Den Auftakt macht der Wirtschaftsingenieur und Ehrensenator der Universität Ulm Professor Péter Horváth mit seinem Montagsvortrag "Kann man alles quantifizieren?" Der Gründer einer großen Unternehmensberatung möchte die Zahlengläubigkeit seiner Zunft skeptisch hinterfragen, insbesondere die quantitative Reduktion der menschlichen Lebenswirklichkeit auf reine Kosten-Nutzen-Kalküle. Weiter geht es dann am Dienstag mit einem historischen Exkurs zur Geschichte der Zahlen. Wie haben sich die heute geläufigen Zahlensysteme entwickelt? Eine Antwort darauf verspricht der Ulmer Mathematikprofessor Ulrich Stadtmüller bei seiner Zeitreise zu den Hochkulturen des Altertums sowie zur vorgeschichtlichen Mathematik. Welche Bedeutung und Brisanz heute Zahlen in der modernen Medizin haben, verdeutlicht die Professorin Eva Winkler vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. Die Krebsforscherin stellt in ihrem Vortrag "Big Data in der Medizin" ethische Fragen rund um den Einsatz von umfangreichen persönlichen Krankheitsdaten. Um wissenschaftliche Zahlenspielereien geht es in dem Vortrag des Ulmer Psychologieprofessors Morten Moshagen am Donnerstag. Der Experte für Forschungsmethoden widmet sich einigen statistischen Paradoxien und verrät, wie diese ausgenutzt werden. Wie kann es sein, dass das mittlere Einkommen über die Zeit ansteigt, aber gleichzeitig in allen Bildungsgruppen sinkt? Am Freitag wird es "mystisch". Der Kirchenmusiker, Organist, Chorleiter und Komponist Andreas Weil nimmt seine Zuhörer mit auf eine mathematisch-musikalische Reise zu Johann Sebastian Bach. Welche Rolle spielt die Zahlensymbolik in seinem Werk? Wie steht diese im Zusammenhang mit protestantischer Mystik und jüdischer Kabbala?
Arbeitsgruppen, Exkursionen, Konzerte und Ausstellungen runden das Programm ab
Abgerundet wird das Programm durch jeweils mehr als zwei Dutzend Arbeitsgruppen und Mittwochsangeboten. Zum kulturellen Teil gehört am Montagabend der Auftritt des Scherer-Ensembles. (25. März, 18 Uhr, Haus der Begegnung). Ganz unter dem Eindruck des Brexit präsentieren die vier Musikerinnen und Musiker Lieder zu "Liebe und Abschied". Vorgetragen werden Stücke englischer Komponisten der Renaissance sowie Texte von Shakespeare und Donne. Eintrittskarten gibt es für 10 Euro unabhängig vom Akademiebesuch (Tel.: 0731/50-26601).
Die Teilnahmegebühr für die gesamte Akademiewoche beträgt 89 Euro. Aber auch einzelne Veranstaltungen sind buchbar. Anmelden kann man sich noch bis zum 1. März
Programmheft
ZAWiW-Frühjahrsakademie zur Macht und Magie der Zahlen
Um die Macht und Magie der Zahlen geht es vom 25. bis zum 29. März bei der Frühjahrsakademie des ZAWiW an der Universität Ulm. Unter dem Motto “Der vermessende Mensch” hinterfragen die Veranstalter vom Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) den allgegenwärtigen Drang, alles zu quantifizieren. Die Vormittagsvorträge dazu kommen aus den Bereichen Wirtschaft und Medizin, Mathematik und Musik. Anmeldeschluss ist der 1. März.