Die 415 jungen Menschen, die am Freitag mit einem großen Festakt in der Aula des Campus Prittwitzstraße verabschiedet wurden, sind der letzte Abschlussjahrgang, der an der Hochschule Ulm graduiert, bevor sich diese zum März in Technische Hochschule Ulm umbenennt. Zum Abschluss der Feier spielte das Hochschulorchester daher auch folgerichtig „Time to say Goodbye“. Zuvor hatte Professor Volker Reuter den Absolventinnen und Absolventen für ihren weiteren Lebensweg eine reflektierte Sichtweise auf die Herausforderungen der Arbeit und des Lebens gewünscht: „Ich hoffe, dass Sie neben Ihrem erworbenen Fachwissen vor allem gelernt haben, Probleme ganzheitlich und differenziert zu betrachten und sich nicht in leeren Begriffen verlieren.“ Als Beispiel für gefährliches Halbwissen nannte der Rektor der Hochschule den Hype um das sogenannte „Emissionsfreie Elektroauto“, denn natürlich ist auch die Elektromobilität in vielfacher Weise mit Emissionen verbunden.
Nach den Festreden des Rektors und des Studierendenratsvorsitzenden wurden Absolventen für besondere Leistungen geehrt. Unter anderem wurde Herr Lee Roy Seidel, Absolvent im Studiengang Wirtschaftsingeneurwesen /Logistik, durch Herrn Ralph Ehmann, Vorstandvorsitzender der IWL-AG und Vorsitzender des Alumnivereins „Pro! Hochschule Ulm“, mit dem IWL-Stifterpreis für die beste Abschlussarbeit auf dem Gebiet der Logistik im Wintersemester 2018/19 ausgezeichnet.
Herr Seidel entwarf das Konzept eines Kommissionier- und Verpackungssystems für Ersatzteile am Beispiel der WMF Group GmbH in Geislingen. Für den württembergischen Hersteller von Haushalts- und Gastronomiewaren stellt sich die Herausforderung, ein immer größeres Spektrum an Ersatzteilen für Produkte vorzuhalten und im Bedarfsfall sehr schnell auszuliefern. Dies führte das bestehende Ersatzteil-Center am Standort Geislingen an den Rand seiner Leistungsfähigkeit.
Lee Roy Seidel erstellte auf Basis von Analysen der Ist-Situation und Anforderungen der Zukunft Konzepte für neue Kommissionier- und Verpackungsprozesse. Seine Arbeit fand so viel Interesse bei WMF, dass er direkt übernommen wurde.
Im Anschluss an den Festakt lud „Pro! Hochschule Ulm“ zum kalten Buffet im Foyer vor der Aula ein. Zu den Klängen der Hochschulband starteten die Absolventinnen und Absolventen beschwingt in ihr großes Feierwochenende.