Arbeitsmarktentwicklung saisonal untypisch im November

30. November 2023

Im November waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 9.171 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Vormonat um 122 Personen oder um 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 1.283 Frauen und Männer oder 16,3 Prozent mehr. Auf die Arbeitslosenquote wirkte sich die Zunahme nicht aus, sie blieb bei 2,9 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 2,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Landkreise Neu-Ulm (Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth), bleibt erneut mit 2,4 Prozent auf dem Niveau vom Oktober wie auch bereits vom September. Im Vorjahr lag die Arbeitslosenquote noch bei 2,1 Prozent. Im November waren 2.604 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies waren 55 Personen weniger als im November.

„Nachdem die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt in diesem Jahr ausgeblieben ist, zeigte sich auch der November als saisonal untypisch. Warum? Zwar stieg die Arbeitslosigkeit zum November wie auch im vergangenen Jahr an, über einen längeren Zeitraum gesehen, ist diese Entwicklung jedoch saisonal nicht üblich: In den Jahren davor nahm die Arbeitslosigkeit in einem November zuletzt im Jahr 2008 zu“, berichtet Dr. Torsten Denkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. Für den Agenturleiter setzte sich die Eintrübung am regionalen Arbeitsmarkt fort: „Die Arbeitslosigkeit stieg bei den Arbeitsagenturen und bei den Jobcentern, die Aufnahmefähigkeit am Arbeitsmarkt zeigte sich relativ verhalten. Das sind Spuren einer konjunkturellen Delle.“

Vergleichsweise positiv fiel die Entwicklung am regionalen Stellenmarkt aus. Mit 1 065 neuen Arbeitsangeboten verzeichnete die Arbeitsagentur mehr Stellenzugänge als vor vier Wochen. Der Stellenbestand wuchs ebenfalls an und bezifferte 4 220 offene Arbeitsangebote. „Personal wird weiterhin gesucht. Für eine Einstellung spielt aber die Passgenauigkeit inzwischen eine immer größer werdende Rolle“, sagt Denkmann. „Der Türöffner in die Arbeitswelt ist die richtige Qualifikation.“

Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth berichtet zur aktuellen Entwicklung: „Die ersten Saisonarbeitslosen haben sich im Oktober bereits arbeitslos gemeldet. Deshalb stieg im Bereich der Arbeitsagentur die Arbeitslosigkeit um 138 Personen. Bei den Jobcentern im Agenturbezirk sind genau 138 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Es gibt aktuell keine besonderen Auffälligkeiten auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Der Arbeitsmarkt in unserer Region ist trotz aller Herausforderungen glücklicherweise robust. Die Betriebe haben weiterhin einen hohen Bedarf an Fach- und Arbeitskräften. Allerdings verschieben sich schon seit einigen Jahren durch den Strukturwandel die Bedarfe in den Wirtschaftsbereichen und die Anforderungen in den Berufen ändern sich. Bei diesem Transformationsprozess unterstützen wir als Agentur für Arbeit die Unternehmen mit den Instrumenten des Qualifizierungschancengesetzes. So können Beschäftigte mit unserer finanziellen Unterstützung passgenau qualifiziert werden. Egal ob Anpassungsqualifizierungen (z.B. einen CNC-Kurs) oder eine Weiterbildung, die zu einem anerkannten Berufsabschluss führt. Unsere Fachkräfte im Arbeitgeber-Service beraten dazu gerne“.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich

Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm lag im November bei 2,9 Prozent und so gleichauf mit dem Oktober. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das weiterhin der niedrigste Wert und im Berichtsmonat der einzige unter der Drei-Prozent-Marke. Im November des letzten Jahres lag die Quote bei 2,6 Prozent. In Baden-Württemberg blieb die Arbeitslosenquote ebenfalls unverändert bei 3,9 Prozent. Zum Vorjahr waren das 0,3 Prozentpunkte mehr. Die Arbeitsagenturen Donauwörth, zu der der Landkreis Neu-Ulm zählt, hatte im Monat November mit 2,4 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in Bayern. Die Arbeitslosenquote in Bayern blieb wie bereits im Vormonat unverändert bei 3,3 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese 3,1 Prozent.

Alb-Donau-Kreis. 3.124 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1.532) oder das Jobcenter (1.592) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 40 Frauen und Männer oder 1,3 Prozent mehr als im Oktober. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte zu und lag bei 2,7 Prozent. Gemeinsam mit dem Landkreis Emmendingen wies der Alb-Donau-Kreis damit die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter den Kreisen im Land auf. Die Vorjahresquote lag bei 2,4 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 075 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 171) und das Jobcenter (1 904) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit um 58 Personen oder um 1,9 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote legte um 0,1 Punkte zu und lag bei 4,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote bei 3,6 Prozent. Unter den neun Stadtkreisen im Land ist das die geringste Arbeitslosenquote.

Landkreis Neu-Ulm. Im November waren 2.604 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren das 55 Personen oder 2,1 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 2,5 Prozent auf dem Niveau des Vormonats, ist aber um 0,2 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.

Bild: Agentur für Arbeit
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