Umfrage: Region ist ein guter Wirtschaftsstandort

10. Mai 2012

„Die Gesamtnote „Gut“ ist aber kein Anlass, sich auf den Lorbeeren auszuruhen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle. Die Umfrage zeige klaren Handlungsbedarf bei der Verkehrserschließung und der Breitbandversorgung des ländlichen Raums, bei der Schaffung von Wohnraum und der Verbesserung der Kinderbetreuung in der gesamten Region sowie der Versorgung mit hoch qualifizierten Fachkräften. Hier bestehe noch Handlungsbedarf vor allem auf Landes- und Kommunalebene, aber auch von Seiten des Bundes, so Sälzle.

Bei der Befragung im 1. Quartal 2012 hatten sich 1.367 Betriebe (rund 21 Prozent) beteiligt. Bereits 2007 wurde eine ähnliche Studie erstellt. Bei diesem Mal konnte neben der IHK Bodensee-Oberschwaben auch die IHK Reutlingen als Partner gewonnen werden.  Die Zufriedenheit und Verbundenheit mit dem Standort äußert sich auch darin, dass mehr als jeder vierte Betrieb (2007: 24 Prozent) in den nächsten zwei Jahren flächen-mäßig in der Region expandieren will.

Die Unternehmen haben insgesamt zu 29 Standortfaktoren aus den Themengebieten Arbeitskräfte, Standortkosten, Verkehr sowie weiteren harten und weichen Standortbedingungen ein Urteil darüber abgegeben, welche Bedeutung einzelne Rahmenbedingungen für sie haben und wie zufrieden sie damit sind. Wegen des hohen Rücklaufs und der zeitgleichen Befragung in den Nachbarregionen Bodensee-Oberschwaben und Reutlingen liegen aufschlussreiche Ergebnisse für alle neun Kreise und 38 Kommunen im Regierungsbezirk Tübingen vor. Dadurch lassen sich interessante interkommunale Vergleiche ziehen. Auch wird deutlich, bei welchen Themen seit 2007 der Handlungsdruck größer geworden ist bzw. Verbesserungen erzielt wurden.

18 der abgefragten Standortfaktoren genießen bei den Unternehmen eine hohe oder sehr hohe Priorität. Dabei ragen drei Faktoren in ihrer Bedeutung besonders heraus: Verfügbarkeit von DSL/Breitbandanbindung, Versorgungssicherheit beim Strom sowie die überregionale Erreichbarkeit über die Straße. Ebenfalls weit oben geführt wird die „Verfügbarkeit von Arbeitskräften“ aller Qualifikationsstufen – insbesondere Facharbeiter. Bei den größeren Unternehmen spielen daneben auch Bildungsthemen (Berufs- und Weiterbildungsangebot) sowie Kontakte zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen und die „Verfügbarkeit von Gewerbeflächen“ eine große Rolle.

Gegenüber 2007 haben neben den raren Arbeitskräften insbesondere die Themen „DSL/Breitband“ und „Verfügbarkeit von Wohnraum“ an Bedeutung gewonnen. Zudem zeigt sich eine wachsende Wertschätzung des Verkehrsträgers Schiene. So konnten die beiden Standortfaktoren „überregionale Erreichbarkeit über die Schiene“ und ÖPNV weit überdurchschnittliche Bedeutungszuwächse verzeichnen. Entscheidend für regionalpolitische Schlussfolgerungen ist jedoch, wie zufrieden die Firmen mit den einzelnen Standortfaktoren sind. Hier zeigen die Ergebnisse, dass die IHK-Region Ulm vor allem bei den weichen Standortfaktoren gut aufgestellt ist und die Unternehmen dies auch zu schätzen wissen.

Besonders gut schneiden die Sport- und Freizeitmöglichkeiten, die Umweltqualität, das Image der Region und die Einkaufsmöglichkeiten ab. Auch mit der Versorgungssicherheit beim Strom zeigen sich die Betriebe derzeit insgesamt zufrieden. Bei den harten Standortfaktoren lässt die Zufriedenheit jedoch oft zu wünschen übrig. Höchst unzufrieden zeigen sich die Unternehmen bei den Strompreisen, mit etwas Abstand folgen die Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Facharbeitern, Kommunalabgaben, Gewerbesteuer und Kosten für Gewerbeimmobilien.

Insgesamt liegen für 13 Kommunen repräsentative Ergebnisse vor: Bad Schussenried, Biberach, Blaubeuren, Blaustein, Dornstadt, Ehingen, Erbach. Laichingen, Langenau, Laupheim, Ochsenhausen, Riedlingen, Ulm. Die IHK wird nun auf diese Kommunen zugehen, um die Umfrageergebnisse vor Ort in einer gemeinsamen Veranstaltung mit Bürgermeistern, Gemeinderäten und Unternehmensvertretern vorstellen zu können.

Mehr zu der Studie unter: www.ulm.ihk24.de

Umfrage: Region ist ein guter Wirtschaftsstandort

Die Note 2 haben die Unternehmen der IHK-Region gegeben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage vom Institut EWAS zur Zufriedenheit mit dem Standort bei 6.500 Unternehmen. Drei Faktoren sind bei der Standortfrage besonders wichtig: Verfügbarkeit von DSL/Breitbandanbindung, Stromversorgung und die überregionale Straßenanbindung.

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