Mit Lehre sicher Karriere machen!

26. May 2015

Schon heute ist die Fachkräftesituation angespannt. Gegenwärtig wird fast von jedem zweiten Betrieb darin ein Risikofaktor für die weitere Entwicklung gesehen. Der demografisch bedingte Nachwuchsmangel wird diesen Engpass gerade in den Jahren ab 2020 weiter ansteigen lassen. Wegen des Hochschulausbaus und steigender Absolventenzahlen gilt dieser Trend aber nicht für den Akademikermangel. Dieser wird je nach konjunktureller Lage um einen Wert von 900 fehlenden Akademikern schwanken. Über 550 davon sind Ingenieure.  

Das Gros des Fachkräftemangels ist somit auf nicht-akademische Arbeitskräfte zurückzuführen. 5.200 gehen auf das Konto der beruflich fortgebildeten Fachkräfte. Diese umfassen Techniker, Fach- und Betriebswirte, Meister und Fachkaufleute. Weitere 5.000 fehlen im Bereich der Fachkräfte mit mittlerer Qualifikation. Darunter fallen Personen, die eine berufliche Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. „Diese Zahlen verdeutlichen, dass der allgemeine Trend zur Akademisierung die falsche Zukunftsstrategie ist. Junge Menschen haben mit einer dualen Ausbildung wesentlich bessere und vor allem sichere Karrierechancen“, sagt Sälzle. Hinzu kommt, dass die Fachkräfte nicht nur knapper, sondern auch älter werden. Die Betriebe stehen vor der Herausforderung, mit alternder Belegschaft innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben. Es gilt somit, das künftig geringere Arbeitskräftepotenzial noch besser auszuschöpfen.

„Politik und Wirtschaft müssen weiterhin gemeinsam an verschiedenen Stellschrauben ansetzen“, so Sälzle. Schon heute sei die IHK Ulm in verschiedenen Handlungsfeldern aktiv. Konkrete Projekte und Angebote existieren zum Beispiel bei der Förderung technischer und naturwissenschaftlicher Neigungen, der Verbesserung der Berufsorientierung, der Sicherung erfolgreicher Ausbildung, dem demografiebewussten Personalmanagement, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Gewinnung und Integration von Fachkräften aus dem Ausland. „Interessierte Unternehmen können sich gerne jederzeit an uns wenden“, so Sälzle abschließend.

Der IHK-Fachkräftemonitor für Baden-Württemberg ist eine jährlich aktualisierte, interaktive Webanwendung, die die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Fachkräftearbeitsmarkt, den zeitlichen Verlauf des Fachkräftemangels sowie die Berufe mit dem größten Mangel beziehungsweise Überschuss an Fachkräften bis zum Jahr 2030 visualisiert. Bei der Darstellung kann zwischen 105 Berufsgruppen und Qualifikationsniveaus in 18 Branchen beziehungsweise in den zwölf IHK-Regionen Baden-Württembergs gewählt werden. Erstmalig kann im neuen Monitor auch die Entwicklung des Durchschnittsalters der Fachkräfte und der Geschlechterverteilung betrachtet werden. Der Monitor basiert auf einem Berechnungs- und Prognosemodell, das die WifOR Wirtschaftsforschung GmbH, Darmstadt, im Auftrag der BW-IHKs entwickelt und zuletzt im April 2015 aktualisiert hat. Ergänzt wird der IHK-Fachkräftemonitor von dem ebenfalls jährlich aktualisierten IHK-Demografierechner, der auf dem gleichen Prognosemodell beruht und Unternehmen die Analyse ihrer betrieblichen Altersstruktur und ihres künftigen Bedarfs an Fachkräften ermöglicht.

Mit Lehre sicher Karriere machen!

In der IHK-Region Ulm fehlen zwischen 2015 und 2030 durchschnittlich gut 11.000 Fachkräfte. Vor allem Techniker, Fach- und Betriebswirte, Meister und Fachkaufleute werden rar. Hier kann fast jede zehnte Stelle nicht mehr besetzt werden. „Karriere mit Lehre ist somit ein größeres Thema als je zuvor“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle die neueste Prognose des Fachkräftemonitors der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg.

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