Wie findet man heraus, in welche Richtung man gerade läuft? Wie funktioniert Orientierung überhaupt? Und wie bewegen sich eigentlich Tiere zielsicher durch die Welt? Unlängst stand das Thema „Orientierung“ auf der Agenda der „Forscherwerkstatt“ der katholischen Grundschule St. Michael in Neu-Ulm. Im Rahmen der „Forscherwerkstatt“, einem Angebot der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm, ist dort eine Forscherklasse eingerichtet, die durch externe Fachleute in Zusammenarbeit mit einer Lehrkraft spielerisch die kleinen Forscher anleitet und mit ihnen experimentiert.
„Ich habe bisher kaum ein Kind erlebt, das nicht gerne experimentiert“, sagt Sonja Seger, die Bildungsreferentin des Landkreises Neu-Ulm. Für viele physikalische oder chemische Versuche benötige man weder teure Experimentierkästen noch schwer erhältliche Chemikalien. Vieles lässt sich mit Lebensmitteln oder Materialien aus der Umwelt zeigen. Somit sei es für Kinder möglich, das Experiment mit den Eltern zu wiederholen. Die Experimente sind so einfach, dass sie die Kinder auch selbst erfolgreich ausprobieren können. So bastelten die Mädchen und Buben der St.-Michael-Grundschule vor Kurzem kleine Kompasse in der Zündholzschachtel. Bisher konnten in jedem Schuljahr drei Grundschulen im Landkreis an der „Forscherwerkstatt“ teilnehmen. Das Landratsamt wählte sie zusammen.
Nun soll im kommenden Schuljahr auf ein neues Angebot umgestellt werden: Geplant ist, das Programm der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ auf andere Grundschulen auszweiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ ist ein Fortbildungskonzept aus den Bereichen Naturwissenschaft, Mathematik und Technik für pädagogische Fachkräfte. Bereits seit 2009 bietet die Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm Erziehern eine regelmäßige Fortbildung. Der Landkreis übernimmt dabei auch die Kosten. „Wir wollen künftig nicht nur einzelne Schulen zeitlich begrenzt unterstützen, sondern allen Pädagogen die Möglichkeit geben, mit Schülern an unserem Angebot teilzunehmen“, sagt Sonja Seger. (az)
