Region: Der Arbeitsmarkt im Juni

28. Juni 2013

 „Nach den eher moderaten Rückgängen der letzten Monate hat der Juni die Dynamik nachgeholt, die wir uns eigentlich im Zuge der Frühjahrsbelebung erhofft hatten“, so Peter Rasmussen, Chef der Ulmer Arbeitsagentur. Von diesem Schub am Arbeitsmarkt hat im Juni am stärksten der Landkreis Biberach profitiert. Auch die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen die Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, ging gegenüber Mai um 399 Personen zurück (-3,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank im Juni um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese Kennzahl 3,0 Prozent. Mit der aktuellen Quote liegt Ulm im landesweiten Ranking gemeinsam mit Lörrach hinter dem Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg (3,1 Prozent) auf Platz 2. Die Arbeitslosenquote im Land betrug im Juni 3,9 Prozent.

Im Berichtsmonat waren im Agenturbezirk Ulm 9213 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 4,7 Prozent gesunken. (Landesweit: -2,7 Prozent). Von diesem Rückgang profitierten alle Personengruppen – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Die geringste Abnahme gab es mit -0,3 Prozent bei der Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Den größten Rückgang gegenüber Mai verzeichnete mit -10 Prozent die Gruppe der Jugendlichen.  Die Vorjahresvergleiche sind dagegen nach wie vor von einer Zunahme geprägt: Gegenüber Juni 2012 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 1080 Personen – das ist ein Plus von 13,3 Prozent. Landesweit nahm die Zahl der Arbeitslosen binnen eines Jahres um 6,9 Prozent zu. Im Juni meldeten sich 2057 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 777 Personen aus der Erwerbstätigkeit (38 Prozent). Zugleich beendeten 2509 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Davon nahmen 892 Personen eine Erwerbstätigkeit auf (36 Prozent). Damit konnten 199 Menschen mehr als vor einem Jahr ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Kreisen
Im Alb-Donau-Kreis waren im Juni 3215 Personen arbeitslos gemeldet, 171 weniger als im Vormonat (-5,1 Prozent). Das Gros dieses Rückgangs fand im Bereich der Grundsicherung statt – hier nahm die Zahl der Arbeitslosen um 100 Personen ab. Die Quote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2012 hat die Arbeitslosigkeit im Alb-Donau-Kreis um 386 Personen zugenommen (+ 13,6 Prozent).

Im Landkreis Biberach sank die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer von Mai auf Juni um 235 Personen auf 2838 (-7,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte und lag bei 2,7 Prozent. Im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit um 410 Personen an (+ 16,9 Prozent).

Im Stadtgebiet Ulm waren im Juni 3160 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, das waren 49 Personen weniger als im Vormonat (-1,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent. Im Stadtgebiet ging vor allem die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung zurück. Hier sank die Arbeitslosigkeit um 34 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen insgesamt um 284 – das entspricht einer Zunahme von 9,9 Prozent

Im Landkreis Neu-Ulm ist die Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent im Mai auf 3,3 Prozent im Juni gesunken. Der Raum Illertissen blieb bei 3,1 Prozent wie im Vormonat, im Raum Neu-Ulm wurde ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent registriert. Bei den Vermittlern der Arbeitsagenturen und im Jobcenter waren 3128 Frauen und Männer  arbeitslos gemeldet, 149 weniger als im Mai. Der Stellenmarkt blieb auf Vormonatsniveau. 1015 offene Stellen (46 weniger als im Vormonat) waren zur Besetzung gemeldet. Die Arbeitslosenquote der Jungen bis 24 Jahre lag im Juni bei 2,6 Prozent, die der Älteren ab 50 Jahren bei 3,8 Prozent. Claudia Wolfinger, Leiterin der Arbeitsagentur Donauwörth: „Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten in diesem Monat alle Personengruppen. Den stärksten Rückgang (0,5 Prozentpunkte) zeigt die Quote der ausländischen Arbeitslosen. Sie liegt aber mit 7 Prozent nach wie vor deutlich über der durchschnittlichen Quote von 3,3 Prozent.“ Gegen den Trend entwickelte sich im Juni die Arbeitslosigkeit bei den Schwerbehinderten: 227 Personen waren hier zum Stichtag gemeldet, das sind 12 mehr als im Vormonat. Wolfinger dazu: „Hier gibt es gut qualifizierte Kräfte, bei denen Firmen öfter eine Einstellung in Erwägung ziehen sollten.“

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neu-Ulm zeigte sich im Juni aufnahmefähig. So konnten 924 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit verzeichnet werden, das sind 209 mehr als vor einem Jahr. Die Zugänge in die Arbeitslosigkeit lagen mit 778 um 26 höher als im Vorjahresmonat. Besonders viele Einmündungen gab es im Bereich Lagerwirtschaft und im Verkauf. Im Juni 2013 gab es 1015 offene Stellen zur Besetzung (minus 235 zum Vorjahresmonat).  340 neue Stellen wurden  von den Arbeitgebern zur Besetzung gemeldet, zwei weniger als im Vormonat. Hoher Bedarf besteht im Handwerk an qualifizierten Kräften im Tischlerbereich und in der Nahrungsmittelbranche.  Der Elektrobereich, der Metallsektor, die Logistikbranche und der Verkauf sind aufnahmefähig. Im sozialen Bereich werden dringend Altenpfleger und Erzieher gesucht. „Der Markt ist nach wie vor aufnahmefähig.“, so Claudia Wolfinger.

Region: Der Arbeitsmarkt im Juni

Der Juni bescherte dem regionalen Arbeitsmarkt einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Die Arbeitslosigkeit sank um 455 Personen auf 9213. Damit ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer zum fünften Mal in Folge gesunken. Auch der Kreis Neu-Ulm verzeichnet positive Signale auf dem Arbeitsmarkt.

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[Bild: Agentur für Arbeit]
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