Der aktuelle Test der Wirtschaftswoche untersucht die ökonomische und soziale Entwicklung aller kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern in Deutschland. Insgesamt 71 Städte traten in 89 Disziplinen gegeneinander an (Niveau 50, Dynamik 39).
Die Untersuchung besteht aus zwei Teilen: Das sogenannte Niveauranking vergleicht Ist-Werte ausgewählterKennzeiffern, so z.B. das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen. Das Dynamikranking hingegen betrachtet die Veränderungsraten in fünf zurückliegenden Jahren, also wie sich z.B. das Bruttolinlandsprodukt entwickelt hat. So lässt sich herausfiltern, welche Stadt ihre Situation am meisten verbessern konnte – unabhängig vom bislang erreichten Stand. Das Dynamikranking zeigt umgekehrt, welche Stadt sich womöglich auf ihren Lorbeeren ausruht.
Ulm schneidet in beiden Kategorien gut ab. Im Dynamikranking erreicht die Donaustadt Rang 26 und im Niveauranking liegt Ulm auf Platz 11, was vor allem hohe Beschäftigung und hohen Wohlstand bedeutet.
Signifikant für die Einstufung im Niveauranking:
– Der Anteil der überschuldeten Erwachsenen in Ulm lag im Jahr 2013 bei 7,7 Prozent. Rang 6 im Vergleich der Großstädte.
– Von 100 Einwohnern Ulms bezogen im Jahr 2012 3,2 ALG-II; Rang 3 im Vergleich.
-Der Gewerbesteuerhebesatz Ulms beträgt im Haushaltsjahr 2013 360 Prozent. In den Vergleichsstädten liegt er durchschnittlich bei 445, was Rang 1 für Ulm bedeutet.
Ulms Stärken im Dynamikranking:
– Der Anteil der Beschäftigten mit einem Hochschul- oder Fachhochschulabschluss stieg zwischen 2007 und 2013 in allen Vergleichsstädten um durchschnittlich 3,1 Prozentpunkte. Ulm erreicht einen Wert von 3,7, was Rang 23 bedeutet.
– Beim Anteil der ALG-II-Empfänger an der Bevölkerung war im Untersuchungszeitraum bundesweit ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. In Ulm lag die Veränderung bei -1,4 Prozentpunkten; Rang 18.
– Der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen veränderte sich zwischen 2008 und 2012 in Ulm um 2,8 Prozentpunkte. Rang 7 im Vergleich der Großstädte.
Als übergeordnete Zielvariablen definierten die Wissenschaftler hohe Beschäftigung und hohen Wohlstand. Die Gewichtung ergibt sich aus dem Einfluss der einzelnen Indikatoren auf diese beiden Zielvariablen. Angesetzt wurde der Arbeitsmarkt mit 40%, die Wirtschaftsstruktur mit 30%, der Immobilienmarkt mit 20% und die Lebensqualität mit 10%.
Das Ranking der Wirtschaftswoche
