Aufgrund der aktuellen Coronavirus-Situation wurde der Vortrag abgesagt!
Das sogenannte Intervall-Fasten ist ein aktueller Ernährungstrend, der verschiedene Methoden kennt. Eine dieser Methoden folgt einer einfachen Regel und heißt 16/8: Pro Tag acht Stunden essen und 16 Stunden fasten. Warum gerade diese Ernährungsweise den evolutionären Körperfunktionen des Menschen entspricht und welche gesundheitlichen Vorteile damit einher gehen können, erklärt das 9. Ilse-Schulz-Forum: Am Donnerstag, 19. März steht das tägliche Fasten im Fokus.
Der Mensch hat sich auf Grundlage eines täglichen Rhythmus‘ von Licht und Dunkelheit entwickelt. Über Jahrtausende haben wir unser Aktivitäts- und Ruheverhalten, aber auch unsere Nahrungsaufnahme dem Wechsel von Licht und Dunkelheit angepasst. Erst die Entwicklung künstlicher Lichtquellen zur Zeit der Sesshaft-Werdung führte dabei zu Veränderungen. PD Dr. Dorothea Kesztyüs vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Ulm erklärt in ihrem Vortrag, dass unsere Körperfunktionen daher einem sogenannten „circadianen Rhythmus“ unterliegen. Dabei laufen etwa über 24 Stunden unterschiedliche Stoffwechselvorgänge in verschiedenen Zeiträumen ab.
Eine Störung dieses Rhythmus‘ könne zu Prozessen führen, die verschiedene Krankheiten verursachen. Die Verfügbarkeit von Nahrung rund um die Uhr und ein Essverhalten, das sich über die gesamte Wachphase erstreckt, sei für unseren Stoffwechsel sehr problematisch. Viele der heutigen nicht-übertragbaren Erkrankungen, wie beispielsweise Herzerkrankungen oder Diabetes Typ 2, würden durch dieses Essverhalten mit verursacht. Eine Umstellung des Zeitraums der Nahrungsaufnahme auf etwa acht Stunden am Tag und eine Verlängerung der nächtlichen Fastenphase auf 16 Stunden entspräche viel eher unserem evolutionären Programm. Insbesondere vor dem Hintergrund einer immer höheren Lebenserwartung könne diese Ernährungsweise dabei helfen, die in Gesundheit verbrachte Lebensspanne zu verlängern.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und beginnt um 17.00 Uhr im Konferenzzentrum des Universitätsklinikums Ulm am Oberen Eselsberg. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Über das Ilse Schulz-Forum
Das Ilse Schulz-Forum – benannt nach der 2009 verstorbenen Ulmer Krankenschwester, Pflegeexpertin und Frauenforscherin Ilse Schulz – wird seit 2015 zweimal jährlich ausgerichtet und dient dem Austausch und Wissenstransfer der verschiedenen Bereiche des Ulmer Universitätsklinikums und der Öffentlichkeit.