Alle Daten der Smart City Ulm werden künftig über eine zentrale Datenplattform gesammelt, verarbeitet und für die Dienste, die auf diesen Daten aufsetzen, zur Verfügung gestellt. Die Entwicklung der Plattform übernimmt der Ulmer IT-Spezialist eXXcellent solutions GmbH, für den Betrieb zeichnet die SWU TeleNet GmbH verantwortlich. Beide Unternehmen hatten sich gemeinsam in einem anspruchsvollen EU-weiten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt.
Über die neue Datenplattform werden sämtliche Informationen, die über das Internet-of-Things (IoT), LoRaWAN oder Smart Meter erfasst werden, in Echtzeit verarbeitet. So können sie für die unterschiedlichsten Dienste verwendet werden – von der Verkehrssteuerung über die Parkraumbewirtschaftung bis hin zum Energiemanagement. Die Ausschreibung erfolgte im Rahmen des Förderprojekts Zukunftskommune@bw. Das Projekt wird von der Zentralstelle Digitale Agenda der Stadt Ulm betreut und zielt darauf ab eine einheitliche Daten-Plattform aufzubauen, über die offene Daten für eine intelligente Vernetzung verschiedener Lebensbereiche genutzt werden können. „Ulmer Daten sind das Grundwasser der Stadt und bleiben in Ulm, auch aus Sicherheits- und Vertrauensgründen. Wir bestimmen, wer was mit diesen Daten macht und welche Dienste angeboten werden“, betont Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch. „Insofern sind wir sehr froh, dass sich am Ende zwei Ulmer Unternehmen im Feld der insgesamt 10 Bewerber durchsetzen konnten.“
Erste Datenbestände kommen aus dem Projekt Zukunftskommune@bw, in dessen Rahmen digitale Projekte wie etwa Hochbeete mit Sensorik oder eine Fahrradzählstation im Quartier am Eselsberg umgesetzt werden. Auch bereits bestehende Pilotanwendungen, wie das Energiemanagement für das Ulmer Donaubad, die Parkplatzinformationssysteme für das Parkhaus Neue Mitte sowie die Parkplätze vor dem Postgebäude, das Ulmer LoRaWAN und weitere mehr, werden in die neue Plattform integriert. Ebenso können die Community im Ulmer Verschwörhaus, dem „Experimentierfeld für die digitale Welt von morgen“, oder die Universität Ulm die Datenplattform für ihre Vorhaben nutzen.
„Bewertet wurden in der Ausschreibung über ein Punkteverfahren nicht nur die Architektur, Funktionalität und Betriebssicherheit der Lösung, sondern beispielsweise auch das Know-how und die Erfahrung der Projektmitarbeiter“, erläutert Sabine Meigel, Leiterin Geschäftsstelle Digitale Agenda der Stadt Ulm, einige der Kriterien. Dazu kam die Unterstützung durch ein Expertengremium, bestehend aus Vertretern des Fraunhofer Instituts und der Zeppelin-Universität, das die Bewerbungen einer objektiven Prüfung unterzog. eXXcellent und die SWU TeleNet überzeugten hier auch im Rahmen der umfangreichen Projektpräsentation.
SWU als digitaler Versorger
„Wir haben in den vergangenen Jahren gemeinsam mit der initiative.ulm.digital sowie den SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm sehr viel Energie und Arbeit in die Ulmer Digitalisierungsprojekte gesteckt. Deswegen sind wir sehr froh, dass wir nun gemeinsam mit der SWU TeleNet auch dieses Herzstück der künftigen Smart City realisieren können“, so eXXcellent-Geschäftsführer Gerhard Gruber. „Für die SWU ist dieser Auftrag ein weiterer wichtiger Baustein in der Entwicklung zum ‚Digitalen Versorger‘. Denn der Betrieb der Breitbandnetze und digitalen Infrastrukturen gehört künftig ebenso zu unserem Auftrag der Daseinsvorsorge wie heute die Versorgung der Bürger mit Strom, Gas, Wasser oder Wärme“, ergänzt Antonija Scheible, die auf Seiten der SWU TeleNet für das Projekt verantwortlich ist.