“Zwang zum Glück?” – Ulmer Denkanstöße

10. March 2014

Wer schlecht drauf ist, ist raus. Denn er passt nicht in die Spaßgesellschaft, in der noch das belangloseste Ereignis zum Event hochstilisiert wird und in der ein freier Tag ohne Erlebnis ein Graus für die modernen Glücksritter ist. Doch es gibt auch Gegenbewegungen. Etwa Entschleunigung oder ein verantwortungsvoller Umgang mit eigenen Ressourcen und der Natur. Mit dem Wertewandel in der Erlebnisgesellschaft befassen sich in diesem Jahr die Ulmer Denkanstöße, die zum siebten Mal vom Humboldt-Studienzentrum der Universität Ulm, der Stadt Ulm und der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank veranstaltet werden. Das Motto der Veranstaltungsreihe vom 12. bis 15. März lautet: „Zwang zum Glück?“

Die Veranstalter haben ein Programm auf die Beine gestellt, das sich dem Thema Glück und der angeblichen Diktatur der guten Laune von vielen Seiten her nähert. „Wir wollen keine Patentrezepte vermitteln, sondern die Menschen dazu anregen, selbst nachzudenken und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, sagt Bürgermeisterin Iris Mann. Den Auftakt zur Eröffnung am Donnerstag, 13. März, macht der Philosoph und frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin. Er spricht ab 19.30 Uhr im Stadthaus über das Thema: „Zur Rehabilitierung der Tugendethik. Glück – Spaß – gelungenes Leben“. Eine Anmeldung zum Festvortrag wird erbeten unter Telefon 0731/ 5023461.

Das Schwerpunktthema am Freitag, 14. März, ab 14.30 Uhr lautet: „Der Zwang zum Glück in der Masse“. Die Referenten haben das Oktoberfest „zwischen Masse, Rausch und Ritual“ unter die Lupe genommen, nähern sich dem Kultur- und Medienphänomen Fußball am Beispiel der Bundesliga an und stellen die Frage: „Wie viel Glück braucht der Mensch?“ Um 17 Uhr tritt dann der Literaturkritiker und Buchautor Hellmuth Karasek – vielen noch aus dem „Literarischen Quartett“ bekannt – mit einer Lesung auf. Titel: „Soll das ein Witz sein? Humor ist, wenn man trotzdem lacht“. Am Samstag, 15. März, befasst sich die Expertenrunde ab 13.30 Uhr mit „Events – Struktur und Funktion“. Dabei geht es um Freizeit und Tourismus im 21. Jahrhundert, die Sehnsucht vieler Menschen nach Abenteuer und die provokante These: „Warum wir Verschwendung in der Gesellschaft und Wirtschaft brauchen.“ Den Abschlussvortrag hält der amerikanische Musiker und Extremsportler Joey Kelly (früher bei „The Kelly Family“) zum Thema: „No Limits – wie schaffe ich mein Ziel?“ (Neu-Ulmer Zeitung)

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“Zwang zum Glück?” – Ulmer Denkanstöße

Bereits zum siebten Mal finden die Denkanstöße in Ulm statt, eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Humboldt-Studienzentrums für Philosophie und Geisteswissenschaft der Uni Ulm, der Stadt Ulm und der Sparda-Bank. Am kommenden Donnerstag startet die neue Reihe mit dem Thema: “Zwang zum Glück? – Wertewandel in der Erlebnisgesellschaft” im Stadthaus mit einem Festvortrag von Prof. Julian Nida-Rümelin, ehemals Kulturstaatsminister.

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