Der Tourismus in Ulm und Neu-Ulm entwickelt sich besser als im baden-württembergischen und bayerischen Landesdurchschnitt. Fast 481.000 Gäste sind im vergangenen Jahr in Hotels mit mehr als zehn Betten abgestiegen, 5,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zusammen brachten es die Gäste auf 795.000 Übernachtungen, ebenfalls 5,4 Prozent mehr als in 2014. In Baden-Württemberg stiegen die Übernachtungszahlen im gleichen Zeitraum um 3,3 Prozent, in Bayern um 3,4 Prozent.
Die Ulm/Neu-Ulm Touristik (UNT) hat diese Statistik vorgelegt, und Geschäftsführer Wolfgang Dieterich freut sich über diese Zahlen. „Die Doppelstadt hat sich als attraktives Städtereiseziel einen Namen gemacht“, teilt er mit. „Aufgrund der guten Wirtschaftslage hat sich auch der Geschäftsreisetourismus positiv entwickelt.“ Diese Entwicklungen spiegelten sich in der Zahl der Übernachtungen wider, die seit 2004 um 73 Prozent angestiegen sei.
Ulm und Neu-Ulm werden im Ausland immer beliebter. Der Anteil der ausländischen Gäste macht inzwischen etwa ein Viertel aller Ulm-Besucher aus. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist laut UNT erstmals über die Marke von 200.000 geklettert.
Beliebtes Städtereiseziel
Besonders beliebt ist die Stadt bei Niederländern. Sie verteidigten mit 16 776 Besuchern ihren Spitzenplatz in der UNT-Statistik. Auf Platz zwei liegen die Schweizer, gefolgt von Italienern, Belgiern und Österreichern. Stärkste Herkunftsländer in Übersee bleiben die USA vor China. Doch die Chinesen sind stark im Kommen: Ihre Übernachtungszahl stieg um 69 Prozent (7458 Übernachtungen). Auch spanische Gäste blieben gern über Nacht: 8129, ein Plus von knapp 26 Prozent. Die meisten Übernachtungsgäste wurden in den Urlaubsmonaten Juli und August registriert. „Das zeigt, dass Ulm/Neu-Ulm besonders bei den klassischen Touristen als Städtereiseziel gut ankommt“, meint Dieterich. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 1,6 Tage.
Als erfreulich wertet es Dieterich zudem, dass die Bettenbelegungsquote erneut gestiegen ist. Sie lag bei 47,8 Prozent, rund 2,5 Prozent höher als im Jahr zuvor.
Die Gästeführer der UNT haben rund 74.300 Gästen in insgesamt 3700 Gruppenführungen Ulm näher gebracht, ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Einzelführungen ist dagegen nach dem starken Jahr 2014 um 8,5 Prozent auf 785 zurückgegangen. An den Einzelführungen nahmen fast 12.300 Interessierte teil. Gäste, die keine Zeit für eine geführte Tour haben, können in der Tourist-Information Mini-Computer ausleihen und so die Stadt individuell kennen lernen. Das Interesse ging deutlich zurück: um fast 19 Prozent auf 112 Ausleihen. Dieterich glaubt, dass Ausleihen und Handhabung manchen Gästen zu aufwendig ist. Eine App, die demnächst vorgestellt wird, soll einfacher sein.
Erfreuliche Zahlen auch in den Landkreisen
2015 erfasste das Statistische Landesamt Baden-Württemberg im Alb-Donau-Kreis 494.723 Übernachtungen, ein Plus von 1,36% gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Übernachtungen wurden in Blaubeuren (88.233), Langenau (70.954) und Ehingen (69.698) gezählt. In die Statistik des Landesamtes fließen Betriebe mit 10 oder mehr Betten ein. Daher wurden von den rund 250 Übernachtungsbetrieben im Landkreis nur 104 berücksichtigt. Um 2,8% auf 290.000 ist die Anzahl der Übernachtungen im Landkreis Neu-Ulm gestiegen. Insgesamt gibt es in der Region seit 2004 eine Steigerung der Bettenauslastung um 73 % – ein Ergebnis, das auch für die gute Wirtschaftslage spricht, denn auch die Geschäftsreisenden werden bei diesen Erhebungen erfasst.
So viele Touristen wie nie in der Region
Zum sechsten Mal in Folge ein Rekord: Der Tourismus in Ulm und Neu-Ulm zählte 2015 fast 800 000 Übernachtungen. Ebenso zum sechsten Mal in Folge sind auch die Übernachtungen im Landkreis Neu-Ulm gestiegen: Im Vergleich zum Vorjahr um 2,8% auf 290.000. Ein Plus verzeichnet auch der Alb-Donau-Kreis: Hier stiegen die Übernachtungen auf rund 500.000.