Ulm wird einer der Standorte eines Forschungskonsortiums

9. September 2014

Diese Aussage der Hightech-Allianz wollte Uni-Präsident Karl-Joachim Ebeling allerdings noch nicht bestätigen. Ihm sei das Großprojekt zwar bekannt, "inwieweit es aber eine Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft gibt, nach Ulm zu kommen, kann ich nicht einschätzen". Bislang jedenfalls habe es keine Gespräche mit der außeruniversitären Forschungseinrichtung gegeben. Ein solches Institut sei wünschenswert, ebenso wie die Beteiligung an diesem Großprojekt, formuliert der Uni-Präsident vorsichtig. "Ich bin da Realist."

Spitzenunternehmen der Metall- und Maschinenbau-Industrie werden das weltgrößte Forschungskonsortium für Metalle gründen, teilt derweilen die 2008 als Verein durch Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gegründete Ulmer Hightech-Allianz mit. Der Eureka-Cluster unter Federführung der European Space Agency (ESA) werde auch einen Standort in der Wissenschaftsstadt haben, nämlich besagte Niederlassung des Fraunhofer-Instituts. Das gesamte Forschungsprogramm habe einen Umfang von einer Milliarde Euro und laufe über sieben Jahre. Für den Aufbau eines Standorts in Ulm hat sich die High-Tech-Allianz Ulm unter der Führung von Prof. Hans-Jörg Fecht eingesetzt. Fecht ist Direktor des Uni-Instituts für neue Materialien.

Zum Auftakt dürfte eine Projektgruppe des Stuttgarter Instituts mögliche Vorhaben mit der Ulmer Industrie ausloten, sagte der geschäftsführende Vorstand der Hightech-Allianz, Michael Drechsler. Er war Mitarbeiter der Ulmer CDU-Bundestagsabgeordneten und Wissenschaftsministerin Annette Schavan, bis sie Botschafterin am Vatikan wurde. Wie zunächst bekannt wurde, beteiligen sich der Kupfer-Spezialist Wieland-Werke, der Ulmer Thales-Standort und die Gesellschaft für Diamanttechnik auf lokaler Ebene an dem Eureka-Cluster (siehe Infokasten). Dazu Prof. Fecht: "Eine gute Mischung." Der Cluster wird demnach heute vor der Presse im Science Museum in London vorgestellt. Erste konkrete Entscheidungen werden am 18. September erwartet, offizieller Start ist am 1. Oktober.
Mit von der Partie ist auch die Bundesrepublik Deutschland, da nach Drechslers Worten 30 Prozent der Finanzierung von den beteiligten Staaten kommen. Die weiteren Anteile steuern die ESA sowie die Unternehmen bei; dazu gehören auch 60 kleine und mittlere Firmen.

Es bleibt vorerst offen, welche Dimension die Cluster-Aktivitäten in Ulm erreichen und welche Räume in der Wissenschaftsstadt benötigt werden. Es geht dabei aber um nichts weniger als den Beginn des Zeitalters der Hightech-Metalle, wie Prof. David Jarvis als ESA-Verantwortlicher für neue Technologien erklärt. Am Montag reagierte auch der Schavan-Nachfolger als CDU-Abgeordneter, Waldemar Westermayer: "Die positiven Effekte dieses Clusters sind sehr weitreichend, da dies eine der globalen Zukunftstechnologien ist. Ulm bewegt sich weiter auf dem Feld der Spitzenforschung." (Text: Südwest Presse)

Ulm wird einer der Standorte eines Forschungskonsortiums

“Das wird ein Riesending für Ulm. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Wissenschaftsstadt.” Darin sind sich der Erste Bürgermeister Gunter Czisch und der erste Bürger der Stadt, OB Ivo Gönner einig: Ulm wird, wie der Verein Hightech-Allianz gestern mitteilte, mitarbeiten im weltgrößten Konsortium für Metallforschung und -fertigung. Dazu werde das Stuttgarter Fraunhofer-Institut in der Ulmer Wissenschaftsstadt eine Niederlassung für Produktionstechnik und Automatisierung einrichten.

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Blick auf den westlichen Teil der Wissenschaftsstadt am Eselsberg (Foto: Maria Müssig/SWP)
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