Erster Fairtrade-Kreis in Baden-Württemberg

21. November 2013

„Ich bin sehr stolz darauf, dass der Landkreis Heidenheim der erste Fairtrade-Kreis in Baden-Württemberg ist! Das ist eine Anerkennung für alle Akteure, die auf lokaler Ebene in diesem Bereich Verantwortung übernehmen und damit dazu beitragen, das Bewusstsein für fair gehandelte Produkte zu stärken“, so Landrat Reinhardt bei der Kreistagssitzung, bei welcher der Weltladen mit einem Stand vertreten war.

Im Frühjahr gab der Kreistag den Startschuss für das Vorhaben „Fairer Landkreis“. Das Projekt sollte zügig und effizient umgesetzt werden, weshalb die Landkreisverwaltung umgehend zur Tat schritt: Im Büro des Landrats, bei Kreistagssitzungen und Besprechungen kamen künftig nur noch faire Produkte auf den Tisch. Damit wurde das erste von fünf Kriterien für das Fairtrade-Zertifikat erfüllt. Um das zweite Kriterium zu erfüllen wurde vor den Sommerferien die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Heidenheim auf den Landkreis ausgeweitet. Sie hat sich in dieser Zusammensetzung schon mehrmals in diesem Jahr getroffen, u. a. gehören ihr Vertreter der Stadt- und Landkreisverwaltung Heidenheim, des Weltladens, der Kirchen, des Dienstleistungs- und Handelsvereins, der Industrie- und Handelskammer sowie weiterer interessierter Gruppen an. Auch die Vorsitzende der Giengener Steuerungsgruppe wird zu den Sitzungen eingeladen. Landkreisweit werden Fairtrade-Produkte in mindestens 43 Geschäften und zwölf Gastronomiebetrieben sowie in drei Schulen, acht Vereinen und 23 Kirchengemeinden angeboten – begleitet wurde und wird dieser Weg von der örtlichen Tageszeitung. Damit sind alle weiteren Kriterien erfüllt.

Das Gute an Fairtrade sei, dass jeder helfen und so die Welt ein kleines Stückchen besser machen kann, so Daniel Caspari vom Transfair e. V. bei der Urkundenübergabe. Dabei gebe es noch Luft nach oben, denn bislang werden in Deutschland im Durchschnitt nur sechs Euro pro Person im Jahr für Fairtrade-Produkte ausgegeben. Dass der Landkreis Heidenheim nun als erster Landkreis in Baden-Württemberg das Fairtrade-Zertifikat erhalte, sei der verdiente Lohn für den Einsatz des Landkreises und der Steuerungsgruppe für den fairen Handel, betonte Caspari. Dabei sehe Fairtrade die Auszeichnung, die zunächst für zwei Jahre vergeben wird, nicht als Ziel, sondern als Anfang für den weiteren Einsatz für den fairen Handel.

Das Fairtrade-Siegel steht für faire Preise, soziale Arbeitsbedingungen, langfristige Handelsbeziehungen und den Schutz der Umwelt. Ausbeutung durch Zwangs- oder Kinderarbeit ist verboten. Im Mittelpunkt der Initiative stehen rund 1,2 Millionen Produzenten aus Afrika, Lateinamerika und Asien, die vom gesiegelten fairen Handel profitieren. Als Fairtrade-Kreis steht der Landkreis Heidenheim nun dafür, dass der faire Handel nicht nur sichtbar, sondern auch an vielen Stellen gelebt wird. Die Landkreisverwaltung folgt damit dem Beispiel der beiden Großen Kreisstädte Heidenheim und Giengen, die bereits vor einigen Monaten als Fairtrade-Städte anerkannt wurden.

Erster Fairtrade-Kreis in Baden-Württemberg

Nun ist es offiziell: Der Landkreis Heidenheim ist fair! Diese Woche nahm Landrat Thomas Reinhardt in der Kreistagssitzung die Urkunde vom Transfair e. V. entgegen. Damit ist der Heidenheimer Landkreis der erste Landkreis in Baden-Württemberg und der sechste in ganz Deutschland mit diesem Titel.

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Freuen sich über die Auszeichnung als Faitrade-Kreis (von links): Kreisrat Armin Leber (FDP), Fraktionsvorsitzender Michael Sautter (Grüne), Landrat Thomas Reinhardt, Daniel Caspari von Transfair e.V., Steuergruppen-Vorsitzende Eva Glock, die Fraktionsvorsitzenden Willi Häfele (SPD), Oberbürgermeister Bernhard Ilg (CDU) und Bürgermeister Roland Polaschek (Freie Wähler) sowie Kreisrat Rudi Neidlein (SPD).
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