Im Ulmer Agenturbezirk geht ein Großteil des Zuwachses an Arbeitslosen auf das Konto der unter 25jährigen, die sich nach Abschluss von Berufsausbildung oder Schule arbeitslos melden. Zudem bremsen die Sommerferien die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt aus. „In der Regel fällt die Arbeitslosenkurve im Zuge der Herbstbelebung zeitnah wieder ab. Grundsätzlich hat sich die Arbeitskräftenachfrage in der Region inzwischen wieder auf einem guten Niveau stabilisiert“, betont Fischer. „Der Zugang an offenen Stellen ist im August sogar leicht gestiegen, qualifizierte Arbeitnehmer werden nach wie vor gesucht. Das ist auch ein wichtiges Signal an die Jugendlichen, die nach ihrer Ausbildung nicht übernommen wurden oder bewusst den Betrieb wechseln möchten und jetzt auf den Arbeitsmarkt drängen. Arbeitgeber sollten dieses Potenzial an jungen Fachkräften nutzen“, so der Geschäftsführer der Arbeitsagentur.
Arbeitslosenquote bei 3,6%
Die Arbeitslosenquote kletterte im August um 0,3 Prozentpunkte auf 3,6%. Vor einem Jahr betrug diese Kennzahl 3,4%. Mit der aktuellen Quote liegt Ulm im landesweiten Ranking hinter den Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg (3,4%) und Lörrach (3,5%) auf Platz 3. Die Arbeitslosenquote im Land betrug im August 4,2%.
Mit einem Arbeitslosenbestand von 10.000 ist die Arbeitslosigkeit sowohl gegenüber dem Vormonat (plus 7,9%) als auch im Vorjahresvergleich (plus 7,5%) gestiegen. Auch landesweit nahm die Zahl der Arbeitslosen zu: im Vormonatsvergleich um 5,1% und gegenüber dem Vorjahr um 4,4%.
Im Berichtsmonat gehörten 53,3% aller Arbeitslosen der beitragsfinanzierten Arbeitslosen-versicherung (SGB III) an. Die Arbeitslosigkeit in diesem Bereich stieg gegenüber dem Vormonat um 460 auf 5.328 Personen (+9,4%). In der steuerfinanzierten Grundsicherung nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Juli 2013 um 270 Personen zu (+6,1%). Hier waren im August 4.672 Menschen arbeitslos gemeldet.
Im Alb-Donau-Kreis waren im August 3.457 Personen arbeitslos gemeldet, 238 mehr als im Vormonat (+7,4%). Dabei stieg die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) um 171 Personen auf 2.127 (+ 8,7%) und im Rechtskreis des SGB II (Grundsicherung) um 67 Personen auf 1.330 (+ 5,3%). Die Arbeitslosenquote nahm im Berichtsmonat um 0,3 Prozentpunkte zu und lag bei 3,3%. Damit bewegt sie sich weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit im Alb-Donau-Kreis um 133 Personen zugenommen (+ 4,0%).
Im Stadtgebiet Ulm waren im August 3.296 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 175 Personen mehr als im Vormonat (+5,6%). Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 5,1%. Im Stadtgebiet gehörten im August mit 1.386 Frauen und Männern 42% aller Arbeitslosen zum Rechtskreis des SGB III. Vom Jobcenter Ulm wurden 1.910 Arbeitslose betreut, 77 mehr als im Juli (+4,2) Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit im Stadtgebiet Ulm um 193 Personen zugenommen (+ 6,2%).
Im Landkreis Neu-Ulm lag die Arbeitslosenquote im August bei 3,4 Prozent nach 3,3 Prozent im Juli. Der Raum Neu-Ulm blieb bei 3,4 Prozent wie im Vormonat, im Raum Illertissen wurde eine Zunahme um 0,2 Prozentpunkt auf 3,3 Prozent registriert. Bei den Vermittlerinnen und Vermittlern der Arbeitsagenturen und im Jobcenter waren 3.205 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 66 mehr als im Juli.
Stellenmarkt
Im August konnte der gemeinsame Arbeitgeberservice der Ulmer Arbeitsagentur und der Jobcenter Ulm und Alb-Donau 1.245 Stellenzugänge verbuchen – das ist sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahresmonat eine leichte Zunahme. 662 Stellenmeldungen kamen von Personaldienstleistern (PDL). Das sind 53% aller Stellenzugänge.
Besonders nachgefragt wurden u.a folgende Berufe: Informatiker/in, Fachkräfte im Elektro- und Metallbereich, Verkäufer/in im Nahrungsmittelhandwerk, Bäcker/in, Maler/in, Tischler/in, Dachdecker/in, Stuckateur/in, Technische Zeichner/in, Berufskraftfahrer/in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Pflegefachkräfte und Ergotherapeut/in.
Im Stellenbestand konnten die Vermittlungsfachkräfte auf 3.950 gemeldete Arbeitsstellen zurückgreifen. Davon kamen 1.766 Stellen aus dem Personaldienstleister-Bereich (45% aller Stellen im Bestand). Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich der Bestand an offenen Stellen insgesamt um 9% verkleinert.
Im Landkreis Neu-Ulm gab es im August 2013 insgesamt 1.098 offene Stellen zur Besetzung (minus 81 zum Vorjahresmonat). 387 neue Stellen wurden von den Arbeitgebern zur Besetzung gemeldet, 4 mehr als im Vormonat. Gesucht werden Fachkräfte in den folgenden Berufsfeldern: im Hoch- und Tiefbau, in der Mechatronik und in den Elektroberufen, in der Metallbearbeitung, Lebensmittelherstellung, im Verkauf, in der Gastronomie und in der Pflege. Auch die Zeitarbeit sucht wieder mehr.
