Die Unwetterkatastrophe auf den Philippinen, das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa: Die Medien machen das weit entfernte Leid in unserer Wohnstube präsent. Gleichzeitig erfahren wir oft nur per Zufall, dass die Familie im Stock über uns ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hat. Oder, dass der psychisch kranke entfernte Verwandte seit Wochen in der ungeheizten Wohnung sitzt, weil er die Stromkosten nicht mehr zahlen kann.
Wenn das staatliche, soziale Netz die Not nicht mehr auffängt, gibt es in Ulm, Neu-Ulm und den beiden angrenzenden Landkreisen dennoch Hoffnung auf Hilfe. Die Aktion 100 000 und Ulmer helft, die gemeinsame Benefiz-Initiative der SÜDWEST PRESSE und der Stadt Ulm, sammelt im 43. Jahr Spenden für den guten Zweck. Insgesamt 11 297 406 Euro – in Worten: elfmillionenzweihundertsiebenundneunzigtausendundvierhundertsechs – sind in dieser Zeit zusammengekommen. Geschafft haben das unzählige Einzelspender und viele Teams – von der Grundschulklasse über die Vereins-Theater-AG bis zur ganzen Belegschaft von Evo-Bus.
Das Besondere an der Aktion 100 000 und Ulmer helft ist, dass die Spenden schnell und direkt an die Empfänger gehen. Noch vor Weihnachten werden rund 1500 Schecks für Hilfsbedürftige ausgestellt – nur wenige Wochen, nachdem sie ihre Anträge abgegeben haben. Im neuen Jahr dann werden die sozialen Einrichtungen mit Förderungen bedacht. Doch jetzt muss erst mal gesammelt werden. Jeder Cent zählt, jede Art von Initiative zugunsten der regionalen Benefiz-Aktion ist willkommen: Wer mit einer eigenen Veranstaltung aktiv wird und so die Spendentrommel rührt, ist genauso wichtig wie diejenige, die eine Benefiz-Veranstaltung besucht und über den Eintrittspreis den guten Zweck unterstützt. Ein Blick in den Terminkalender beweist die Bandbreite zwischen Baumschneidekurs und Klaviermatinée, Puppenausstellung und Popkonzert. Traditionelle Höhepunkte der heißen Aktionsphase mit rund 100 Terminen sind die große Auktion im Kornhaus (13. und 14. Dezember) und die Auftritte des "Belehrer"-Kabaretts.
