TEVA-Neubau in Blaubeuren

25. July 2013

In der neuen Sterilfertigung werden die konservierungsmittelfreien Produkte Nasenspray-ratiopharm für Erwachsene und das Nasenspray-ratiopharm für Kinder produziert. Geplant sind 30 Millionen Stück pro Jahr auf der ersten neuen Abfülllinie. Damit wird die Kapazität zur Produktion von Nasenspray mehr als verdoppelt. Insgesamt ist das Gebäude ausgelegt auf eine Kapazität von 120 Millionen Stück pro Jahr, bei vier Abfülllinien im Erd- und ersten Obergeschoss. Ein erheblicher Teil des hier produzierten Nasensprays wird in andere Teva Märkte vor allem nach Russland geliefert. Die neue Sterilfertigung wurde vom Regierungspräsidium Tübingen abgenommen, so dass die Produktion beginnen kann.

Anspruchsvolle Gebäudetechnik
Die Produktion in sterilem Umfeld erfordert eine anspruchsvolle Gebäudetechnik. Für die Gewerke Elektro, Heizung, Lüftung, Kälteversorgung und Sanitär wurde das Ingenieurbüro Conplaning GmbH, Ulm/Neu-Ulm als Planungspartner der Scherr+Klimke AG | Architekten Ingenieure beauftragt. Die Ulmer Spezialisten verfügen bereits über umfangreiche Erfahrungen bei der gebäudetechnischen Ausstattung von Universitätsgebäuden und Forschungseinrichtungen mit Laboratorien.

Von außen ist es nicht zu erahnen, doch wer sich in das Gebäude begibt, wird überrascht sein, welche innovative Gebäudetechnik für die Produktion erforderlich ist. Für die Herstellung der Nasensprays in keimfreier Umgebung haben die Architekten der Scherr+Klimke AG gemeinsam mit der Conplaning GmbH ein wohldurchdachtes Reinraumsystem geplant. Sechs Lüftungsanlagen sind abgestimmt auf die fünf unterschiedlichen Reinraumklassen. Die Lüftungsanlage der höchsten Reinraumklasse ist mit aufwendigen Schwebstofffiltern ausgestattet, die auch kleinste Staubpartikel aufnehmen können. Von Raum zu Raum ansteigend wird mit einem Raumüberdruck gearbeitet, um Überströmungen der Luft von der reinen zu der hochreinen Raumklasse zu vermeiden. Auf diese Weise kann es zu keiner „Mitnahme“ von Keimen von dem einen in den anderen Raum kommen. Dieses Ziel fand auch bei der Elektroinstallation Berücksichtigung: Der aufgebaute Rauminnendruck darf nicht durch elektrische Leitungen, Schalter oder Steckdosen entweichen. Selbst die Planung der Beleuchtung wurde den Erfordernissen der Reinraumproduktion angepasst. Die Leuchtstoffröhren sind deshalb in die Decke eingebaut und mit einem dichten Gehäuse abgedeckt. Silikonfugen zwischen Gehäuse und Decke sorgen dafür, dass der Überdruck nicht durch die kleinste Ritze entweicht. Zur Sicherstellung einer keimfreien Produktion wurde darüber hinaus eine neue Dampfanlage an das bestehende Werksnetz angeschlossen. Hier wird Heizdampf erzeugt, der im Produktionsprozess dem Sanitisieren von Reinwassersystemen dient, das heißt, dem Abtöten von Keimen.

TEVA-Neubau in Blaubeuren

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr weihte am 23. Juli offiziell den Neubau für die Sterilfertigung am Standort Blaubeuren-Weiler ein und setzte dabei per Knopfdruck die erste Anlage in Betrieb. “Wir sind stolz darauf, dass die Konzernspitze mit dieser Investition von rund 30 Millionen Euro unsere Position innerhalb der europäischen Produktionsstandorte der Teva stärkt”, so Dr. Christian Holzmann, Leiter Fertigung Deutschland.

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