Hatte der Landkreis Neu-Ulm bei seiner Gründung 1972 gut 133.000 Einwohnerinnen und Einwohner, so sind es jetzt rund 177.000. Dieser Zuwachs um 25 Prozent in 50 Jahren spreche für die Attraktivität der bayerischen Grenzregion zu Baden-Württemberg, meinte Freudenberger. Die Grenzlage sei kein Handicap, sondern vielmehr eine Stärke, weil nicht nur Ulm und Neu-Ulm ein gutes Miteinander pflegten, stellte der Landrat heraus.

Ministerpräsident Söder betonte in seiner rund 30-minütigen Ansprache, dass er „Sympathie und Wertschätzung“ mit dem Landkreis Neu-Ulm verbinde.

Der Landkreis Neu-Ulm sei „enorm strukturstark“, sagte Söder, „er ist einer der stärksten Landkreise in Bayern und damit auch in Deutschland“. Umfragen und Studien belegten dies – und auch die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner. Bildhaft formulierte Söder: „Alle Blutwerte sind gut bis sehr gut.“ Der Landkreis Neu-Ulm sei „ein ganz starkes Stück Bayern“ und „enorm wichtig für den Freistaat“.

Bayern wiederum habe von der Kreisreform und den begleitenden kommunalen Gebietsreformen in den 1970er-Jahren in hohem Maße profitiert. Auch wenn die Reform vor allem zu Beginn von starken Protesten bis hin zu  Demonstrationen begleitet war, dürfe und könne man deren Wert für Bayern „gar nicht hoch genug einschätzen“, so Söder im Rückblick.

Größter Dank gebühre dem Günzburger Dr. Bruno Merk, damals bayerischer Innenminister, für seinen Mut, sein Durchsetzungsvermögen und seine Leistung. „Ihm ist eine der schwierigsten Operationen am offenen Herzen Bayerns gelungen.“ Er werde zurecht als der „schwäbische Montgelas“ bezeichnet. Graf von Montgelas erarbeitete zwischen 1777 und 1799 Pläne für eine weitreichende Modernisierung der Verwaltung und Politik Bayerns, die er als Minister größtenteils umsetzte.

Modern und innovativ – so zeigte sich der Landkreis Neu-Ulm während des gesamten feierlichen Empfangs. Hierzu trug nicht nur das äußere Erscheinungsbild bei, sondern auch die Premiere des neuen Landkreisfilms, der lang anhaltenden Beifall erhielt. Er ist über die Internetseite des Landkreises abrufbar. Ebenso gefielen den Besucherinnen und Besuchern die Video-Clips, mit denen die Kreistagsfraktionen von CSU, Freie Wähler, Grüne/Linke, SPD, ÖDP, Junge Union und FDP dem Landkreis zum 50. Geburtstag gratulierten.

Musikalisch abgerundet wurde der feierliche Vormittag von Lehrerinnen und Lehrern verschiedener Musikschulen im Landkreis: Lukas Weiss (Trompete), Veronique Drouet (Trompete), Paul Müller-Koppitz (Horn), Christoph Erb (Posaune und Eufonium) und Magnus Schneider (Klavier und Akkordeon).

Landrat Freudenberger würdigte abschließend die Beiträge aller Mitwirkenden und Beteiligten, insbesondere des eigens für das Landkreisjubiläum gegründeten Festausschusses, dem Mitglieder aller Kreistagsfraktionen angehören. Gemäß dem Motto freue er sich, zusammen mit allen Bürgerinnen und Bürgern bis Ende Juni 2023 die weiteren Höhepunkte des Landkreisjubiläums „miteinander zu entdecken“.

 

 

 

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Eintrag ins Goldene Buch des Landkreises Neu-Ulm sowie der Stadt Vöhringen: Im Bild (vorne von links): Landrat Thorsten Freudenberger, Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Stehend (von links): Landtagsabgeordnete Dr. Beate Merk, Vöhringens Bürgermeister Michael Neher und Bundestagsabgeordneter Alexander Engelhard. [Foto: Kerstin Weidner / Landratsamt Neu-Ulm]
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