Über drei Jahre ermöglicht die Stiftung exzellenten Forschergruppen an den Universitäten Ulm, Tübingen und Stuttgart, mit international führenden Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten. Das mit 500 000 Euro geförderte Projekt dreht sich um die Rolle adulter Stammzellen bei der Geweberegeneration. Adulte Stammzellen finden sich im gesamten menschlichen Körper. Sie erneuern sich ständig selbst und reparieren geschädigte Zellen. Im Zuge der asymmetrischen Teilung, bei der aus einer Stammzelle eine ausdifferenzierte Körperzelle und eine regenerierte Stammzelle hervorgehen, scheint die so genannte Zellpolarität eine Schlüsselrolle zu spielen: Vor der Teilung ordnen sich bestimmte Eiweiße der einen oder anderen Zellhälfte zu. Diese Fähigkeit könnte im Laufe des Alterungsprozesses zunehmend verloren gehen.
„Zunächst wollen wir Mechanismen der Polarisierung besser verstehen“, sagt Professor Hartmut Geiger. „Fernziel ist die Umkehr der Stammzellalterung, indem die Zellpolarität und somit auch die Fähigkeiten zur asymmetrischen Teilung und Erneuerung von Stammzellen wiederhergestellt werden.“ Professor Hartmut Geiger ist Experte auf dem Gebiet der Alterung blutbildender Stammzellen und seit 2008 Leiter der Klinischen Forschergruppe 142 „Molekulare und zelluläre Alterung – Von den Wirkmechanismen zur klinischen Perspektive“. Die KFO 142 wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Bevor der Biochemiker den Ruf an die Klinik für Dermatologie und Allergologie der Universität Ulm annahm, war er Professor am Cincinnati Children’s Hospital Medical Center. An dieser renommierten Einrichtung leitet Professor Yi Zheng die Abteilung für Experimentelle Hämatologie und Krebsbiologie.