Startschuss für die generalistische Pflegeausbildung

20. February 2020

Die generalistische Pflegeausbildung führt drei bisher eigenständige Pflegeausbildungen (Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege) in eine gemeinsame EU-weit anerkannte neue Ausbildung zur Pflegefachfrau/ Pflegefachmann zusammen.

Die Neuordnung der Ausbildung stellt die Träger der Ausbildung vor große Herausforderungen. Gerade kleine Träger der Altenhilfe brauchen künftig noch mehr Kooperationen, um die Ausbildung sicherstellen zu können. Dazu wurde heute (19. Februar 2020) im Landratsamt Alb-Donau-Kreis in Ulm ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, als Grundlage für eine einheitliche Pflegeausbildung im Landkreis.

„Für eine gute pflegerische Versorgung unserer älteren Bürgerinnen und Bürger möchten wir den Pflegeberuf stärken und gemeinsam mit den vielen kleinen Trägern in der Region, die neuen Ausbildungsvorgaben der Pflegeausbildung umsetzen. Darauf kommt es uns als Landkreis an. Wir brauchen bei uns ein hohes Niveau und eine hohe Attraktivität der Pflegeausbildung“, sagte Landrat Heiner Scheffold bei der Vertragsunterzeichnung. „Deshalb bin ich sehr froh, dass die Berufsfachschule Pflege der ADKmie unserer ADK GmbH für Gesundheit und Soziales eng mit den beiden beruflichen Schulen des Alb-Donau-Kreises – der Valckenburgschule und der Magdalena-Neff-Schule kooperiert. Mit der heutigen Unterzeichnung.

Der Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit der drei Schulen und legt u.a. fest, dass die Träger bei der Durchführung der theoretischen und praktischen Ausbildung kooperieren. Er ist die Basis für die Verträge zwischen der Schulgemeinschaft, der Trägergemeinschaft der ADK GmbH und den zahlreichen Kooperationspartnern im Kreis, die ihre Auszubildenden bisher in eine der drei Schulen geschickt hatten. Daher ist der heutige Vertragsabschluss auch der Startschuss für die Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung im Alb-Donau-Kreis.

Wichtige Rolle für Praxisanleitung

Rund die Hälfte der praktischen Ausbildungszeit verbringen die Auszubildenden beim eigenen Träger. Die restlichen praktischen Unterrichtsstunden werden bei so genannten Pflichteinsätzen (gesetzlich vorgeschriebene Praxisstunden in der Akutpflege, ambulanten und stationären Langzeitpflege, Kinderheilkunde und Psychiatrie) abgeleistet. 10% der Ausbildungszeit muss als Anleitungszeit mit einem Praxisanleiter durchgeführt werden. Diese Stunden müssen nachgewiesen werden. Auch aus diesem Grund hat die ADK GmbH für Gesundheit und Soziales alleine im Jahr 2019 rund 60 neue Praxisanleiter ausgebildet. „Ich verstehe das als eine Investition in eine hochwertige Ausbildung. Denn die gut ausgebildeten Auszubildenden von heute sind unsere Fachkräfte von morgen“ erklärt Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH.

70 Kooperationspartner

Derzeit sind im Alb-Donau-Kreis und den angrenzenden Landkreisen rund 70 Kooperationspartner nötig, um die Bereiche Akutpflege, ambulante und stationäre Langzeitpflege, Kinderheilkunde und Psychiatrie abzudecken. Um die Kommunikation zwischen den vielen Kooperationspartnern und der dafür eingerichteten Koordinierungs­stelle zu erleichtern, wurde eine spezielle Software eingeführt. Sie erlaubt auch die Planung der theoretischen Ausbildung (z.B. Stundenplan, Dozenteneinsatz) und die praktische Ausbildungs­planung in den verschiedenen Einsatzbereichen.

100 Auszubildende pro Jahr

Die drei Schulen gehen gemeinsam von rund 100 Auszubildenden pro Jahr aus. Auf die gesamte Ausbildungszeit gesehen sind es damit rund 300 Auszubildende, die ihre theoretische Ausbildung an der Berufsfachschule Pflege der ADKmie, der Magdalena-Neff-Schule oder der Valckenburgschule absolvieren.

Koordinierungsstelle plant Ausbildungsdurchführung

300 Auszubildende, drei Schulen und rund 70 Kooperationspartner für die praktische Ausbildung. Dazu sehr komplexe Vorgaben für die einzelnen Schwerpunkte und Vertiefungsmöglichkeiten. Allein diese Aufzählung macht deutlich, dass hier einiges abgestimmt und koordiniert werden muss. Der Alb-Donau-Kreis hat daher gerade auch mit Blick auf kleinere Träger eine Koordinierungsstelle bei der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales eingerichtet und finanziert diese anteilig. Die Hauptaufgaben liegen in der Planung der praktischen Ausbildung, der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben für die Pflichteinsätze und der Überprüfung der gesetzlich vorgegebenen Bedingungen bei den praktischen Einsatzstellen (z.B. in Bezug auf Praxisanleiter oder Fortbildungen). Zudem achten die Mitarbeiter der Koordinierungsstelle darauf, dass die Einsatzstellen wenn möglich das ganze Jahr über gleichmäßig besetzt sind.

Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages für die generalistische Pflegeausbildung im Landratsamt Alb-Donau-Kreis (v.l.n.r.): Jan-Stefan Hettler (Leiter der Valckenburgschule Ulm), Martin Butter (Leiter der Magdalena-Neff-Schule Ehingen), Landrat Heiner Scheffold, Wolfgang Schneider (Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales) _ Foto
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