Digitalisierungszentrum für die Region

7. May 2019

Eine Anlaufstelle für Digitalisierungsfragen für die rund 53.000 Unternehmen und 500.000 Einwohner in Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und dem Landkreis Biberach. Das ist die Idee hinter dem Digitalisierungszentrum Ulm, Alb-Donau, Biberach, das am 9. Mai mit einer Auftaktveranstaltung im Busi­ness­park Ehingen Donau (BED) eröffnet wird. „Wir wollen Ansprechpartner für alle kleinen und mittelständischen Unternehmen sein“, fasst Alexander Nikolaus zusammen, der das Zentrum leitet.
Seit April ist der Standort in Ehingen bereits in Betrieb, im Juli soll ein Büro in Riedlingen folgen, im September die Zentrale im bis dahin zum „Haus der Digitalisierung“ erweiterten „Verschwörhaus“ am Ulmer Weinhof eingerichtet werden. Verschiedene Akteure und Organisationen aus Wirtschaft und Forschung, unter anderem die Hochschule Biberach, sind als Kooperationspartner bereits mit im Boot. Im Fokus: Ein bunter Strauß an Themen rund um neue Technologien.
Eine Konkurrenz zu bestehenden Unternehmen aus der IT­-Branche soll das Zentrum aber nicht werden: „Wir sind nicht für die Umsetzung entsprechender Projekte zuständig“, betont Jonas Pürckhauer, Mitglied der Geschäftsleitung der IHK Ulm und geschäftsführender Vorstand des neu gegründeten Vereins Digitalisierungsregion Ulm, Alb-Donau, Biberach, der das Zentrum betreibt (siehe Infokasten). Ziel sei die Hinführung zu und die Beratung über digitale Themen. Katja Feicht, Assistentin von Alexander Nikolaus, formuliert es so: „Wir sind gewissermaßen der Türöffner.“
Testraum für virtuelle Realität
Um die neuen Technologien erlebbar zu machen, will das Digitalisierungszentrum im Laufe des Jahres unter anderem den ersten frei zugänglichen Testraum für virtuelle Realität (VR) in der Region einrichten. Interessierte Unternehmen sollen dort die Möglichkeit erhalten, VR-Brillen und Co. ohne Kosten und Risiken auszuprobieren. „Wir wollen zeigen, was möglich ist“, sagt Pürckhauer. So könnten etwa Reiseunternehmer ihren Kunden die Schönheit möglicher Reiseziele in der virtuellen Realität zeigen.
Zeitnah beginnen Sprechtage rund um das Thema E-Commerce, den Handel im Internet. Während ihn viele als „olle Kamelle“ abtäten, sei der Informationsbedarf weiterhin groß. „Wir haben uns Händler und Gastronomen in der Region angeschaut“, sagt Pürckhauer. Viele von ihnen seien im Internet gar nicht zu finden, verfügten nicht einmal über einen Eintrag in den digitalen Karten von Google Maps.
Mit einem niederschwelligen und kostenlosen Beratungsangebot „für die Kleinen und Kleinsten“ soll sich das ändern. Parallel mache das Digitalisierungszentrum aber auch Angebote für die Großen: Um bestehende Webangebote besser durch Suchmaschinen auffindbar zu machen, sind SEO-Checks im Programm.
Ein weiterer Schwerpunkt wird auf dem Bereich Building Information Modeling (BIM) liegen, der Bauwerksdatenmodellierung. Dabei werden alle relevanten Daten digital erfasst und das zukünftige Objekt als virtuelles Modell dargestellt. „Ein Riesenvorteil für den Bauherren“, glaubt Pürckhauer. „Dadurch kann viel effizienter geplant werden.“ Außerdem ein Thema: Das „Internet of Things“, die zunehmende Vernetzung von Alltagsgegenständen untereinander und mit dem Internet.
Dass es in der Region schon Akteure zu diesen Themen gibt, ist Pürckhauer klar. Das Digitalisierungszentrum wolle aber „keine Parallelwelt“ aufbauen, sondern ein „Lotse und Koordinator“ sein, der bestehende Angebote bündelt und zentral vermarktet.
Eine Region, ein Verein
Struktur Das Digitalisierungszentrum wird vom Verein Digitalisierungsregion Ulm, Alb-Donau, Biberach betrieben. Seine Mitglieder sind die Landkreise Alb-Donau und Biberach, die Städte Ulm, Ehingen, Biberach und Riedlingen sowie die Industrie- und Handelskammer Ulm. Der Ulmer OB Gunter Czisch hat den Vorstandsvorsitz übernommen.
Finanzierung In den ersten drei Jahren trägt das Land Baden-Württemberg 50 Prozent der Kosten – bis zu einer Gesamtsumme von einer Million Euro. In den Jahren vier und fünf, wenn kein Geld mehr vom Land fließt, übernimmt der Verein die Finanzierung komplett. In den ersten fünf Jahren schießt die IHK insgesamt 750 000 Euro zu, noch einmal dieselbe Summe kommt von der Stadt Ulm und den Landkreisen. Die Städte Ehingen, Biberach und Riedlingen bringen jährlich je 10 000 Euro ein.
Quelle: Südwest Presse Ulm/Amrei Oellermann
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Digitalisierungszentrum für die Region

43.000 Unternehmen. 500.000 Einwohner. Eine Anlaufstelle für Digitalisierungsfragen. Das ist die Idee des „ Digitalisierungszentrum Ulm | Alb-Donau | Biberach“. Ob Stadt. Ob Land. Alle sind digital.

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Bild: www.pixabay.com
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