Schnelles Internet: Breitband-Infrastruktur in Erbach wird ausgebaut

23. March 2023

Mit einem symbolischen Spatenstich begann am 23. März 2023 der weitere kommunale Ausbau der Breitbandinfrastruktur in der Stadt Erbach. In den Stadtteilen Erbach, Dellmensingen, Donaurieden, Einsingen und Ringingen erhalten die sogenannten „Weiße Flecken“, das sind Anschlüsse, die bisher mit weniger als 30 Mbit/s im Download versorgt sind, einen Glasfaseranschluss. Rund 220 Gebäude profitieren von dem Breitbandausbau und erhalten dadurch Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit/s. Betrieben wird die neugebaute Netzinfrastruktur wie im gesamten Alb-Donau-Kreis künftig durch die NetCom BW GmbH.

Der Einladung zum Ortstermin von Bürgermeister Achim Gaus waren Landrat Heiner Scheffold, Abgeordnete des Bundes- und Landtages sowie Vertreter des kommunalen Verbundes Komm.Pakt.Net gefolgt. Auch die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher, die Mitglieder des Stadtrates sowie Vertreter der für die Planung und den Bau verantwortlichen Netze BW GmbH und des Netzbetreibers NetCom BW GmbH nahmen teil.

Über den Start des flächigen Breitbandausbaus in der Stadt Erbach freuen sich Bürgermeister Achim Gaus und Landrat Heiner Scheffold gemeinsam. Die Breitbandkoordination im Landratsamt unterstützt die Kommunen sehr wirksam beim Netzausbau und den oft komplizierten rechtlichen Modalitäten und Förderbestimmungen.

Bürgermeister Achim Gaus sagte: „Die Stadt Erbach hat es sich zum Ziel gesetzt, ein eigenes kommunales Breitbandnetz aufzubauen, um eine zukunftsfähige Kommunikationsinfrastruktur anbieten zu können. Das ist eine Aufgabe, die nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, sondern sukzessive vonstattengehen muss. Mit dem heutigen Baustart machen wir nun den nächsten Schritt um schlussendlich möglichst vielen Haushalten und insbesondere unseren Gewerbebetrieben einen Zugang zum schnellen Internet zu ermöglichen.“ Achim Gaus bedankte sich bei den planenden und bauausführenden Akteuren für das gute Miteinander, und auch bei den Abgeordneten des Bundes und des Landes für die finanzielle Unterstützung der Maßnahme: „Von der Bausumme in Höhe von insgesamt etwa 6,8 Millionen Euro werden knapp 5,6 Millionen Euro vom Bund und dem Land Baden-Württemberg getragen. Den Rest tragen wir als Kommune, auf die Nutzerinnen und Nutzer kommen also keine Ausbaukosten zu“, erläuterte Bürgermeister Gaus.

Landrat Heiner Scheffold betonte: „In einer vernetzten Welt macht es keinen Sinn, die Digitalisierung abgeschottet von anderen zu meistern. Deshalb haben wir 2015 den großen kommunalen Verbund Komm.Pakt.Net bestehend aus acht Landkreisen und über 200 Kommunen gegründet. Gemeinsam konnten wir so den Breitbandausbau in den vergangenen Jahren effektiv vorantreiben und sind nun in einigen Kommunen schon dabei, die letzten Lücken im Glasfasernetz flächendeckend zu schließen. Erbach ist ein Musterbeispiel für diese positive Entwicklung. Wenn die Umsetzung wie geplant läuft, wird der Alb-Donau-Kreis voraussichtlich ab Ende 2025 flächendeckend gigabitfähig sein – auch dank engagierter Bürgermeister wie Achim Gaus, der den Breitbandausbau in Erbach zur Chefsache gemacht hat.“

Breitbandausbau in Erbach seit Oktober 2019

Der Breitbandausbau in der Stadt Erbach startete im Oktober 2019 mit dem Backbone-Ausbau. Koordiniert durch den Landkreis und unterstützt durch den kommunalen Verbund Komm.Pakt.Net, realisierte die Stadt Erbach den Backbone-Ausbau. Im April 2022 konnte das Backbone-Netz offiziell in Betrieb genommen werden. Die Stadt Erbach hat für den Backbone-Ausbau Haushaltsmittel von circa 6,4 Millionen Euro bereitgestellt. Die Maßnahmen wurden mit Fördergeldern des Landes Baden-Württemberg in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro unterstützt.

