Weniger Blech, mehr Leben: Was wäre in der Ulmer Innenstadt auf öffentlichen Flächen möglich, wenn dort nicht geparkt würde? Die lokale agenda ulm 21 und ihre Partner haben auch dieses Jahr ein unterhaltsames und spannendes Angebot zusammengestellt, selbstverständlich coronakonform: Auf fast 40 Parkplätzen in den Altstadtgassen nördlich des Münsters gibt es Kultur, Natur, Spiel und Spaß. Dabei kommt auch die Information über die Partnerorganisationen nicht zu kurz, die über ihre Aktivitäten und Angebote informieren.
Die vielen Aktionen bieten gute Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen über Sinn und Zweck des Green Parking Days und über die Belastung der Innenstadt durch den sogenannten ruhenden Verkehr. So finden die Mitwirkenden, dass für das Parken in der Stadt insgesamt zu viel Fläche für die Menschen verloren geht und die Stadt die Nutzung öffentlichen Flächen dahingehend überarbeiten sollte. Darüber hinaus verursachen die wenigen, aber heiß begehrten Parkplätze in den Ulmer Gassen einen nicht abreißenden Parksuchverkehr, den viele AnwohnerInnen und LadenbetreiberInnen als extrem belastend empfinden. “Oft sehe ich innerhalb weniger Minuten fünfmal dasselbe Auto vorbeifahren”, hat die Mitarbeiterin eines Ladengeschäfts beobachtet. Offenbar sähen es viele Autofahrende als sportliche Herausforderung, nur ja nicht mit dem Auto ins Parkhaus fahren zu müssen, vermutet ein Anwohner. Dass es kein Grundrecht auf einen Parkplatz direkt vor der angesteuerten Bäckerei oder Apotheke gibt, sei wohl nicht allgemein bekannt.
Als Highlight wird es dieses Jahr vor dem Weltladen ein Straßentheater mit dem Titel “Schluck und weg” geben. Die ehrenamtlichen Schauspielerinnen und Schauspieler befinden sich auf einer Tournee durch Deutschland und thematisieren das Problem der weltweit zunehmenden Antibiotikaresistenzen auf witzige und kindgerechte Weise. Details siehe eigene Pressemeldung.
Auch ein Kulturparkplatz (Herrenkellergasse) sowie einen Schwerpunkt rund um Verkehr und Grünflächen in der Stadt (Wengengasse) sind geplant. Die angebotene Themenvielfalt der Mitwirkenden geht von bürgerschaftlichem Engagement, über Fairtrade und erneuerbare Energien.
Die Organisatoren haben veranlasst, dass die betroffenen Parkplätze rechtzeitig mit Halteverbotsschildern versehen werden und bitten alle Parkplatzsuchenden, dies zu berücksichtigen und lieber in eines der vielen Ulmre Parkhäuser zu fahren – oder am besten gleich klimafreundlich mit Bus undBahn oder zu Fuß oder per Fahrrad in die City zu kommen.
Am selben Samstag findet auch in diesem Jahr der Fachhändlermarkt der Ulmer City statt, und wie an jedem Samstag ist Bus- und Bahnfahren in Ulm und Neu-Ulm kostenlos. Eine tolle Kombination also für einen bunten und lebendigen Tag in der Stadt!
Der Green Parking Day wird größtenteils durch ehrenamtliches Engagement ermöglicht – ein Beitrag zur bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements, die von 11. bis 20. September stattfindet.
Die Durchführung eines solchen Aktionstages unter coronabedingten Einschränkungen ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Die Organisationen geben sich alle Mühe, den Tag trotzdem zu einem tollen Erlebnis zu machen und bitten, sich an die Hygieneregeln zuhalten: mindestens 1,50 m Abstand halten, Hust- und Niesetikette beachten, den Hinweisen des Standpersonals bezüglich Handdesinfektion und der Erfassung von Kontaktdaten folgen. Mund- und Nasenschutz wird empfohlen.