Jede Fahne ist ein Kunstwerk und wird später eine eigene Nummer erhalten. Das sagt der Kunstmanager und Ulmer FWG-Stadtrat Ralf Milde, der die 600 neuen Fahnen zum Donaufest gerade aus dem kroatischen Osijek nach Ulm gebracht hat. In der Halle 7 im Messezentrum in der Friedrichsau werden sie jetzt an den Bambus-Stangen befestigt. Und Ende Juni werden Vladimir Frelih und seine Studenten die Montage höchstpersönlich leiten. Und sollte eine Fahne doch mal geklaut werden, was immer wieder vorgekommen ist, wird sie vor Ort vom Kunstprofessor und seinen Studenten neu geschaffen und ersetzt.
Frelih, der in der Film- und Videokunst zu Hause ist, hat vor allem mit den Landesfarben der Donauanrainerstaaten experimentiert, große und kleine, quadratische Farbpixel verwendet. Aber nicht nur. So beginnt die Fahnen-Stafette auf der Herdbrücke mit den baden-württembergischen Farben Gelb und Schwarz, um in die bayerischen Farben Weiß und Blau überzugehen. Dazwischen sind auch die städtischen Farben Schwarz und Weiß (Ulm) und Weiß und Blau (Neu-Ulm) zu sehen. Gleich danach wird es international. Rot und Weiß stehen für Österreich; Rot, Blau und Weiß für Slowenien. Das Blau wird später durchs ungarische Grün ersetzt. Und so geht es entlang der Herdbrücke zum Neu-Ulmer Donauufer, über die Eisenbahnbrücke dann auf die Ulmer Donauseite und zurück zur Herdbrücke. Insgesamt sind es 600 Fahnen und somit 130 mehr als beim Donaufest 2012. Die alten, in geschwungenen Farbverläufen gehaltenen Fahnen, entworfen von Martha Bilder, haben also ausgedient. Es sei der Wunsch vieler gewesen, mal was Neues zu wagen, sagt Milde. Und die neuen Fahnen sollten mehr als eine nette Dekoration sein. Den kroatischen Kunstprofessor hat Milde, der Kurator der Wanderausstellung "Mensch – Fluss" war, bei deren Abschlussveranstaltung 2013 in Ulm kennengelernt. (SWP)
Information:
Vom 4. bis zum 13. Juli werden die Fahnen rund um das Festivalgelände auf beiden Uferseiten von Weitem auf das diesjährige Donaufest hinweisen. Schon am 15. Juli werden sie – wie nach jedem Donaufest – auf dem Münsterplatz verkauft. Ein Exemplar soll 65 Euro kosten. Ein Teil des Erlöses wird an die Hochwasseropfer in Kroatien gespendet werden.
Programm: www.donaufest.de