Testcenter für Mobilfunktechnologie erhält Förderung

19. November 2021

Gute Nachrichten für Nokia im Science Park Ulm: Für die Einrichtung eines Testzentrums für innovative Mobilfunktechnologie erhält der Ulmer Standort des weltweit tätigen finnischen Kommunikationskonzerns im nächsten Jahr und 2,5 Millionen Euro. Sie stammen aus einem Fördertopf des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Unter dem Projekttitel “O-RAN Ecosystem Enabler” plant Nokia am Firmenstandort Ulm ein Testcenter für Open RAN unter Realbedingungen aufzubauen. Diese O-RAN Testumgebung soll genutzt werden, um die Interoperabilität der Produkte und Lösungen mehrerer Anbieter zu erforschen und zu erproben. Außerdem sollen Anwendungen entwickelt werden, die die Qualität des RAN-Netzwerkes verbessern und effizienter machen, z.B. durch die Optimierung des Energieverbrauchs. Ziel ist es, einen Plan für ein Open RAN-Ökosystem zu erstellen, der auch Innovationsansätze wie u.a. das Internet of Things oder den Mobilfunkstandard 6G beinhaltet. Damit soll eine fundierte Grundlage für weitere OpenRAN Lab und –City-Projekte geschaffen werden.

Info

Das BMVI unterstützt innovative Unternehmen bei der Entwicklung und Erprobung neuer, softwaregesteuerter Netztechnologien (Open RAN). Dank offener Standards und Schnittstellen können in einem Open RAN-Netz Hard– und Software voneinander entkoppelt werden – anders als in den bisherigen geschlossenen Systemen, die an einen bestimmten Hersteller gebunden sind. Das reduziert Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern, ermöglicht mehr Wettbewerb und erlaubt, dass neue Mobilfunkgenerationen schneller und günstiger per Softwareupdate eingeführt werden können. Besondere Bedeutung hat Open RAN zudem für die Digitalisierung von Wirtschaft und Industrie. Gerade auch für die Errichtung von 5G-Campusnetzen kann Open RAN aufgrund des hohen Individualisierungsgrads der Netzarchitektur ein wichtiger Treiber sein.

Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung und Erprobung von Open RAN. Das BMVI stellt dafür in den kommenden Jahren 300 Millionen Euro Fördermittel aus dem Konjunkturpaket zur Verfügung. Ziel ist es, die Entwicklung und Erprobung der neuen softwaregestützten Netztechnologie in Deutschland voranzubringen und den Aufbau einer eigenen, unabhängigen Herstellerindustrie zu unterstützen. Damit sollen die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft des nationalen und europäischen Telekommunikationsökosystems ausgebaut und gestärkt werden.

 

 

Foto: pixabay
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