An zehn Gruppenterminen erfahren die Kinder, was die Erkrankungen ihrer Eltern bedeuten, wie sie als Kinder damit umgehen können — und dass sie nicht allein sind. Auch die Eltern sind in das Hilfsprogramm eingebunden. Die Gruppe im Herbst wird von je einer Psychologin der Caritas und des Klinikums betreut. Ab 2013 liegt die Durchführung der Gruppen ganz bei der Caritas.
Die Stadt Ulm finanziert Echt stark! zunächst für ein Jahr über Projektgelder und eine Spendenzuwendung durch ein ortsansässiges Bekleidungshaus; sie prüft dann den Übergang in das Regelangebot, das komplett von der Caritas getragen werden soll.
In der Startphase von Echt stark! an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie wurden von 2009 bis heute mit 59 Familien, zu denen 109 Kinder gehören, Beratungsgespräche geführt. 41 Kinder nahmen an den Gruppenangeboten teil. „Unsere Erfahrung ist, dass sich durch Echt stark! der Druck auf die Kinder abbaut, weil sie erfahren, dass sie trotz ihrer besonderen Familiensituation Kinder sein dürfen und dass es außerhalb der Familie Hilfe gibt“, erzählt Oberärztin PD Dr. Ulrike Schulze, die das Hilfsprogramm mit ihrem Team entwickelt und gestartet hat. „Kinder und Eltern sprechen in der Gruppe mehr über ihre Gefühle und auch verstärkt miteinander über die Krankheit und den Umgang damit.“ Im Raum Ulm/Alb-Donau leben einer groben Schätzung nach etwa 1.000 Kinder mit sucht- oder psychisch kranken Eltern, genaue Zahlen gibt es nicht.