Achim Bubenzer weiß um das Problem mit der Nachhaltigkeit. "Die nachhaltige Entwicklung wird oft als beliebig dargestellt", sagt der Rektor der Hochschule Ulm. Einwände dieser Art lässt er aber nicht gelten, schließlich geht es um nicht weniger als die Welt von morgen und: "die Ausbildung für die Welt von morgen". Nicht von ungefähr hat die Hochschule Ulm die Nachhaltigkeit als strategisches Ziel in ihrem Leitbild verankert; Ausdruck findet diese Haltung unter anderem in diversen Energiestudiengängen, die sich großer Nachfrage erfreuen.
Geboren wurde die Idee für eine Ringvorlesung zu diesem Thema an der Hochschule Ulm. Warum aber sollte eine Ringvorlesung mit dem Titel "Herausforderung 21. Jahrhundert" auf die Hochschule Ulm beschränkt sein? Wo doch die Uni Ulm mit Prof. Martin Müller und dem Lehrstuhl "Nachhaltiges Wissen, nachhaltige Bildung, nachhaltiges Wirtschaften" am Start ist und, wie Müller sagt, mittelfristig ein interdisziplinäres Zentrum der Nachhaltigkeit geplant ist. Und an der Hochschule Neu-Ulm Vizepräsidentin Prof. Julia Kormann die soziale, ökonomische und ökologische Dimension der Nachhaltigkeit verankert sieht.
Auch für interessierte Bürger offen
"Das Projekt hat eine unheimliche Dynamik aus sich heraus entwickelt", berichtet der Rektor der Hochschule Ulm. Auf der Basis der Kompetenzen der beiden Hochschulen und der Uni entstand ein gemeinsames Angebot, übrigens das erste dieser Art. Dass die Ringvorlesung nicht zu theorielastig angelegt ist, versteht sich fast von selbst: Die Wirtschaft ist immer mit im Boot – auch in diesem Fall. "Das ist das Neue. Hochschulen und Unternehmen reichen sich die Hand für das Zukunftsthema", sagt Bubenzer. Oder, wenn man so will: Theorie trifft Praxis – und das zum Nutzen nicht nur der Studenten aller drei Hochschulen. Denn die Vorlesungsreihe ist gedacht als "Brücke in die Stadt", die Ringvorlesung steht allen offen, auch interessierten Bürgern. "Das Thema soll anwachsen in den Köpfen."
Die Themen der insgesamt neun Vorträge zum Sommersemester 2014 reichen von der Energiewende über solares Bauen und Sanieren bis hin zur Stromversorgung in Entwicklungsländern. Aber auch allgemeine Fragen zu alternativen Wachstumsmodellen, zum Klimawandel oder zur ethischen Dimension des Ingenieurberufs stehen auf der Agenda. Die Veranstaltungen finden mit Ausnahme eines Vortrags im Stadthaus Ulm im Wechsel in den Hochschulen Ulm und Neu-Ulm und der Universität statt. Als Referenten für die insgesamt neun Vortragsabende konnten sowohl Experten aus Wissenschaft und Forschung, als auch aus Unternehmen – vom Mittelständler bis zum Konzern – gewonnen werden.
Gemeinsame Ringvorlesung „Herausforderung 21. Jahrhundert“
Veranstalter Hochschule Ulm, Hochschule Neu-Ulm, Universität Ulm
Auf der neuen Homepage zur Themenreihe finden Sie alle Informationen und die weiteren Termine.