Sprache: Der Schlüssel zum (Bildungs-)Erfolg

22. October 2014

Grund zur Sorge gibt dieses Ergebnis vor allem deshalb, weil das Beherrschen der deutschen Sprache eine wesentliche Voraussetzung für einen späteren Bildungserfolg der Kinder ist. Ohne Sprachkompetenz haben sie später schlechtere Chancen in der Schule sowie auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. „Wir haben dringenden Handlungsbedarf. Sonst werden diese Kinder zu Bildungsverlierern, die sich unsere Gesellschaft – vor allem auch in Hinblick auf den Fachkräftemangel – nicht leisten kann”, warnt Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm.


Zusammenhang von Herkunft und Bildung aufbrechen

Ein Fazit der Studie: Vor allem Kinder, bei denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird, weisen Sprachdefizite auf. In dieser Gruppe weisen 61,1  Prozent der Kinder im Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm sowie 49,1 Prozent der Kinder im Landkreis Biberach Auffälligkeiten auf. „Der Sprachförderung in den Kindertagesstätten kommt daher eine entscheidende Bedeutung zu, wenn es darum geht, den engen Zusammenhang von Herkunft und Bildung aufzubrechen und dafür zu sorgen, dass diese Kinder gerechte Bildungschancen erhalten“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer. Deshalb sei es wichtig, die Aus- und Weiterbildung der Erzieher im Bereich der Sprachförderkompetenzen zu stärken. Damit die Sprachförderung wirkt, solle sie so früh wie möglich beginnen – schon bei den unter Dreijährigen. Problematisch sei es deshalb, dass im U3-Bereich Kinder aus Familien mit mindestens einem ausländischen Elternteil oder in denen Deutsch nicht die Familiensprache ist deutlich unterrepräsentiert sind. „Hier dürfte das Betreuungsgeld besonders konterproduktiv sein“ kommentiert Sälzle den Missstand.

Initiative Faszination Naturwissenschaften
Verbesserungsmöglichkeiten im Bildungsbereich sind schon seit vielen Jahren ein Anliegen der IHK Ulm. Ein Hauptbaustein ist dabei die Initiative “Faszination Naturwissenschaften und Technik”. Das Projekt fördert nicht nur das Interesse von Kindern an naturwissenschaftlichen und technischen Themen. Es leistet auch einen wichtigen Beitrag um motorische, soziale, aber auch sprachliche Fähigkeiten zu fördern. Seit 2008 haben knapp 3.000 Erzieherinnen und Erzieher an verschiedenen Workshops der Initiative teilgenommen.
Innerhalb des Projekts fand am 17. Oktober der 5. Fachtag für pädagogische Fachkräfte in Kitas und Grundschulen unter dem Schwerpunktthema: „Forschen und Sprache“ in der IHK Ulm statt.
Dabei konnten Erzieher sich in fünf Workshops und einem Fachvortrag bezüglich Sprachentwicklung weiterbilden.

Sprachstandserhebung
Die IHK Ulm nimmt bei ihrem Bildungsreport Bezug auf die Einschulungsuntersuchungen 2012 für den Alb-Donau-Kreis, den Landkreis Biberach und den Stadtkreis Ulm. In Baden-Württemberg werden Kinder seit 2009 im vorletzten Jahr vor der Einschulung vom Gesundheitsdienst untersucht.

Sprache: Der Schlüssel zum (Bildungs-)Erfolg

Der Bildungsreport der IHK Ulm zur frühkindlichen Bildung zeigt dringenden Handlungsbedarf bei der Sprachförderung, die Ergebnisse der Einschulungs-untersuchungen von Kindern aus der IHK-Region Ulm sind alarmierend. In Ehingen weisen 41,5 Prozent und in Ulm 38,1 Prozent der Kinder Sprachauffälligkeiten auf. Im Landkreis Biberach (20,3 Prozent) und im Alb-Donau-Kreis (24,1 Prozent /ohne Ehingen) sind die Zahlen etwas besser, aber dennoch besorgniserregend.

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