Arbeitsmarkt im Juni 2014

1. July 2014

„Ich freue mich über die beste Quote in Baden-Württemberg. Die Kehrseite der Medaille: Für Firmen wird es weiterhin schwierig bleiben, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken“, sagt Peter Rasmussen, Leiter der Agentur für Arbeit Ulm. Im ersten Halbjahr 2014 sind bei der Arbeitsagentur knapp 6 590 Stellen gemeldet worden, etwa so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin stabil, meint Rasmussen. Mit Beginn der Sommerferien rechnet er vorübergehend mit einer steigenden Arbeitslosigkeit.

Mit dem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,0 Prozent sinkt der Bestand der arbeitslosen Menschen auf 8 450 Personen. Im Vergleich zum Juni 2013 sind das gut 760 Arbeitslose weniger. Damit zeigt sich der positive Trend des Arbeitsmarktes auch in diesem Monat.

Von der Dynamik des Arbeitsmarktes profitieren vor allem die jungen Menschen. 690 Personen ab 15 bis unter 25 Jahren waren im Juni arbeitslos gemeldet. Der Anteil, gemessen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen lag bei 8,1 Prozent. Zieht man den Vergleich zum Vorjahr, sind es jetzt 21,0 Prozent weniger. Hier ist eine sehr gute Entwicklung zu beobachten. In Baden-Württemberg ist die Quote für junge Menschen ebenfalls rückläufig.

Innerhalb der Personengruppe 50 Jahre und älter waren im Ulmer Bezirk knapp 3 200 Menschen arbeitslos gemeldet, 220 weniger als vor einem Jahr.

Für den Juni verzeichnete der Agenturbezirk einen Zugang um knapp 2 040 Menschen, die sich neu oder erneut arbeitslos meldeten. Die Anzahl der Abgänge der Arbeitslosen liegt in diesem Monat bei 2 180 Personen. Davon haben 760 wieder eine Arbeit gefunden.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen hoch. Der gemeinsame Arbeitgeberservice der Ulmer Arbeitsagentur und der Jobcenter Ulm und Alb-Donau konnte im Juni gut 1 100 Stellenzugänge verbuchen. Das sind acht Prozent mehr als im Monat Mai. Seit Jahresbeginn wurden knapp 6 590 offene Stellenangebote gemeldet. Das ist vergleichbar mit dem Vorjahreswert. Generell war die Nachfrage nach Arbeitskräften im Berichtsmonat breit gestreut. Von Zeitarbeitsfirmen gingen über 440 Stellenangebote ein. Einen ebenfalls hohen Personalbedarf meldeten das verarbeitende Gewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Kraftfahrzeughandel mit Instandhaltung und Reparatur. Ein stabiler Personalbedarf besteht auch im Bereich Verkehr- und Lagerwirtschaft.

Der Endspurt am Ausbildungsmarkt beginnt. Die Zahlen zeigen: Auch für Jugendliche, die bis jetzt noch keine Lehrstelle gefunden haben, sind die Chancen bis Herbst noch einen Ausbildungsplatz zu finden gut. Aktuell suchen etwas mehr als 900 Bewerber einen Ausbildungsplatz. Ihnen stehen gut 1 400 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber. Statistisch betrachtet kamen im Juni auf jeden unversorgten Bewerber 1,6 unbesetzte Ausbildungsstellen. Seit Beginn des laufenden Berichtsjahres in der Berufsberatung im Oktober 2013 gingen rund 3 480 Ausbildungsstellen ein. Dem gegenüber meldeten sich gut 2 580 Bewerber für eine Ausbildungsstelle.

Im Alb-Donau-Kreis waren im Juni 2 880 Personen arbeitslos gemeldet, zehn weniger als im Mai. Mit einer Quote von 2,7 Prozent belegt der Alb-Donau-Kreis nach dem Kreis Biberach die zweitniedrigste Quote im Bezirk. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (1 690 Arbeitslose) war zum Vormonat ein geringer Rückgang um zwanzig Personen zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr waren es knapp 250 gemeldete Personen weniger. Im Jobcenter des Kreises waren 1 190 Arbeitslose registriert, das sind gleich viele wie im Vormonat und 90 weniger als im Juni des vergangenen Jahres.

