Nach der Urlaubs- und Ferienzeit ist die Arbeitslosigkeit in der Region Donau-Iller wieder spürbar zurückgegangen. „Mit dieser Entwicklung bin ich sehr zufrieden“, sagt Peter Rasmussen, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. Um diese Jahreszeit gehe die Arbeitslosigkeit üblicherweise zurück, weil jüngere Leute wieder eine Arbeit finden oder mit einer Ausbildung beginnen. Die Wirtschaft nehme wieder langsam Fahrt auf und die Personalanforderungen seien fast auf dem Stand von vor einem Jahr, beobachtet Rasmussen. Fast tausend neue Stellenangebote konnten die Arbeitsagenturen im Bezirk im September verbuchen, nur 30 weniger als im September 2012. Mit knapp 4 000 Vermittlungsaufträgen war das Angebot nur noch um 230 Stellen kleiner als vor einem Jahr. Gesucht seien Fachkräfte in fast allen Wirtschaftsbereichen.
Arbeitslosenquote in allen Bezirken gesunken
Im Berichtsmonat waren im Agenturbezirk Ulm 9 280 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit ist die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich spürbar zurückgegangen (minus 7,2 Prozent) und gegenüber dem Vorjahresmonat nur noch leicht gestiegen (plus 1,6 Prozent). Besonders erfreulich: Die Arbeitslosenzahlen haben jetzt wieder das Niveau vor der Schleckerpleite erreicht. Im September 2012 gab es 9 130 Arbeitslose. Das war damals eine Steigerung zum Vorjahresmonat um 1 380 Personen oder 17,8 Prozent. Auch landesweit nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vormonatsvergleich ab (minus 4,4 Prozent) und gegenüber dem Vorjahr zu (plus 4,2 Prozent). Mit einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Ulm liegt die Region auch im September deutlich unter dem Landesdurchschnitt (4,0 Prozent).
Im Alb-Donau-Kreis waren im September 3 150 Personen arbeitslos gemeldet. Diese Zahl hat sich gegenüber dem Vormonat um gut 300 und gegenüber dem Vorjahr um 230 Personen oder 6.9 Prozent reduziert. Besonders deutlich war der Rückgang im Bereich der Geschäftsstelle Ehingen (minus 18,5 Prozent). „Dies lässt darauf schließen, dass ein großer Teil der ehemaligen Schleckerbeschäftigten inzwischen eine Arbeit gefunden hat“, meint Rasmussen.
Im Landkreis Neu-Ulm lag die Arbeitslosenquote im September bei 3,2 Prozent nach 3,4 Prozent im August. Der Raum Illertissen blieb bei 3,3 Prozent wie im Vormonat, im Raum Neu-Ulm wurde eine Abnahme um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent registriert.
Bei den Vermittlerinnen und Vermittlern der Arbeitsagenturen und im Jobcenter waren am Stichtag 3.069 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 136 weniger als im August. Der Stellenmarkt legte nach der Sommerpause zu: 1.138 offene Stellen (40 mehr als im Vormonat) waren zur Besetzung gemeldet.
Stellenmarkt
Der gemeinsame Arbeitgeberservice der Ulmer Arbeitsagentur und der Jobcenter Ulm und Alb-Donau konnte im Berichtsmonat fast tausend Stellenzugänge verbuchen. Knapp die Hälfte der Vermittlungsaufträge meldete die Zeitarbeitsbranche. Besonders nachgefragt wurden beispielsweise Fachkräfte im Metallbereich und im Baugewerbe, aber auch Verkäuferinnen im Nahrungsmittelhandwerk, Bäcker, Fleischer sowie Arbeitnehmer mit einer Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe. Gute Beschäftigungsaussichten bestehen auch im Bereich Erziehung und Pflege.
Im Landkreis Neu-Ulm gab es im September 2013 insgesamt 1.138 offene Stellen zur Besetzung (plus 57 zum Vorjahresmonat). 402 neue Stellen wurden von den Arbeitgebern zur Besetzung gemeldet, 15 mehr als im Vormonat. Gesucht werden Fachkräfte in den folgenden Berufsfeldern: im der Logistik Staplerfahrer und Kommissionierer. Der Bausektor ist noch aufnahmefähig und nach wie vor Mechatronik, der Elektrobereich und die Metallbearbeitung. Altenpflege, Einzelhandel und Lebensmittelverkauf bieten Einstellungsmöglichkeiten. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich in den letzten Monaten auf einem hohem Niveau stabilisiert“, so Claudia Wolfinger, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.