Für den nun anstehenden Ausbau der Weißen Flecken hat die Stadt Erbach die Breitbandförderung beim Bund und Land Baden-Württemberg beantragt und bereits vorläufig bewilligt erhalten. Die Gesamtkosten sind mit rund 6,8 Millionen Euro kalkuliert. Die Höhe der Förderung von Bund und Land berechnet sich nach den für das Projekt tatsächlich erforderlichen zuwendungsfähigen Aufwendungen. Der Bund gewährt eine Förderung in Höhe von 50 % und das Land Baden-Württemberg in Höhe von 40 % der zuwendungsfähigen Aufwendungen.

Breitbandausbau im Landkreis kommt gut voran

Der mit rund 657 Kilometer geplante, kreisweite Backbone ist nun weitestgehend fertig gestellt. Davon wurden 636 Kilometer Leerrohr-Trassen gebaut. Aktuell sind vom Backbone bereits rund 515 Kilometer in Betrieb. Zusätzlich wurden bereits 128 Kilometer Ortsnetze gebaut, davon sind aktuell rund 56 Kilometer in Betrieb (Anschlüsse bis in Gebäude).

Bereits im Jahr 2012 wurden in den Gemeinden im Verwaltungsverband Langenau 14 Netze in Betrieb genommen. Weitere Netzinbetriebnahmen folgten: Zwischenzeitlich sind in 46 Städten und Gemeinden sowie den dazugehörenden Ortsteilen 116 Netze durch die Anbindung an den Kreis-Backbone in Betrieb.

Das ist das Ergebnis einer großen Gemeinschaftsleistung des Verbundes Komm.Pakt.Net, des Landkreises und aller beteiligten Städte und Gemeinden.

 Fördermittel für den Breitbandausbau im Alb-Donau-Kreis

Für den Aufbau des Backbone-Netzes und den teilweise möglichen innerörtlichen FTTB-Ausbau haben die Kommunen des Alb-Donau-Kreises Fördermittel des Landes in Höhe von rund 41,2 Millionen Euro erhalten und circa 90 Millionen Euro investiert. Dies zeigt deutlich: Die Kommunen im Landkreis sind sehr aktiv. Das sieht man auch daran, dass im Alb-Donau-Kreis landesweit die meisten Inbetriebnahmen von Netzen verzeichnet werden konnten.

Derzeit läuft mit vielen Gemeinden eine intensive Phase für den Ausbau der sogenannten „Weißen Flecken“. Das sind Anschlüsse mit weniger als 30 Mbit/s. Viele Förderanträge sind bereits bewilligt und die Kommunen können die weiteren Schritte für die Erschließung tun. Hier sind Investitionen von rund 112,12 Millionen Euro vorgesehen. Vom Bund liegen Förderbewilligungen in Höhe von 55,21 Millionen Euro vor. Das Land Baden-Württemberg hat Fördergelder in Höhe von 44,12 Millionen Euro zugesagt.

Die OEW Breitband GmbH mit Sitz in Ehingen unterstützt die Städte und Gemeinden im Alb-Donau-Kreis beim Ausbau der Grauen Flecken (Anschlüsse mit weniger als 100 Mbit/s). Die OEW Breitband GmbH – ein zu 100 Prozent kommunal getragenes Unternehmen – wird die Ausbauaktivitäten der Kommunen im Alb-Donau-Kreis ergänzen und beim flächendeckenden Ausbau mit Glasfaseranschlüssen tätig sein. So kann das gemeinsame Ziel, alle Gebäude mit einem Glasfaseranschluss auszurüsten, schneller erreicht werden. Ein Glasfaseranschluss im Haus muss zur absoluten Selbstverständlichkeit werden – darin sind sich die Kreisverwaltung und die Städte und Gemeinden im Alb-Donau-Kreis einig.

Die OEW Breitband GmbH hat die Zuwendungsbescheide in vorläufiger Höhe vom Bund erhalten. Insgesamt fließen rund 157 Millionen Euro Fördergelder des Bundes für den Breitbandausbau durch die OEW Breitband GmbH in den Alb-Donau-Kreis. Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Ausbau der OEW Breitband GmbH mit rund 125 Millionen Euro.

Die OEW Breitband GmbH wird in der Stadt Erbach in den Stadtteilen Bach, Dellmensingen, Donaurieden, Ersingen und Ringingen den kommunalen Breitbandausbau ergänzen.

 

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