Arbeitsmarkt im November

29. November 2012

„Im Zuge der Herbstbelebung verringert sich regelmäßig die Jugendarbeitslosigkeit. Auch in diesem Jahr war die Abnahme bei diesem Personenkreis stärker als bei anderen Gruppen“, kommentierte der Leiter der Ulmer Arbeitsagentur, Peter Rasmussen, die Entwicklung. Gegenüber dem Vorjahr habe die Arbeitslosigkeit wegen der bekannten Insolvenzen aber um fast ein Viertel zugenommen. Wie aus dem aktuellen Monatsbericht weiter hervorgeht, ist die Personalnachfrage spürbar zurückgegangen. 890 freie Stellen wurden gemeldet, ein Fünftel weniger als im Oktober. Bei der Kurzarbeit hat der Informationsbedarf in den letzten Wochen zugenommen. Konkret haben im November zwanzig Betriebe für 360 Arbeitnehmer wegen der unsicheren Auftragslage Kurzarbeit angezeigt, doppelt so viele Firmen wie vor einem Jahr. Demnach bewegt sich die Kurzarbeit laut Rasmussen immer noch auf einem geringen Niveau, zumal auch erst in drei Monaten, wenn die Abrechnungslisten der Firmen vorgelegt werden, bekannt ist, wie viele tatsächlich verkürzt gearbeitet haben.

Anstieg im Vergleich zum Vorjahr
Im November waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm, welcher seit der Gebietsreform der Arbeitsagenturen auf der baden-württembergischen Seite den Wirtschaftsraum Donau-Iller abdeckt, insgesamt 9 050 Personen ohne Arbeit, 4 410 Männer und 4 640 Frauen. Das sind zwanzig weniger als im Oktober. Wegen Insolvenzen und Personalabbau ist die Arbeitslosigkeit in der Region im Vergleich zum Vorjahr kräftig angestiegen; und zwar um 1 630 Personen oder 22,0 Prozent. Dazu im Vergleich: Baden-Württemberg plus 6,8 Prozent, Kreis Biberach plus 19,1 Prozent, Ulm plus 20,6 Prozent, Alb-Donau-Kreis plus 25,9 Prozent. Im November 2011 hatte die vergleichbare Arbeitslosenquote noch bei 2,8 Prozent gelegen, der niedrigste Wert seit über zwanzig Jahren.

„Die Delle in der Konjunktur wird bei der Arbeitskräftenachfrage deutlich“, sagt Peter Rasmussen mit Blick auf den Stelleneingang im November. Betriebe und Verwaltungen meldeten 890 freie Stellen. Das waren 240 Vermittlungsaufträge weniger als im Oktober und 680 weniger als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Mit 3 730 freien Arbeitsplätzen ist das gemeldete Angebot um 15,3 Prozent kleiner als vor Jahresfrist. Trotzdem finden zahlreiche Einstellungen statt. Gesucht werden Fachkräfte mit Fertigungsberufen, insbesondere Schlosser, Mechaniker, Metallbearbeiter, Elektriker und Tischler. Bei den Technischen Berufen sind vor allem Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbaues sowie Techniker gefragt. Auch für Warenkaufleute, Lager- und Transportarbeiter, Gästebetreuer und für Bewerber mit sozialpflegerischen Berufen oder einer Ausbildung im Gesundheitsbereich gibt es freie Stellen.

Mit einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Ulm liegt die Region auch im November deutlich unter dem Landesdurchschnitt (3,8 Prozent). Mit jeweils 3,2 Prozent ist die Arbeitslosigkeit nur noch in den Agenturbezirken Schwäbisch-Hall – Tauber-Bischofsheim, Rottweil – Villingen-Schwenningen und Lörrach geringer.

Arbeitsmarktzahlen im Landkreis Neu-Ulm
Im Landkreis Neu-Ulm ist die Arbeitslosenquote etwas  gestiegen, dies gilt  für den Wirtschaftsraum Neu-Ulm, im südlichen Landkreis blieb die Quote auf den Niveau des Vormonates. Die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 3,2 Prozent. Sie lag damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonates (Illertissen 2,9 Prozent wie im Oktober). Bei den Vermittlerinnen und Vermittlern der Arbeitsagenturen und im Jobcenter waren aktuell 2.954 Frauen und Männer  arbeitslos gemeldet, 50 mehr als im Oktober. Der Stellenmarkt schwächte sich ab. Die derzeitige Anzahl von 952 offenen Stellen wurde zuletzt im Januar 2011 unterschritten.

„Im Landkreis Neu-Ulm verliert die Dynamik leicht an Schwung, der Arbeitsmarkt zeigt sich aber noch durchaus aufnahmefähig“, sagt Claudia Wolfinger, die Leiterin der Agentur für Arbeit Donauwörth. „Saisonale Ausschläge spielen hier noch keine Rolle, vereinzelt gibt es Anfragen zum Kurzarbeitergeld. Auch wenn die Dynamik insgesamt etwas nachlässt, haben qualifizierte Fachkräfte weiter sehr gute Chancen auf eine neue Beschäftigung. Besonders für das Handwerk und für den sozialpflegerischen Bereich gilt diese Aussage.“

Deutlich weniger Menschen als im Vormonat, nämlich 883, konnten im November ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Im November sprachen gleichzeitig 934 Frauen und Männer neu bei den Vermittlern vor, 137 weniger als im Oktober.

Auf dem Stellenmarkt herrschte ähnliche Bewegung wie in den Monaten zuvor. Arbeitgeber meldeten 263 neue Beschäftigungsmöglichkeiten zur Besetzung, 19 weniger als im Monat zuvor.

Arbeitsmarkt im November

Im November ging die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm nochmals etwas zurück, vor allem bei den jüngeren Arbeitslosen. 9 050 Männer und Frauen waren registriert, zwanzig weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent veränderte sich nicht. Im Landkreis Neu-Ulm stieg die Arbeitslosenquote leicht auf 3,2 Prozent.

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Bild: Agentur für Arbeit Ulm
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