Regionale Wirtschaft im Stimmungshoch

19. March 2018

Die regionale Wirtschaft befindet sich zu Jahresbeginn in einem Stimmungshoch. Der IHK-Konjunkturklimaindex, ein Maßstab für die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen, legt um gut sechs Punkte zu und steht nun bei 144 Zählern. „Die Stimmung in den regionalen Betrieben ist damit so gut wie seit über 25 Jahren nicht mehr. Die Wirtschaft steht unter Volldampf“, fasst IHK-Präsident Dr. Peter Kulitz das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen. 
Vor allem die Lageurteile fallen beachtlich aus. Ein kräftiges Umsatzplus und eine merklich verbesserte Ertragslage sorgen dafür, dass die Wirtschaft noch besser durch den Winter gekommen ist, als im Herbst erwartet. Fast sieben von zehn Unternehmen berichten nun von gut laufenden Geschäften. Ein weiteres Viertel spricht zumindest von einer befriedigenden Lage.
Gleichzeitig wächst auch die Zuversicht unter den Betrieben. So geht das Gros von einer weiteren Entwicklung auf dem erreichten, guten Niveau aus. Hinzu kommt nunmehr fast ein Drittel, das in diesem Jahr sogar weitere Verbesserungen erwartet. Eine nach wie vor stabile und steigende Tendenz bei den Auftragseingängen untermauert diese Einschätzungen dabei. Dieses hohe Niveau der Frühindikatoren spricht somit für ein Anhalten der Hochkonjunktur in den nächsten Monaten.
Ein Wachstumstreiber ist dabei das Auslandsgeschäft. Sowohl das Weltwirtschaftswachstum als auch der Welthandel haben sich im vergangenen Jahr kräftig belebt. Nicht nur die Industrie- sondern auch die meisten Schwellenländer konnten hiervon profitieren. Dies ist auch in den Exporteinschätzungen der Unternehmen abzulesen. Denn trotz der Ungewissheit über die Folgen des Brexits und fehlender Lösungen für manche geopolitischen Konflikte, bleiben die Erwartungen an das Auslandsgeschäft eindeutig aufwärts gerichtet. Selbst der stärkere Euro hat bislang keine Bremsspuren hinterlassen. 
Weitere Stütze der wirtschaftlichen Expansion ist die nach wie vor sehr solide Binnennachfrage. Eine anhaltend steigende Beschäftigung und spürbare Einkommenszuwächse stärken die Konsumausgaben der privaten Haushalte. Der regionale Arbeitsmarkt befindet sich mit einer Januar-Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent praktisch auf Vollbeschäftigungsniveau. Statt eines zu geringen Arbeitsplatzangebots ist Fachkräftemangel das dominierende Thema. Und daran wird sich nach den Plänen der Unternehmen auch nichts ändern. So will jeder dritte Betrieb weitere Stellen aufbauen.  Weitere 53 Prozent wollen zumindest den derzeit ohnehin hohen Personalbestand halten.
Hinzu kommt ein positives Investitionsklima, das ebenfalls zu den binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften beiträgt. Die Investitionsneigung kann gegenüber Herbst noch einmal etwas zulegen. Zudem gewinnt das Investitionsmotiv der Kapazitätserweiterung weiter an Bedeutung. In der Summe sprechen somit auch die Entwicklungen bei den Inlandsinvestitionen für ein steigendes Vertrauen in den Aufschwung.
„Entscheidend ist nun, dass eine neue Bundesregierung diesen breiten konjunkturellen Schwung jetzt nutzt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland so nachhaltig zu festigen, dass wir gegen die Unwägbarkeiten wirtschaftspolitischer Maßnahmen manch anderer Staaten gefeit sind.“, appelliert Kulitz an Berlin. „Über mehr Investitionen in Bildung und eine bessere Infrastruktur – analog wie digital, darf nicht nur geredet werden, sondern sofortiges Handeln ist angesagt. Bei allen Verlockungen durch hohe Steuereinnahmen darf die erkennbare Spendierfreudigkeit einer neuen großkoalitionären Regierung keinesfalls zu erhöhten Belastungen für die Wirtschaft führen. Dies gilt umso mehr, weil in anderen Ländern derzeit schon das Gegenteil gemacht wird.“
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Regionale Wirtschaft im Stimmungshoch

Die Wirtschaft in der IHK-Region Ulm ist mit Volldampf ins Jahr 2018 gestartet. Der Export brummt, die Inlandsnachfrage erreicht weiter ein hohes Niveau. Die Stimmung ist so gut wie seit über 25 Jahren nicht mehr.

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