ZAWiW-Projekte wollen Zivilgesellschaften fördern

20. Mai 2011

„Lebenslanges Lernen und Selbstaktivierung als Teil der Gesundheitsprävention“ – dieses Projekt wird ZAWiW-Geschäftsführerin Carmen Stadelhofer Ende des Monats in Brüssel Vertretern der EU vorstellen, die bereits laufende Vorhaben mit Zuschüssen fördert. „Kann man ältere Menschen aus unterschiedlichen Ländern zur Zusammenarbeit im Rahmen bürgerschaftlicher Teilnahme bringen? Was müssen sie dazu mitbringen, was brauchen sie?“ Antworten unter anderem auf diese Fragen suchen Initiatorin Stadelhofer und ihr Team mit ihren Projekten.

Gegliedert ist das Projekt in vier Themenbereiche: Aktives Altern und Generationensolidarität, Nachhaltigkeit von kulturellem Erbe und nationale wie europäische Identität, Migration als Herausforderung und Minderheiten als Chance sowie Ökologie und Umwelt. „Wir wollen dazu eine Länder übergreifende Strategie entwickeln, zumindest aber gemeinsame Positionen“, sagt Carmen Stadelhofer. Der Ablauf sieht dann so aus: Der Auftakt jeweils mit Bürgerforen vor Ort, um Ideen zu sammeln und diese in der gemeinsamen Diskussion immer weiter zu verdichten. Die daraus resultierenden Empfehlungen sollen dann im Internet kommentiert und weiter bearbeitet werden. Bei einem Seminar im November in Straßburg will man die Ergebnisse zentral auf EU-Ebene vorstellen.

Dabei gilt es einige Herausforderungen zu meistern. Beispiel – die Sprache: „Das Problem Sprache ist eine echte Herausforderung“, berichtet Stadelhofer. Sechs Länder, fünf Sprachen müssen berücksichtigt werden. Beteiligt sind neben dem Ulmer ZAWiW Partner in Österreich, Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Slowenien. Bei den Treffen der jeweiligen Gruppen helfen Übersetzer, der Austausch im Internet erfolgt in Englisch und wird von einer Übersetzungsmaschine unterstützt. „Wir wollen ja aufzeigen, wie gesellschaftliche Teilhabe mittels der neuen Medien möglich ist.

Nicht nur die Inhalte sind wichtig, sondern auch die neuen Formen der Zusammenarbeit.“ Wichtig ist außerdem: Die Multiplikationswirkung der Aktivitäten vor Ort. „Wir kooperieren nur mit Partnern, die eine gute Infrastruktur als weiterbildende Einrichtung aufweisen“, erklärt Carmen Stadelhofer. Schließlich gebe es nur wenige Angebote der Erwachsenenbildung und so gut wie keine im Bereich der Seniorenbildung. „Und das Bild von älteren Menschen dort gleicht dem bei uns in den 1960er-Jahren." Das sei die eine Seite. Die andere: „Bei uns endet die Kenntnis Südosteuropas vielfach in Ungarn“, hat sie erfahren, „es existieren viele falschen Bilder von den Verhältnissen im Donauraum“.

Weitere Infos unter:

ZAWiW-Projekte wollen Zivilgesellschaften fördern

Mit verschiedenen Projekten will das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm zum Aufbau einer demokratischen, wissensbasierten Zivilgesellschaft im gesamten Donauraum beitragen. Das Werkzeug dabei: Neue Formen lebenslangen Lernens, Bürgerforen in Verbindung mit Internet-Plattformen.

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ZAWiW-Geschäftsführerin Carmen Stadelhofer. Foto: Uni Ulm
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