Experten für Interprofessionelle Gesundheitsversorgung – Studienstart im Oktober als Anerkennungsmodell

25. April 2018
Zunehmend mehr Menschen werden in Zukunft stärker pflege- und therapiebedürftig sein. Hinzu kommt, dass die künftige Gesundheitsversorgung deutlich mehr spezialisiert, klein- und arbeitsteilig und daher kooperativ organisiert sein wird. „Um dieser wachsenden Komplexität Rechnung zu tragen, braucht es Experten, die im direkten Kontakt mit Patienten, Angehörigen und Ärzten in der Lage sind, hohe Versorgungsqualität zum Wohl der ihnen anvertrauten Patienten gewährleisten", weiß Prof. Dr. Claudia Winkelmann, Leiterin des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung an der DHBW Heidenheim. Sie ergänzt: „Es ist einerseits wichtig, dass sich alle in ihrem eigenen Beruf und in ihrer eigenene Profession sicher bewegen. Andererseits ist der Wille erforderlich, über den eigenen Bereich hinaus und in Zusammenarbeit mit anderen Fächern nach optimalen Lösungen der Patientenversorgung zu suchen."
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bietet die DHBW Heidenheim seit 2013 den Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung an. Gestartet ist der Studiengang ausbildungsintegrierend, d. h. die Studierenden haben parallel Ausbildung und Studium absolviert und waren in der Praxis tätig. „Gemeinsam mit unseren zehn kooperierenden Berufsfachschulen und rund 20 Praxiseinrichtungen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Studierenden besser auf die Übernahme von Verantwortung in Klinik und Praxis vorbereiten können, wenn Ausbildung und Studium zeitlich und inhaltlich aufeinander aufbauen", begründet Prof. Dr. Claudia Winkelmann die Entscheidung, den Studiengang umzustrukturieren.
Bei Vorliegen der Zugangsvoraussetzungen für ein Hochschulstudium, beispielsweise Abitur, können Absolventen mit den Berufsabschlüssen in der Gesundheits- und Krankenpflege, Physiotherapie, Ergotherapie oder Altenpflege nun ab Oktober 2018 ihr Studium an der DHBW Heidenheim aufnehmen. Inhalte der berufsfachschulischen Ausbildung können anerkannt werden. Durch die Studienverlaufsplanung verkürzt sich das Studium auf 1,5 Jahre.
„Wichtig ist uns an der DHBW, dass der kontinuierliche Praxiskontakt auch während des Studiums gesichert ist", sagt Prof. Dr. Claudia Winkelmann. Die Studierenden wechseln im Dreimonatsrhytmus zwischen Theoriephasen an der DHBW Heidenheim und Praxisphasen bei den kooperierenden Einrichtungen, den Dualen Partnern. Mit diesem hohen Praxisanteil bietet das Studium gute Erfolgsquoten und ausgezeichnete Chancen auf dem Arbeitsmarkt, was sich auch an der hohen Übernahmequote durch den Dualen Partner ausdrückt. „Die Absolventen sind in der Lage, ihr theoretisches Wissen praktisch anzuwenden. Dies gilt vor allem für die Erarbeitung von fachgerechten und zielorientierten Lösungen."
Das Studium selbst beinhaltet u. a. Vorlesungen zu den Themenkomplexen Evidenzbasiertes Handeln, Gesundheitswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Projekt- und Case Management, Team- und Organisationsentwicklung, Wissenschaftliches Arbeiten sowie Interprofessionelle Versorgung in der Geriatrie, im Schmerzmanagement und im Wundmanagement. Integriert sind Kernmodule, die für Professionsangehörige der Gesundheits- und Krankenpflege, Physiotherapie, Ergotherapie sowie Altenpflege gleichermaßen relevant sind, wie medizinische Grundlagen, Psychologie, professionelles Handeln und Kommunikation. Die praxisgerechten Studienschwerpunkte, die Entwicklung von Handlungskompetenz und die Vorteile des Studiums in kleinen Gruppen tragen zur Attraktivität des Studiums bei.
Dass die Inhalte des Studiums in der Praxis relevant sind, beweisen die Absolventen des Studiengangs. „Eine Absolventin ist mittlerweile stellvertretende Stationsleitung; die Einrichtung profitiert von ihrer Teamentwicklungs- und Managementperformanz. In einer Rehaklinik entwickelte eine Absolventin ein spezielles Assessment zur Beurteilung des ergotherapeutischen Versorgungsbedarfs, das mittlerweile aufgrund der großen Nachfrage auch anderen Einrichtungen zur Verfügung steht. Und es freut mich auch, dass ein Absolvent, der sich im Fremdpraktikum als Physiotherapeut beim FC Heidenheim engagierte, bereits seine Masterarbeit in der Sportphysiotherapie anfertigt."
Als weitere mögliche Einsatzgebiete nennt Prof. Dr. Claudia Winkelmann beispielsweise die eigenständige Zusammenarbeit und Verantwortungsübernahme im multi- oder interprofessionellen Team (Neurologie, Palliativmedizin,  Frührehabilitation, Psychiatrie, Psychosomatik uvm.), Patientenberatung und -erziehung, Angehörigenarbeit, Schnittstellenmanagement an den Grenzen von Krankenhaus und Ambulanz sowie Rehabilitation, Promotor bei Digitalisierungslösungen in Klinik und Praxis, Hilfsmittel-/Medizinprodukte-Entwicklung sowie Initiieren, Mitarbeiten und Umsetzen von „Forschung in der Praxis".
Der Rektor der DHBW Heidenheim, Prof. Dr.-Ing. Dr. Rainer Przywara, fasst zusammen: „Mit unserem Engagement im Bachelor- und Masterbereich entwickeln wir an der DHBW die Berufsfelder im Gesundheitswesen weiter und machen sie durch die Akademisierung auch für Bewerber mit höheren Schulabschlüssen attraktiv."
Info: Wer sich für den Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung der DHBW Heidenheim interessiert, kann sich bei der Veranstaltung "Physiotherapie, Ergptherapie und Pflege dual studieren"  am 12. Juni um 17.00 Uhr an der DHBW Heidenheim informieren. Weitere Informationen zum Studiengang findest du hier.

Experten für Interprofessionelle Gesundheitsversorgung – Studienstart im Oktober als Anerkennungsmodell

Heidenheim. Erstmals startet im Oktober 2018 der Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim im Anerkennungsmodell. Studierende mit abgeschlossener Ausbildung in Physiotherapie, Ergotherapie oder Pflege haben dadurch die Möglichkeit, deutschlandweit einmalig in nur 1,5 Jahren einen Bachelorabschluss zu erlangen.

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Studierende des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung. Foto: DHBW Heidenheim
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