Fluchtmigration lässt Arbeitslosigkeit steigen

13. July 2022

Im Juni waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 7 485 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 584 Personen oder 8,5 Prozent mehr als vor vier Wochen.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit erklärt sich durch den Übergang geflüchteter Menschen aus der Ukraine, die seit Anfang Juni von den Jobcentern betreut werden“, berichtet Nicole Schwab, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Ulm. „Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, also bei den Arbeitsagenturen ging die Arbeitslosigkeit saisonal üblich zurück“, erläutert Schwab weiter.

Am regionalen Stellenmarkt zeigte sich auch im Juni und trotz der derzeitig wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten eine große Personalnachfrage. Wenn gleich die Gesamtzahl offener Arbeitsstellen minimal rückläufig war, so meldeten regionale Arbeitgeber mehr neue Stellen als vor vier Wochen. „Dass geflüchtete Menschen für einen raschen Ausgleich dieses Personalbedarfs sorgen können, ist kaum zu erwarten. Ziel sollte es sein, diesen Menschen aus der Ukraine eine ausbildungsadäquate und nachhaltige Integration zu ermöglichen, wofür unter anderem Sprachkurse, Kinderbetreuungsmöglichkeiten und die Anerkennung von Berufsabschlüssen nötig sind“, fasst Nicole Schwab zusammen.

Kurzarbeit

Für den Juni liegen vorläufige Daten bis zum 26. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 14 Betriebe für bis zu 229 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm nahm um 8,5 Prozent zu. So stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg war Ulm erneut der Bezirk mit der niedrigsten Quote im Land. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk

Alb-Donau-Kreis. 2 563 Menschen waren im Landkreis Alb-Donau arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 397, minus 21) oder das Jobcenter (1 166, plus 217) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 196 Menschen oder 8,3 Prozent mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote legte um 0,2 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent zu. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,7 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 2 626 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1021) und das Jobcenter (1605) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Arbeitslosigkeit stieg somit zum Vormonat um 412 Personen an und nahm 18,6 Prozent zu. Die Auswirkung auf die Arbeitslosenquote war entsprechend groß. Im Berichtsmonat lag die Quote bei 3,6 Prozent, das sind 0,6 Prozentpunkte mehr als im Mai und 0,4 Prozentpunkte weniger als im letzten Jahr.

Landkreis Neu-Ulm

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Neu-Ulm ist im Juni gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent; im Mai lag sie bei 2,0 Prozent und vor einem Jahr bei 2,8 Prozent. Derzeit sind 2.243 Menschen ohne Arbeit gemeldet, 203 mehr als vor einem Monat und 652 weniger als vor einem Jahr.

Arbeitsmarktbericht für den Agenturbezirk Ulm
Arbeitsmarktbericht für den Agenturbezirk Donauwörth (inkl. Landkreis Neu-Ulm)

[Bild: Agentur für Arbeit]
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