Im Raum Ulm gibt es viele Schülerprojekte zur technischen Orientierung, doch nur wenige können auf eine so lange Geschichte zurückblicken. Seit zehn Jahren fördert und begleitet der Arbeitgeberverband Südwestmetall die Schüler-Ingenieur-Akademie Ulm, die nach der Pilotphase des Projektes in Heidenheim und Göppingen, bei den ersten Standorten mit dabei war. Heute gibt es landesweit über 50 Schüler-Ingenieur-Akademien. „Alle Partner sind bis heute mit dabei und bieten den Schülern und Schülerinnen Einblicke in die Arbeitswelt von Ingenieuren“, so Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall Ulm.
Sie zeigen Ausbildungswerkstätten und Labore, bieten Workshops zur Prozessoptimierung und Betriebswirtschaft an -und auch Schlüsselqualifikationen werden trainiert. Seit Beginn haben die Partner der SIA Ulm rund 1100 Stunden für das Projekt am Schüler investiert. „Dies zeigt das große Engagement aller Beteiligten“, so Maier. Knapp die Hälfte der Mädchen hat sich für ein MINT-Studium (Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entschieden. Das SIA Zertifikat kann zum Teil auf das Vorpraktikum an Hochschulen anerkannt werden.
Ein umfassendes Programm, das viele Schüler von Jahr zu Jahr an die neuen Klassenstufen weitertragen und dies mit Erfolg, denn in jedem Jahr gibt es meist mehr Bewerber als Plätze. „Bei mir hat sich die SIA wie ein roter Faden weitergezogen“, berichtet Anabel Honis, die nach einem erfolgreich abgeschlossenen Maschinenbaustudium an der Dualen Hochschule heute den Masterstudiengang „Systems Engineering and Management“ an der Hochschule in Ulm besucht. Zu Beginn hatte sie eine große Hemmung vor ingenieurwissenschaftlichen Studien- und Berufsfeldern. Diese wurde in der Schüler-Ingenieur-Akademie abgebaut und durch Begeisterung ersetzt. „Mir wurde klar, dass ich Maschinenbau studieren möchte. In Vorstellungsgesprächen konnte ich mit SIA auch bei Firmen punkten, die das Projekt nicht kannten.“