Am Sonntag waren fast 800 Kulturdenkmäler in rund 230 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs für Besucher geöffnet. Dieses Mal stand die jährliche Veranstaltung unter dem Motto «Romantik, Realismus, Revolution – das 19. Jahrhundert». «Obwohl es warm war, obwohl es heiß war, sind die großen Stätten gut besucht worden», sagte der Leiter des Landesamts für Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Claus Wolf. Gerade am letzten Ferienwochenende bei sommerlichen Wetter habe er nicht mit einem so starken Andrang gerechnet. «Ich habe das Gefühl, die Veranstaltung war besser besucht als in den Vorjahren.»
In Ulm konnten Interessierte zum Beispiel ein 1538 erbautes ehemaliges «Tanzhaus der Geschlechter» mit Verkaufshallen und Fechtboden besichtigen. Auch Führungen zur Chorfassade am Münster standen auf dem Programm. Ganz aktuell wurde es im "Engländer", am Weinhof 19. In dem Wohn- und Bürohaus, in dem das Europabüro der Stadt seinen Sitz hat wurden unterschiedliche Führungen angeboten. Eine zur Geschichte des Wirtshauses "Zum König von England", eine weitere zur "Eurokrise" und eine zu Albert Einstein. Das Haus ist das einzige in Ulm, das Bezug zu Einstein hat – so hatte dort dessen Oma Helene Moos ein Bettfederngeschäft.
Bundesweit kamen rund 4,5 Millionen Menschen zu den kultur- und bauhistorischen Denkmälern, zu denen auch Parks und archäologische Stätten zählen. Mehr als 7.500 Denkmäler waren Teil der Aktion. «Denkmalschutz und Denkmalpflege für jeden fassbar zu machen, ist das erklärte Ziel des Denkmaltages», sagte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Rosemarie Wilcken, bei der zentralen Eröffnungsfeier in Trier.