“Green Motions”: Sommerakademie der Hochschule Ulm startet

4. April 2014

Das Auto parken und das Kabel an die Laterne anschließen. So einfach sieht die Zukunft von leisen und emissionsfreien Fahrzeugen aus. Während Bewohner und Touristen in Paris wegen der Luftverschmutzung kostenlos städtische Fahrräder und E-Autos nutzen können, plant Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hierzulande eine Privilegierung von Elektrofahrzeugen. Ulm ist Vorreiter in Sachen Elektromobilität: Die erste Nationale Bildungskonferenz zu diesem Thema fand 2011 an der Universität statt; die hiesigen Stadtwerke haben deutschlandweit die ersten Car2go-Elektro-Smarts eingesetzt; und die diesjährige Sommerakademie der Hochschule Ulm hat das Motto "Green Motions".
Das Thema Photovoltaik bezeichnet Hochschul-Rektor Prof. Achim Bubenzer als sein Herzensthema. Diese mobile Sommerakademie, die von Ulm donauabwärts über Wien und Györ nach Budapest führt, ist für ihn die "Erfüllung eines lang gehegten Wunsches". 35 Studierende aus 4 Ländern sind für Exkursionen und Vorlesungen dafür zur ersten Station nach Ulm gereist. "Vorbereiten mussten wir eigentlich nichts", sagte Alexander Schultes, der an der FH Wien Umwelt und Verkehr studiert, beim Empfang der Teilnehmer im Ulmer Rathaus. "Wir bekommen während der zwei Wochen so viele Informationen, die wir erst mal selber verarbeiten müssen und dann am Ende in Budapest präsentieren werden."

Die Donau, die die Studierenden von Linz bis Wien mit Elektrofahrrädern entlang radeln, spielt dabei eine besondere Rolle. Unter dem Namen "Donauhochschule" haben sich entlang des Flusses länderübergreifend Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, das nachhaltige Energiesysteme fördern und erforschen will. "Vielleicht kann aus einem solchen Projekt auch irgendwann ein gemeinsamer internationaler Studiengang entstehen", hofft Csilla Csapo vom Auslandsamt der Hochschule.

Spannende Sache: Kombination aus Energie und Mobilität

Das hofft auch Prof. Thomas Walter, Exkursionsführer der Sommerakademie und Leiter des Instituts für Angewandte Forschung an der Fakultät für Mechatronik und Medizintechnik in Ulm. "Die Kombination aus Energie und Mobilität ist eine ganz spannende Sache." Das Ziel der Bundesregierung ist, dass bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren. Bisher sind es nur 12.000. Elektroautos wären auch für die Hersteller rentabel, soll sich doch der CO2-Ausstoß laut EU ab 2015 auf 130 Gramm pro Kilometer, und ab 2020 auf 90 Gramm pro Kilometer beschränken. Allerdings sind Elektroautos nicht automatisch umweltfreundlicher, es sei denn, sie werden mit grünem Strom aufgeladen. "Die Infrastruktur und das Umweltbewusstsein dafür hätten wir ja", sagte OB Ivo Gönner zur Begrüßung der Studierenden im Rathaus. "Nur die Autos fehlen uns noch."

OB Ivo Gönner empfängt die Studenten der Sommerakademie im Rathaus
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