Die vordere Schädelbasis trennt die Nasenhaupt- bzw. Nasennebenhöhlen von den Hirnstrukturen und stellt damit eine wichtige Barriere für aufsteigende Infektionen und den Abfluss von Hirnwasser dar. Wenn die Schädelbasis durch einen Unfall oder durch Tumorchirurgie eröffnet wird, ist der anschließend notwendig werdende „wasserdichte“ Abschluss eine wesentliche Voraussetzung für die Genesung der Patienten.
Professor Hoffmann beschreibt in der nun ausgezeichneten Arbeit, die in den European Archives of Otorhinolaryngology veröffentlicht wurde, verschiedene neuartige Verschlusstechniken, die insbesondere bei großen Defekten zum Tragen kommen. Insbesondere der Transfer von gut durchblutetem Gewebe, entweder aus der unmittelbaren Umgebung oder vom Unterarm entnommen und anschließend mit den Halsgefäßen anastomosiert (bezeichnet eine Verbindung zwischen zwei anatomischen Strukturen), sorgt für den Verschluss selbst komplizierter Defekte.
Essentiell hierfür ist ein gut aufeinander abgestimmtes Team, das aus verschiedenen Fachdisziplinen besteht. Hierzu gehören die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die Neurochirurgie und auch die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Vor diesem Hintergrund arbeiten die beteiligten Kliniken der Ulmer Universitätsmedizin in einem ausgewiesenen Zentrum für den Bereich der Schädelbasischirurgie zusammen.