Pharma, Peptide und Proteine: BioRegionUlm zu Gast bei der Uni

17. April 2014

Eine starke Biomedizin muss sich Kooperationspartner aus der Biotechnologie suchen, sagte Professor Klaus-Michael Debatin, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm. Debatin stellte die in Deutschland einzigartige Zusammenarbeit (BIU: Boehringer Ingelheim University Ulm BioCenter) mit dem Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim vor, das in Biberach seinen größten Forschungsstandort hat. Seit 2012 forschen Ulmer und Biberacher gemeinsam und nur den Regeln wissenschaftlicher Exzellenz gehorchend zu kardiometabolischen (Diabetes, Herzinfarkt), neurodegenerativen (Parkinson und Alzheimer) Erkrankungen sowie Lungenerkrankungen.

Körpereigene Peptide kommen als Wirk- und Werkstoffe in Frage. Diesem neuen Ansatz widmet sich das Kompetenzzentrum Ulm Peptide Pharmaceuticals (U-Pep), dessen Aktivitäten sein Sprecher, der Biotechnologe Dr. Frank Rosenau, vorstellte. Das von den naturwissenschaftlichen Disziplinen Biologie, Physik und Chemie getragene Zentrum ist eine inneruniversitäre Gründung und arbeitet auch erfolgreich im Rahmen des kooperativen Promotionskollegs mit der Fakultät für Pharmazeutische Biotechnologie der Hochschule Biberach zusammen. 20 Arbeitsgruppen der Ulmer Universitätsmedizin, berichtete Frank Rosenau, testen inzwischen Peptide aus unterschiedlichen Geweben und Körperflüssigkeiten auf ihre mögliche Eignung als Wirkstoff.

Seit November 2012 leitet der Biochemiker Prof. Marcus Fändrich das Institut für Pharmazeutische Biotechnologie am Ulmer Campus. Fändrich erforscht die Entstehung und Struktur von Amyloid-Fibrillen. Diese unlöslichen Proteinklumpen sind, so Fändrich, das Ergebnis falsch gefalteter Proteine. Zu den bekanntesten dieser Krankheiten zählen Alzheimer oder Parkinson. Mit Hilfe der Elektronen-Kryomikroskopie hofft Fändrich diese Proteinklumpen erstmals aus Patientenproben genauer untersuchen zu können.

Informationen zur BioRegionUlm e. V.
Der von Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung getragene Verein bildet seit 1997 die Plattform für die Fortentwicklung der Lebenswissenschaften in der BioRegionUlm, die sich von der Ostalb bis an den Bodensee erstreckt. Der Verein zählt 32 Mitglieder. Dazu gehören, die Hochschulen der Region (Universität Ulm, Hochschulen Ulm und Biberach), die IHK Ulm, die Städte Ulm und Neu-Ulm, Biberach und Laupheim, die Landkreise Alb-Donau, Biberach und Neu-Ulm, Kreditinstitute sowie Unternehmen wie Rentschler, Boehringer Ingelheim, Vetter oder Merckle Biotec und auch einige junge Unternehmen.

Pharma, Peptide und Proteine: BioRegionUlm zu Gast bei der Uni

Biomedizinische Forschung an der Schwelle zur Anwendung stellten Wissenschaftler der Universität Ulm beim 17. BioRegioMeeting 60 Teilnehmern aus Akademia, Wirtschaft, Schule und Verwaltung vor. Über aktuelle Vorhaben aus den Lebenswissenschaften berichteten ein Mediziner, ein Biotechnologe und ein Biochemiker.

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