Im Stadtgebiet Ulm sank die Arbeitslosigkeit ebenfalls um gut 80 Personen. Es waren insgesamt 2 920 Personen ohne Arbeit. Gegenüber Juni 2013 sank die Zahl der Arbeitslosen um rund 240. Die Arbeitslosenquote für das Stadtgebiet lag bei 4,5 Prozent. Vom Jobcenter Ulm wurden 1 780 erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut (minus zehn). Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung um hundert Personen abgenommen.

Im Landkreis Neu-Ulm lag die Arbeitslosenquote im Juni bei 3,0 Prozent wie im Mai (Raum Illertissen Juni: 2,8 Prozent, Raum Neu-Ulm 3,1 Prozent). 2.867 Arbeitslose waren zum Stichtag gemeldet (minus 52 zum Vormonat). Claudia Wolfinger, die Leiterin der Agentur für Arbeit Donauwörth dazu: „Der Juni war dieses Jahr durch die späten Pfingstferien ein Urlaubsmonat mit vielen Feiertagen, dies dämpfte zunächst die Einstellungsbereitschaft. Erfreulich ist, dass nun eine Belebung bei den gemeldeten Arbeitsstellen  vorliegt, die Firmen suchen Personal“. Zur Besetzung stellten Arbeitgeber insgesamt 1.088 offene Stellen zur Verfügung (21 mehr als im Vormonat).

Besondere Personengruppen
Es gab am Stichtag 207 junge Arbeitslosen bis unter 25 Jahre, das sind 5 mehr als im Vormonat, die Arbeitslosenquote stieg auf 1,9 Prozent. Bei den älteren Arbeitslosen ab 50 Jahren wurden am Stichtag  1.037 Personen gezählt, das sind 15 weniger als im Vormonat, die Arbeitslosenquote blieb hier bei 3,6 Prozent.   Bei den Ausländern gab es am Stichtag 668 Arbeitslose, das sind 15 weniger als im Vormonat und entspricht einer Quote von 6,0 Prozent.

Stellenmarkt
Im Juni 2014 gab es 1.088 offene Stellen zur Besetzung (plus 73 zum Vorjahresmonat). 299 neue Stellen wurden  von den Arbeitgebern zur Besetzung gemeldet, 5 weniger als im Vormonat. Gesucht werden Fachkräfte besonders in den folgenden Berufsgruppen: Metallbearbeitung, Maschinenbau, Fahrzeugführung im Straßenverkehr, Lagerwirtschaft und Zustellung, Objekt- und Personenschutz, Verkauf, Gastronomie und in der Erziehung.

Soziale Grundsicherung
Von den insgesamt 2.867 arbeitslos gemeldeten Menschen wurden am Stichtag 1.380 (minus 61 zum Vormonat) Personen im Rechtskreis SGB III und 1.487 Personen im Rechtskreis SGB II (plus 9 zum Vormonat) betreut.

Ausbildungsmarkt
Die Zahl der Bewerber, die für den Herbst 2014 eine duale Ausbildung anstreben und sich von Oktober 2013 bis Juni 2014 bei der Ausbildungsvermittlung gemeldet haben, fällt mit 1.089 um 8 höher aus als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig gibt es 1.153 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 3 weniger als vor einem Jahr. Claudia Wolfinger erläutert: „Wir haben noch 522 offene Ausbildungsstellen gemeldet und auf der anderen Seite noch 492 unversorgte Bewerber – es zeichnet sich für den Ausbildungsbeginn im Herbst ab, dass wir alle bei uns gemeldeten Bewerber versorgen können, aber nicht alle Firmen die gesuchten Azubis finden werden.“

Arbeitsmarkt im Juni 2014

Die Arbeitslosenquote in Ulm ist erneut gesunken. Mit 3,0 Prozent hat die Region Ulm die beste Quote in Baden-Württemberg erreicht. In Zahlen bedeutet das 8450 arbeitslos gemeldete Menschen in Ulm und den Landkreisen Alb-Donau und Biberach, gut 140 weniger als im Mai.

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