Zehn Routen mit Erlebnis-Charakter

4. July 2012

Erbach hat Wanderfreunden einiges zu bieten. Im Teilort Ringingen zum Beispiel einen Orchideenteich, westlich und nördlich von Bach viel Wald einschließlich einer Keltenschanze und, wenn das Wetter mitmacht, einen Blick vom Hochsträß weit hinein nach Oberschwaben bis zu den Alpen.
Wasser spielt auch eine große Rolle: die Donau, die Ersinger Baggerseen, die Stauseen bei Donaurieden mit ihrer vielfältigen Vogelwelt und die Erbacher Seenplatte mit annähernd 50 Teichen, Weihern und Tümpeln. Mal verlaufen flache Wege an der Donau entlang, mal führen sie hinauf zum Pfifferlingsberg, mit 634 Metern die höchste Erhebung auf Gemarkungsfläche – 150 Meter über dem Tal. „Erbach und seine Teilorte verfügen über eine abwechslungs- und naturreiche Landschaft. Sie wollen wir mit unserem Wanderkonzept attraktiv aufbereiten und stärker erlebbar machen“, sagte Wirtschaftsförderin Rabea Christ am Montag im Gemeinderat.
Insgesamt 75 Kilometer
Ortschaftsräte und interessierte Bürger beschäftigten sich vor vier Jahren erstmals mit der Beschilderung von Rundwegen. Sie sollten Wanderer zu den örtlichen Besonderheiten führen, aber auch an vorhandene überörtliche Routen wie den Jakobsweg und die Wege des Schwäbischen Albvereins anknüpfen. Auch das Wanderkonzept des Alb-Donau-Kreises, das bis Jahresende fertiggestellt werden soll, galt es zu berücksichtigen.
Herausgekommen sind zehn Touren mit einer Gesamtlänge von 75 Kilometern. Die kürzeste Tour ist die „Donaurieder Grenzwegrunde“ mit fünf Kilometern, die „Erbacher Seenrunde“ als längster Rundweg umfasst zehn Kilometer. Im Gegensatz zu diesen Flachetappen erfordert die Bacher „Schanzenrunde“ mit einigen Höhenmetern einen kräftigen Tritt. Die Touren sollen engmaschig an 74 Punkten ausgeschildert werden. Die Montage der Wegweiser ist für Frühjahr vorgesehen.
„Eine tolle Sache. So etwas hat schon lange gefehlt“, sagte Erwin Schenk (Grüne), fragte aber auch nach dem Aufwand für den Unterhalt der Wege. Da fast ausschließlich bestehende Wege einbezogen werden, sei der gering, antwortete Christ. Meistens werden gekieste Wege und Grasfeldwege genutzt, oder die Strecke führt am Waldrand entlang. Etwa 20 Prozent der ausgeschilderten Routen seien asphaltiert, sagte Christ.
Weiter wollte Stadtrat Schenk wissen, ob die Strecken auch für Ältere und für Familien mit Kinderwagen geeignet sind. Das Konzept sei klar auf echtes Wandern ausgelegt, antwortete Rabea Christ, die Wege würden nicht extra befestigt. Für Familien und Senioren, die weniger gut zu Fuß sind, gebe es vor allem entlang der Donau ausreichend Möglichkeiten.
Das Konzept sei „praktisch abgeschlossen“, sagte Christ. Zuletzt wurden noch das kürzlich erworbene Waldbiotop „Weihergraben“ und der dort separat vorgesehene Rundweg bei Dellmensingen integriert. Ortsvorsteher Reinhard Härle regte an, einen Beobachtungsstand zu errichten, wie er beim Ausgleichs-Polder für die Querspange geplant ist.
Öffentlich präsentiert wird das Wanderkonzept, für das die Stadt Erbach etwa 30 000 Euro ausgegeben hat, im kommenden Frühjahr, unter anderem mit dem Erwandern einer Runde. Stadtrat Thomas Hartmann (CDU) regte sogar eine Sternwanderung zu einem zentralen Treffpunkt an. Ob daraus etwas wird, „werden wir dann sehen“, sagte Bürgermeister Achim Gaus.
Werbung unter anderem auf der CMT
Außer detaillierten Karten sieht das Wanderkonzept vor, die GPS-Daten der Touren im Tourismusportal „Outdoor-Active“ zu veröffentlichen. Das Portal stellt sie über eine kostenlose App zur Verfügung. Mit dem Smartphone können sich dann auch Ortsfremde auf den Wegen um Erbach orientieren. Die Vermarktung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Alb-Donau-Kreis. Die Broschüren werden zum Beispiel auf Tourismusmessen wie der CMT in Stuttgart verteilt. Darin können unter anderem Gastronomiebetriebe und „andere touristische Akteure“ werben. Ansprechpartnerin im Erbacher Rathaus ist Rabea Christ. (Text: Franz Glogger/SWP)

Bild: www.pixabay.com
Categories
Archives