Landesweit beste Arbeitslosenquote

28. July 2016

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist keine Überraschung, sondern saisonal typisch“, erklärt Alfred Szorg, Leiter der Agentur für Arbeit Ulm. Zurück zu führen ist dieser Anstieg auf die Gruppe der unter 25-Jährigen. Ihre Zahl wuchs zum Vormonat um 140 Personen. Vor den Sommerferien steigt die Zahl der jüngeren Arbeitslosen vorübergehend an, da nach der schulischen oder betrieblichen Ausbildung nicht immer gleich eine Anschlussbeschäftigung gefunden wird, berichtet Szorg weiter.

Neben den Schul- und Ausbildungsabsolventen wirkt sich die Altersstruktur geflüchteter Menschen auf die Jugendarbeitslosigkeit aus. Viele von Ihnen sind unter 25 Jahre. Von 1 780 arbeitsuchenden Flüchtlingen im Bezirk waren im Juli 620 arbeitslos. 40 weniger als vor vier Wochen. Die meisten Flüchtlinge nehmen an Integrationskursen oder -maßnahmen teil und sind daher arbeitsuchend.

Insgesamt sank die Zahl der arbeitslosen Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zum Berichtsmonat um 60 auf 2 550 Frauen und Männer. Liegt der Fokus auf Personen mit einer Staatsangehörigkeit aus nichteuropäischen Asylzugangsländern stammen davon 470 arbeitslose Menschen aus der Arabische Republik Syrien, 90 aus dem Irak. Aus der Islamischen Republik Iran, Pakistan und Eritrea stammen jeweils 20 Frauen und Männer.

Die Arbeitskräftenachfrage stieg im Juli an. Im Bezirk der Ulmer Arbeitsagentur meldeten Arbeitgeber gegenüber Juni 270  Stellenangebote mehr. Der gemeinsame Arbeitgeberservice der Ulmer Arbeitsagentur und der Jobcenter Ulm und Alb-Donau verzeichnete insgesamt 1 630 Stellenzugänge. Die Kräftenachfrage verteilte sich über viele Branchen. Zeitarbeitsfirmen meldeten 780 Stellenangebote. Einen ebenfalls hohen Personalbedarf verzeichneten der Handel, das verarbeitende Gewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das Baugewerbe. Technische Dienstleister, worunter  Architektur- und Ingenieurbüros zählen, meldeten dem Arbeitgeberservice ebenfalls einen hohen Personalbedarf. Insgesamt ist der Stellenbestand zum Vormonat um 390 Angeboten gewachsen. Im Bezirk gab es zuletzt im Oktober vor 16 Jahren mehr als die aktuellen 4 980 Stellenangebote.

„Der Arbeitsmarkt in der Region bietet für Fachkräfte sehr gute Chancen“, sagt Szorg und geht davon aus, dass spätestens mit dem Schul- und Studienbeginn die Arbeitslosenquote bis Oktober wieder unter Drei Prozent sinkt.

Im Landkreis Neu-Ulm lag die Arbeitslosenquote wie bereits im Juni bei 2,4 Prozent. 2.384 Arbeitslose waren zum Stichtag gemeldet (plus 4 zum Vormonat). Zur Besetzung stellten Arbeitgeber insgesamt 1.425 offene Stellen zur Verfügung (49 mehr als im Vormonat).  413 neue Stellen wurden im Monat Juli 2016 zur Besetzung gemeldet, 98 mehr als im Juni. Aktuell werden in diesen Berufsfeldern Fachkräfte im Landkreis Neu-Ulm gesucht: Metallerzeugung, Metallbearbeitung, Metallbau, Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe, Mechatronik- und Elektroberufe, Lagerlogistik und Fahrzeugführung im Straßenverkehr und der Führung von Baugeräten, Kunststoff- und Holzherstellung bzw. Verarbeitung, im Verkauf und in erzieherischen Berufen.

Ausbildungsmarkt
Im Ulmer Agenturbezirk suchten im Berichtsmonat noch 790 Bewerber eine Ausbildungsstelle. Auf der anderen Seite waren 1 410 Berufsausbildungsstellen im Agenturbezirk unbesetzt, so dass statistisch betrachtet auf jeden unversorgten Bewerber 1,8 unbesetzte Ausbildungsstellen kamen. „Gute Aussichten für einen Ausbildungsstart im September“, stellt Szorg fest. Offene Lehrstellen gibt es unter anderem im Verkauf, im Einzelhandel und Nahrungsmittelhandwerk. Das Stuckateur- und Maurerhandwerk bietet Lehrstellen an. Weiter gibt es offene Ausbildungsplätze als Anlagenmechaniker, Elektroniker, Altenpfleger, Fachkraft Lagerlogistik, Koch, Fleischer und Zahnmedizinischer Fachangestellter. Für die Ausbildung zum Handelsfachwirt werden noch Schüler mit Fachhochschulreife gesucht.

Die Zahl der Bewerber, die für den Herbst 2016 eine duale Ausbildung anstreben und sich von Oktober 2015 bis Juli 2016 bei der Ausbildungsvermittlung im Landkreis Neu-Ulm gemeldet haben, fällt mit 1.123 geringfügig um 16 etwas höher aus als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeit ist auch die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen geringfügig gestiegen, und zwar um 4 auf 1.285 Ausbildungsstellen. Am Stichtag im Juli waren noch 430 offene Ausbildungsstellen gemeldet und auf der anderen Seite gab es noch 303 unversorgte Bewerber. Rein rechnerisch kommen auf jeden Ausbil-dungsplatzsuchenden rund 1,4 freie Ausbildungsplätze! „Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen, waren selten so gut wie in diesem Jahr. Viele der noch unversorgten Bewerber erwägen einen weiteren Schulbesuch. Wer – auf Stellen- wie auf Bewerberseite – noch Rat und Hilfe benötigt sollte sich baldmöglichst bei der örtlichen Berufsberatung bzw. beim Arbeitgeberservice melden." erläutert Andreas Vaerst, Leiter der zuständigen Agentur für Arbeit Donauwörth.

Landesweit beste Arbeitslosenquote

Im Ulmer Agenturbezirk waren im Juli 8 560 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 30 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,1 auf 3,0 Prozent. Das ist in Baden-Württemberg landesweit dennoch die beste Quote. Der Landesdurchschnitt liegt bei 3,7 Prozent. Im Landkreis Neu-Ulm lag die Arbeitslosenquote wie bereits im Juni bei 2,4 Prozent. 2.384 Arbeitslose waren zum Stichtag gemeldet (plus 4 zum Vormonat).

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