Nachdem der regionale Konjunkturmotor im Herbst einen Gang zurückschalten musste, hellt sich die Stimmung zum Jahresende wieder etwas auf. Rund die Hälfte der Unternehmen berichtet von derzeit gut laufenden Geschäften. Ein weiteres Drittel vermeldet zumindest eine befriedigende Lage.
Auch die Geschäftserwartungen ziehen an. Das Gros der Wirtschaft sieht die weitere Entwicklung auf einem – wie bisher – guten Niveau. Jeder dritte Betrieb erwartet für das Jahr 2015 sogar eine Verbesserung. “Der Abwärtstrend vom Herbst hat sich somit nicht verfestigt. Derzeit ist vielmehr davon auszugehen, dass die Konjunktur im Verlauf des nächsten Jahres weiter anziehen wird”, kommentiert IHK-Präsident Peter Kulitz die aktuellen Umfrageergebnisse.
Zusätzliche Impulse erwarten die Unternehmer vom Auslandsgeschäft. Dabei hilft der schwache Euro der Exportwirtschaft auf die Sprünge. So konnte der Auslandsabsatz nach der spürbaren Abkühlung zu Beginn der zweiten Jahreshälfte in den vergangenen Wochen wieder etwas an Schwung gewinnen. Dies stimmt einige Unternehmen optimistisch, dass sich diese Belebung im kommenden Jahr fortsetzen wird.
Zudem wird die Binnenwirtschaft weiterhin als Stütze gesehen. Der sinkende Ölpreis stärkt die Kaufkraft der Kunden. Auch bleibt der Arbeitsmarkt nach wie vor in hervorragender Verfassung. Im November betrug die Arbeitslosenquote 2,9 Prozent – dies entspricht dem niedrigsten Stand des Jahres. Daran soll sich nach den Personalplänen der Unternehmen in den kommenden Monaten wenig ändern. In der Folge gehen die meisten Betriebe davon aus, das gegenwärtige Niveau beim Inlandsabsatz 2015 mindestens zu halten. Hieran ändert auch das ausbaufähige Investitionsklima nichts. Immerhin hat sich dieses leicht verbessert.
Regionalmonitor: Bevölkerung ist positiv gestimmt
Die Stimmung in der regionalen Wirtschaft deckt sich weitestgehend mit der in der Bevölkerung. Zum Jahreswechsel blicken die Bürger mehrheitlich mit Zuversicht auf das bevorstehende Jahr. 57 Prozent schauen 2015 mit Hoffnungen entgegen. Nur acht Prozent äußern Befürchtungen, 15 Prozent sind skeptisch. Dabei ist die jüngere Generation besonders optimistisch.
Diese positive Haltung der Bevölkerung schlägt sich auch in einer anhaltend guten Konsumstimmung nieder. Zwei Drittel der Menschen geben an, das gegenwärtige Konsumniveau bei den alltäglichen Gütern wie beispielsweise Nahrung und Bekleidung auch 2015 beibehalten zu wollen. Für die Bereiche Gesundheit und Wohnen ist sogar die Bereitschaft vorhanden, im kommenden Jahr mehr Geld auszugeben.
Natürlich wirkt sich auch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank auf diese Konsumneigung der Haushalte aus. Denn gut ein Viertel der Menschen ist wegen des aktuellen Zinsniveaus nicht mehr bereit – wie bisher – Geld zur Seite zu legen.
Zudem wird die Konsumstimmung durch die beschriebene Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt begünstigt. So erwartet der weit überwiegende Teil der Bevölkerung, die finanzielle Lage des eigenen Haushalts werde sich nicht verschlechtern oder sogar verbessern. Dies hängt auch damit zusammen, dass die allgemeine wirtschaftliche Lage als stabil eingeschätzt wird.
“Insgesamt untermauern die positive Stimmung und der optimistische Blick der Bevölkerung auf das kommende Jahr die zuversichtlichen Erwartungen der regionalen Wirtschaft. Insofern können wir das Jahr 2015 guter Dinge angehen”, fasst Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle zusammen.
Das Stimmungsbarometer der IHK Ulm erscheint in der Regel quartalsweise. Hierbei wird die Stimmung der regionalen Wirtschaft zu verschiedenen Themen abgefragt. Der aktuelle Bericht basiert auf einer Umfrage im Zeitraum vom 26. November bis 3. Dezember 2014. Das Stimmungsbarometer wird ausschließlich Online erhoben und steht prinzipiell allen Mitgliedern der IHK Ulm offen. Am 2. Stimmungsbarometer haben sich 147 Unternehmen beteiligt.
Der Regionalmonitor Ulm/Neu-Ulm misst jährlich Befindlichkeiten und Entwicklungen in der Region Ulm/Neu-Ulm. Dabei werden mittels einer bevölkerungsrepräsentativen Telefonbefragung die subjektiven Meinungen der Menschen in der Region gemessen. Der aktuelle Bericht basiert auf einer Umfrage im Zeitraum vom 10. November bis 22. November 2014. In den analysierten Ergebnissen wurden nur die Antworten aus der IHK-Region Ulm (Alb-Donau-Kreis, Landkreis Biberach, Stadtkreis Ulm) berücksichtigt. In diesem Gebiet wurden 751 Telefoninterviews geführt.
