SCOR-Preis für Tobias Burkhart

22. January 2014

Ausgangspunkt von Tobias Burkharts Arbeit  „Analyse der Ausgleichseffekte in der deutschen Lebensversicherung“ ist der so genannte Kollektivgedanke. „Anders als bei vielen Finanzprodukten bilden die Versicherten eines Unternehmens eine Gemeinschaft. Die Rückerstattung der gezahlten Sicherheitszuschläge im Zuge des Überschussbeteiligungsprozesses erfolgt also nicht für jeden Versicherungsnehmer separat. Vielmehr werden alle Versicherten über ein einheitliches Verteilungsverfahren an den erzielten Gewinnen beteiligt“, erklärt Burkhart.  Dadurch würden Überschüsse von älteren an jüngere Versichertengenerationen vererbt und zwischen verschiedenen Risikogruppen ausgeglichen.

Genau diese Ausgleichs- oder Vererbungseffekte zwischen Bestand und Neugeschäft hat der Wirtschaftsmathematiker in seiner Masterarbeit analysiert und quantifiziert: „Ziel meines stochastischen Projektionsmodells ist die marktkonsistente Bewertung eines Versicherungsunternehmens und die Analyse seiner künftigen Entwicklung. Dabei spielen natürlich Vererbungseffekte mit all ihren Facetten sowie ihre Steuerung durch den Versicherer eine große Rolle“, erläutert Tobias Burkhart. Seine Schwerpunkte sind die Vererbung durch Abschlusskostenvorfinanzierung und die einheitliche Verzinsung aller Verträge im Zuge der Überschussbeteiligung.

Tobias Burkhart stammt aus der Nähe von Günzburg und hat an der Universität Ulm Wirtschaftsmathematik studiert. Bereits in den ersten Semestern entdeckte er sein Interesse für Aktuarwissenschaften, absolvierte Praktika bei großen Versicherungsunternehmen und arbeitete als Hilfskraft am Institut für Versicherungswissenschaften. Ein Talanx-Stipendium und seine Teilnahme am anspruchsvollen USA-Austauschprogramm der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften belegen Burkharts fachliche Exzellenz.  Inzwischen promoviert er an der Uni Ulm – Thema sind wieder Ausgleichseffekte in der Lebensversicherung. Eine wissenschaftliche Karriere ist nicht ausgeschlossen.

Der SCOR-Preis ist in der Versicherungsbranche sehr angesehen. Die Preisverleihung für Deutschland fand im November in Stuttgart statt. Weitere Auszeichnungen wurden in Frankreich, Italien, Spanien, in der Schweiz und in England vergeben. Eine Jury, der auch Experten der Universität Ulm angehören, hatte besonders relevante Beiträge zu Personen- und Sachversicherungen ausgewählt.

SCOR-Preis für Tobias Burkhart

Für seine Masterarbeit zu „Vererbungseffekten in der Lebensversicherung“ hat Tobias Burkhart, Doktorand am Ulmer Institut für Versicherungswissenschaften, den SCOR-Preis (1. Platz) erhalten. Die Auszeichnung des großen französischen Rückversicherers SCOR ist mit 6000 Euro dotiert und dient der Förderung junger Aktuarwissenschaftler.

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Dr. Frieder Knüpling (SCOR) übergibt dem Ulmer Doktoranden Tobias Burkhart den SCOR-Preis
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