Studierende der Pädagogischen Hochschule Weingarten stellten Abschlusswerke aus dem Fach Kunst im Rahmen eines Kunstabends aus

18. Februar 2019

Ein Waschbecken mit Hahn und Abfluss als Drahtkomposition, Bilder von Eistüten, aus denen sich der schiefe Turm von Pisa und der Berliner Funkturm erheben, Frauenporträts zur Thematik „Die Revolution ist weiblich“ oder auch Fotos, die Spuren des Wassers zeigen, bis hin zu Explorationen und Selbstbildnissen mit Kreide auf Papier sowie viele andere Werke begeisterten die Besucher. Auf einem Tablet konnten sie die künstlerische Entstehung einer blauen Karotte verfolgen, auf einem Bildschirm im Audienzzimmer waren durch Stop-Motion Trick und Digital-Bearbeitung entstandene Installationen zu sehen. Gleich daneben zog eine „Quo vadismus“ überschriebene Arbeit, in der Zeitungsseiten mit einer Nähmaschine zu einer reizvollen Komposition zusammengenäht worden waren oder auf Hosenbügeln an einem Garderobenständer hingen, die Aufmerksamkeit auf sich. Sogar nüchterne Einheitsaktendeckel aus dem Finanzamt Ravensburg zeigten in der künstlerischen Verarbeitung eine ganz eigene und neue Wirkung. Faszinierendes „Streichgeknister“ entfaltete eine Kunst-Studentin mit einer Performance, in der sie mit Farbroller und weißer Wandfarbe eine Plastikfolie zunächst komplett abdeckte, um anschließend kreative Spuren darauf wieder freizulegen.
Die ausgestellten Kunst-Arbeiten zeigten, dass es heute in Sachen Materialien und Verfahrenstechniken (fast) keine Grenzen mehr gibt. Die Studierenden vermittelten mit ihren Werken nicht nur vertiefte Einblicke in die Prozesse der Bildentstehungen, sie erläuterten mit Zusatzinformationen über Wandtexte und Bildbezüge auch ihre Arbeitsprozesse und daraus gewonnene Erkenntnisse.
„Die Studierenden haben selbst die Auswahl der gezeigten Werke getroffen und ihre Schwerpunkte gesetzt“, berichtete PH-Kunstprofessor Dr. Martin Oswald. Er bedankte sich in seiner Begrüßung bei allen Gestaltern und Organisatoren des Kunstabends, an dem auch die studentische Fachschaft mitwirkte, und bei den Besuchern für das große Interesse. Die gezeigten Werke seien Ergebnisse aus Seminaren, in denen die Studierenden verschiedene Sichtweisen von Kunst und unterschiedliche Verfahrenstechniken kennengelernt hätten. Die Ausstellung stelle unter Beweis, dass die angehenden Kunstpädagoginnen und Kunstpädagogen selbst einen großen künstlerischen Zugang zu dem haben, was Kunst ausmache, sagte er. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass die PH keine Kunstakademie sei. „Die Ausbildung soll die Studierenden vielmehr dazu befähigen, das Fach Kunst in seiner ganzen Breite zu unterrichten“, so Professor Oswald weiter. Kindern und Jugendlichen einen Weg zur Kunst und dem Kunst-Schaffen zu eröffnen, sei dabei die ganz große Kunst, sagte er und bedauerte in diesem Zusammenhang, dass in vielen Schulen das Fach Kunst fachfremd unterrichtet werde, da Kunstpädagoginnen und Kunstpädagogen fehlten.

Quelle: Pädagogische Hochschule Weingarten, Barbara Müller

Studierende der Pädagogischen Hochschule Weingarten stellten Abschlusswerke aus dem Fach Kunst im Rahmen eines Kunstabends aus

In eine Kunsthalle verwandelte sich am vergangenen Mittwoch der Schlossbau auf dem Martinsberg in Weingarten: 18 Studierende des Fachs Kunst der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) präsentierten auf drei Ebenen ihre künstlerischen Arbeiten im Rahmen eines Kunstabends. Zahlreiche Gäste kamen, um sich die gelungenen Malereien, Plastiken, Papier- und Drahtarbeiten, Zeichnungen, Fotografien, Installationen und Performances anzuschauen.

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Bild: Barbara Müller, Pädagogische Hochschule Weingarten
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