Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit aber deutlich an – und zwar um 20 Prozent. Am stärksten betroffen von dieser Entwicklung ist die Region Ehingen. Hier weist der Vorjahresvergleich bei den Arbeitslosenzahlen ein Plus von fast 65 Prozent aus. Die Arbeitslosenquote blieb im September im Ulmer Agenturbezirk unverändert bei 3,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese Kennzahl 3,2 Prozent. Mit der aktuellen Quote rutscht Ulm im landesweiten Ranking auf Platz 11. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg lag im September bei 3,9 Prozent.
Im September waren im Agenturbezirk Ulm 6.375 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit nahm die Arbeitslosigkeit gegenüber den Vormonat um 52 Personen ab (-0,8%). Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen mit 1.071 Personen dagegen deutlich an (+20,2%). Auch landesweit nahm die Zahl der Arbeitslosen im Jahresvergleich zu, doch fiel dieser Anstieg mit einem Plus von 2,9 Prozent wesentlich moderater aus.
Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit im gesamten Agenturbezirk gegenüber dem Vorjahresmonat ist mehreren Faktoren geschuldet: Die Schleckerpleite wirkt sich mittlerweile spürbar aus. Hinzu kommt, dass sich die Vorjahreszahlen, die als Vergleich dienen, auf einem extrem niedrigen Niveau bewegen. Im November letzten Jahres hatte der Agenturbezirk mit 5.136 Arbeitslosen den niedrigsten Arbeitslosenbestand seit fast 20 Jahren. „Der Wirtschaftsraum Ulm hat sich nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise schneller erholt als viele andere Regionen und bewegte sich im letzten Herbst nahe der Vollbeschäftigung. Wenn dann, so wie in den letzten Monaten, die Dynamik am Arbeitsmarkt nachlässt und zudem noch branchenspezifische Einschläge in den erlebten Größenordnungen zu verkraften sind, nimmt die Diskrepanz schnell dieses Ausmaß an“, so Gregor Fischer, Geschäftsführer operativ bei der Agentur für Arbeit Ulm.